Papanini Pinguin per Post, Text und
Illustration Ute Krause, Edel Kids Books
Emma (10) ist ziemlich unglücklich. Ihre Eltern sind wegen Mamas neuem Job
ganz weit weg gezogen und nun ist sie die Neue und hat keine Freunde.
Geschwister hat sie leider auch nicht, so daß sie sich richtig einsam fühlt,
wenn sie aus der Schule nach Hause kommt und niemand da ist, mit dem sie reden
kann. Na ja, immerhin kamen heute mal wieder Paketzusteller und liefern eine
riesige, stinkige Kiste für Papa ab, die sofort ab in den Keller muß! Doch
irgendwie ist diese Lieferung anders, sie macht komische Geräusche. Als sie
nachsieht entdeckt sie einen sprechenden Pinguin mit einem halben Krimi! Total
niedlich, nur leider wollen Mama und Papa auf keinen Fall Haustiere. Also muss
Emma „Papanini“ verstecken und heimlich mit Fischstäbchen füttern. Das ist
natürlich nicht ganz unauffällig und bringt Emma immer wieder in peinliche
Situationen und nicht nur das. Es tauchen sehr seltsame Gestalten auf, die um
das Haus schleichen und ihren Müll durchwühlen. In was für ein Abenteuer ist
Emma da nur hineingeraten?
Ein sprechender Pinguin? Das klingt ja niedlich! Ist es auch, vor allem,
wenn er dann noch so einen süßen Sprachfehler hat! Da kann Emma ihm gar nicht
böse sein, egal in was für schwierige Situationen er sie bringt. Sie will ihn
auf keinen Fall verlieren, denn er ist ihr einziger Freund. Da nimmt sie lieber
unverdienten Ärger auf sich und eine Lüge folgt auf die nächste. Das hat meine
Tochter (9) echt fuchsig gemacht, sie wollte unbedingt, daß Emma mit der
Wahrheit heraus rückt, so schlimm wird es nicht werden, aber diese Lügen! Ja,
das ist eine Lektion, die Emma erst noch lernen muß und den jungen Lesern wird
es am Beispiel der Buch-Emma viel deutlicher, als wenn sie sich selbst
reflektieren müssten. Dabei wird die Geschichte auch immer noch spannender,
denn Emma sucht nicht nur die 2. Hälfte von Papaninis Lieblingskrimi, es suchen
auch noch üble Gestalten nach dem sensationellen Pinguin. So bleiben die
Emotionen beim Lesen oder Zuhören ganz schön in Wallung! Es ist immer was los
und Spannung, Chaos oder Knuddelfaktor jagen einander. Da will man einfach
wissen wie es weitergeht. Soviel darf verraten werden: es kommt immer anders
als man denkt! Mit den zahlreichen farbigen Illustrationen der Autorin eignet
sich dieses Buch sowohl hervorragend zum Vor- als auch Selberlesen. Ute Krause
ist nämlich nicht nur Bestsellerautorin, sie ist auch viel gefragte
Kinderbuchillustratorin, der das Erwecken der Leselust ausgesprochen am Herzen
liegt. Sie trifft hier wieder mit gekonntem Strich die Situation auf den Punkt
und fängt die Gesichtsausdrücke herrlich ein! Diese feine Ironie findet sich
auch in der Namensgebung zahlreicher Figuren wieder, so heißt der spaßfreie
Nachbar, der ihr hinterher spioniert Herr Trockenbrodt, der, dessen Pool seinen
Garten überragt ist Herr Wiedhopf. Klingt alles schon mäßig sympathisch. Trotz
der kleinen feinen Spitzen, ist die Sprache für die Zielgruppe gut verständlich
und auch gut lesbar. Auch wenn der Pinguin noch so niedlich ist, ist es
wirklich auch für Jungs geeignet, denn Papanini ist ein Junge, ein Krimifan und
sein eigenes Abenteuer ist ganz schön rasant!
Ein wirklich spannendes, witziges und knuddeliges Pinguinabenteuer für
Grundschulkinder zum Vor- und Selberlesen!
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