Donnerstag, 15. August 2019

Die magischen Sechs (2) – Madame Esmeraldas Geheimnis, Neil Patrick Harris & Alec Azam, Illustriert von Lissy Marlin und Kyle Hilton, Schneiderbuch Egmont Verlag



Die magischen Sechs (2) – Madame Esmeraldas Geheimnis, Neil Patrick Harris & Alec Azam, Illustriert von Lissy Marlin und Kyle Hilton, Schneiderbuch Egmont Verlag

Die magischen Sechs sind: Leila, Carter, Ridley, Theo und die Zwillinge Izzy und Olly. Jedes der Kinder hat eine Zaubershow-spezialität. So kann Theo mit seinem Geigenbogen Dinge schweben lassen, Carter beherrscht Kartentricks und lässt Dinge verschwinden. Zu Beginn erinnert sich Leila, die in diesem Band im Mittelpunkt steht, an ihre Zeit im Waisenhaus, bevor die beiden Mr. Vernons sie adoptiert haben. Immer wieder wurde sie von den anderen Kindern geärgert und in Schränke gesperrt. So übte sich Leila schon früh in der Kunst der Entfesselung und des Türenknackens. Als sie auf der Schwelle des Waisenhauses ausgesetzt wurde, trug sie nichts als die Kleider auf ihrem Leib und einen geheimnisvollen Schlüssel. Dieser ist noch heute ihr größter Schatz und ihr Geheimnis, daß sie selbst ihren Vätern und ihren Freunden gegenüber verheimlicht. Deswegen hat sie ein bißchen ein schlechtes Gewissen, aber ihre Väter schweigen ja auch über ihre Vergangenheit und ihren früheren magischen Zirkel, den Smaragd-Ring. Doch dann geschehen plötzlich merkwürdige Dinge. Der dressierte Affe, des inzwischen inhaftierten B.B. Bosso, dem Bösewicht aus Band 1, bricht immer wieder in den Zauberladen ein und versucht ein Buch zu entwenden, erfolglos. Dann taucht die seit Jahren vermisste Sandra, eine Jugendfreundin von Mr. Vernon und Carters Vater auf. Sie ist inzwischen als Madame Esmeralda eine berühmte Wahrsagerin. Leila freut sich, über sie etwas über die Vergangenheit ihres Vaters zu erfahren, aber Ridley, die an den Rollstuhl gefesselt ist, bleibt misstrauisch.

Der Anfang war für meine Töchter sehr interessant. Nachdem in Band 1 Carters früheste Erinnerungen erzählt wurden, erfährt man nun mehr über Leilas schwere Zeit im Waisenhaus. All diese Entbehrungen machten sie wohl bereit, um für ihre Zauberträume zu üben, üben und nochmal zu üben. Die Einbrüche des Affens und das Auftauchen von Madame Esmeralda fanden sie noch aufregend, aber dann brach die Spannung etwas ein und vor allem die Große verlor das Interesse. Im letzten Drittel kommt es jedoch zum großen gruseligen Showdown, daß die verborgenen Geheimnisse der Vergangenheit, auch des Smaragd-Rings offenbart und die Freunde in größte Gefahr bringt. Da konnte sie es dann nicht mehr abwarten weiterzulesen. Die Kleine war in ihrem Interesse deutlich konstanter. Immer wieder sind zwischen den Kapiteln Zaubertricks und Geheimcodes eingestreut, mit denen man Nachrichten entschlüsseln kann. Da hat sie sich mit Feuereifer darauf gestürzt. Neben einer Codescheibe, die sie schon kannte, aber dennoch spannend findet, gibt es noch einen Spielkartencode und das Morsealphabet, das immer mehr in Vergessenheit gerät, zu entdecken. Die Zaubertricks sind ganz schön kniffelig, da muß man wirklich sehr viel üben. Die Codes sind da schon einfacher, zu Beginn, aber das Morsealphabet auswendig zu beherrschen und sicher genug zu können, um es auch in Gefahrenlagen anwenden zu können, erfordert auch sehr viel Training und Auswendiglernen! Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen, ohne Fleiß keinen Preis....Diese Credos werden Kindern hier ganz klar verdeutlicht. Die Künste der Kinder sind wirklich beeindruckend, ihnen aber nicht zugeflogen. Sie sind keine Mutanten, sondern einfach geschickt und fleißig! Außerdem sind sie clever und halten jederzeit zusammen, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht oder ob sie wie Ridley im Rollstuhl sitzen. Ridley gefällt mir persönlich besonders gut. Sie ist stets misstrauisch, auf der Hut und hat für jede Eventualität das passende Gimmick in ihren Rollstuhl eingebaut. Das kann einen echt schmunzeln lassen! Der auch als Schauspieler (How I met your mother) sehr erfolgreiche Autor hat es sich wohl zur Aufgabe gemacht, fast jede Minderheit in den vereinigten Staaten in diese Reihe zu integrieren, das empfinde ich bisweilen als politisch überkorrekt, auch wenn ich die einzelnen Charaktere mag.

Ebenso wie die Zaubertricks ist auch die Geschichte ausdrucksstark in schwarz-weiß illustriert. Es sind keine niedlichen Illustrationen, sondern moderne, etwas schematisierte Graphiken, die doch das Wesentliche erfassen, kurzum ausdrucksstark.

Eine ungewöhnliche Reihe, die stets zu Toleranz und Fleiß aufruft. Auch wenn sie zwischendurch etwas nachließ aus Sicht der Großen, war sie am Ende so spannend, daß sie schon auf Band 3 neugierig sind. Dieser erscheint am 5.12.19 unter dem Titel „Wendel Wispers unheimliche Puppe“ und rückt diesmal den farbigen Geiger Theo in den Mittelpunkt.

Wir bedanken und ganz herzlich bei Schneiderbuch Egmont und der Bloggerbetreuung durch Buchcontact für dieses Rezensionsexemplar.

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