Donnerstag, 22. August 2019

Ich bin dann mal Prinzessin (3) Wie küsst man einen Prinzen?, Meg Cabot, dtv junior



Ich bin dann mal Prinzessin (3) Wie küsst man einen Prinzen?, Meg Cabot, dtv junior

Ihre königliche Hoheit Olivia Grace Clarisse Mignonette Harrison Renaldo weiß nun seit rund 6 Monaten, daß sie von königlichem Geblüt ist und wohnt bei ihrer Familie im Palast von Genovien. Langsam gewöhnt sie sich ein, aber noch ist alles ziemlich neu. Ihre Halbschwester Mia und ihr Mann Michael (ja die aus dem Disney-Hit „Plötzlich Prinzessin“) erwarten nun jederzeit Zwillinge und im Fürstentum wütet „La Grippe“ eine üble Erkältungswelle. Obwohl Olivia und Prinz Khalil während der Sommerferien so viel Zeit mit einander verbracht haben und Pool-Tischtennis spielten und Leguane beobachteten, kommt er nun gar nicht mehr vorbei und verhält sich auch sonst ganz anders. Oliva kann es sich nicht erklären, sie waren doch so gute Freunde! Ihre New Yorker Freundin Nishi wittert amouröse Verwirrungen, aber sie ist ja auch voll jungsverrückt, das kann man nicht ernst nehmen. Viel ernster nimmt sie das Problem, daß alle sie überreden wollen mit zu den Winterspielen der königlichen Schulen in Stockerdörfl, dem Heimatort von Prinz Gunther zu fahren. Aber sie kann doch gar nicht Skifahren! Was soll sie da? Sie will doch auch auf keinen Fall die Geburt der königlichen Babys verpassen, aber wegen „La Grippe“ fehlt es an Teilnehmern und Begleitpersonen. Erstmals in der Geschichte dieser Winterspiele von blauem Geblüt, droht die Teilnahme der Royal Genovian Academy auszufallen. Quelle horreur!

Diese Reihe ist ein Spin off von  Mega Cabots Erfolgsreihe „Plötzlich Prinzessin“, so daß man nebenbei auch erfährt, wie es Prinzessin Mia so ergeht und auch Grandmére bleibt den Fans erhalten. Über sie können meine Tochter und ich uns immer besonders amüsieren! Wer nun Angst hat, die ganzen familiären Verbindungen durcheinander zu bringen, der sorgt sich umsonst. Im Einband befindet sich ein von der Autorin gezeichneter Stammbaum, für dessen Richtigkeit Meg Cabot mit ihrem guten Namen steht. Einzig Lady Luisa, die gemeine und intrigante entfernte Cousine und Klassenkameradin von Olivia ist nicht verzeichnet, aber bei einer so großen Familie, ist nur Platz für ihre wichtigsten Mitglieder. Außerdem stellt Luisa dank ihrer Gemeinheiten jederzeit sicher, daß sie unvergesslich bleibt. Ihre Intrigen sind der wunderbare Kontrapunkt zur herzensguten und lieben Olivia, die sie natürlich furchtbar langweilig und eine Spaßbremse findet. Das kann diese nicht auf sich sitzen lassen, wodurch sie immer wieder in ganz schön peinliche Situationen gerät. Wie gut, daß auch sie Tagebuch führt, denn einige Gedanken sind so vertaulich, daß sie sie nicht einmal Nishi anvertrauen kann, nur ihrem Tagebuch. Aber auf so einer Fahrt ist Tagebuchschreiben manchmal ein wenig ungünstig, was immer wieder zu weiteren heiteren Komplikationen führt. Ein wahres Wechselbad der Gefühle für die bald 13-jährige Olivia. Sie schwankt zwischen Freude, Peinlichkeit, Wut, Mitleid, Entschlossenheit, Hilfsbereitschaft.... ganz schön viel, was sie sich da vorgenommen hat und Luisa und Grandmère machen es ihr auch nicht immer leichter.

Meine Tochter (12) war sofort wieder in Olivias königlicher Welt drin und erzählte mir alles über Olivias Hund und den verzogenen von Grandmère und die Wetten der Buchmacher.... klar, sie hat ja auch die Hörbücher der ersten zwei Bände ein paar mal mehr gehört als ich. Aber auch ich habe sofort wieder hineingefunden und bin dann durch die Seiten geflogen. Viel zu gut habe ich mich amüsiert, um nicht sofort wieder weiter zu lesen! Sehr locker flockig geschrieben, zwischendurch sind ein paar Handynachrichten an Nishi eingeflochten, auch wenn sie dieses Mal bei all dem Trubel nicht allzu viel Zeit hat, ihr alles zu berichten. Außerdem hat die Autorin immer wieder kleine Zeichnungen eingefügt, die Dargestellten wunderbar treffend charakterisieren.


Ja, es geht diesmal tatsächlich um die erste Liebe, aber ganz zart, so daß ich den Originaltitel „Royal Crush“ in etwa königliche Schwärmerei passender findet. Angst vor Knutschszenen ist unbegründet, die Zielgruppe sind immerhin Mädchen von 10 – 12 Jahren, also jünger als bei „Plötzlich Prinzessin“. Meine Töchter gehören beide zur Zielgruppe und finden die Reihe sehr witzig. Auch dieser Band hat uns nicht enttäuscht und wir sind schon sehr neugierig, wie es weitergeht und freuen uns auf weitere Fiesheiten von Lady Luisa, die der Serie die richtige Würze verleiht. Tatsächlich werden auch Probleme und Themen angesprochen, die sich jeder zu Herzen nehmen sollte: Empathie, Mitgefühl und ein achtsamer Umgang miteinander.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dtv junior für dieses Sehnsuchtsexemplar und können es nur wärmstens empfehlen für ein wenig Kribbeln im Bauch und ganz viel Spaß!

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