Liebe zukünftige Lieblingsfrau, Michalis Pantelouris, gelesen vom Autor,
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Michalis Pantelouris Jahrgang 1974 mit griechischen Wurzeln lebt und
schreibt in Hamburg. Seine Welt war in Ordnung, solange er in der Wohnung in
seinem Arbeitszimmer saß und von nebenan die Geräusche seiner Frau und seiner
mittlerweile pubertierenden Töchter zu ihm drangen. Doch dann hat ihn die große
Liebe seines Lebens verlassen, ohne daß er, der empathische Kolumnist, es hat
kommen sehen. Er versteht die Welt nicht mehr, denn sie bricht zusammen und er
muß sie aus seinen Trümmern wieder zusammen setzen. Doch wie soll er das
anstellen? Tochter Nummer 1 wird inzwischen 14, er ist das Daten gar nicht mehr
gewöhnt, als er noch mitten dabei war, gab es noch kein Tinder und whats app.
Da er oft erst weiß, was er denkt, wenn er schreibt, schreibt er seine Gedanken
auf. Über sich, die Liebe, seine Sehnsucht nach der Liebe, seine Ängste, seine
Schwächen. Dummerweise, hat er nicht nur das Daten verlernt, mit dem Verlust
seiner Lieblingsfrau, kam eine Schreibblockade. Doch er lebt vom Schreiben und
wovon soll er seine Ausflüge in die Welt des Datens, seinen Lebensunterhalt und
den der Töchter und Katzen zahlen, wenn die Wörter nicht so fließen wollen? Aus
lauter Verzweiflung reicht er seine Briefe an seine imaginäre, künftige
Lieblingsfrau bei der SZ-Online Redaktion ein und mit den Folgen hätte er nie
gerechnet.
Da Michalis Pantelouris eine angenehme Stimme hat und auch ganz gut
aussieht, durfte er sowohl das Cover, als auch den Innenteil des Hörbuchs
zieren, als auch sein ungekürztes Buch selbst einlesen. Sprachlich, stimmlich
macht er es wirklich prima, seine Stimme eignet sich wirklich gut als Sprecher,
sollte er also mal wieder eine Schreibblockade habe, könnte er bei den
Hamburger Hörbuch Verlagen anheuern. In seinen Briefen an seine zukünftige
Lieblingsfrau, schreibt er stets bescheiden, daß er ja nur durchschnittlich
aussieht und das Haar sich lichtet, der Bauch dafür nicht... da kokettiert er
aber schon etwas. Normalerweise schauen Männer eher in den Spiegel und finden
gut was sie sehen, ein Talent, um welches sie die meisten Frauen beneiden. Aber
Panteluris ist ein Frauenversteher, vielleicht dank seiner Schwestern, und
würdigt sein Spiegelbild und seine Eigenarten kritisch. Er ist einfach ein
wahrer Romantiker, er liebt die Frauen, wobei ihm allerdings eine Lieblingsfrau
und seine Töchter völlig ausreichen, Schürzenjäger ist er nicht.
Die Leserinnen seiner Kolumne lieben das an ihm, Frauen mit gebrochenem
Herzen, von Männern enttäuscht, schöpfen wieder Hoffnung. Es gibt sie also
doch, Männer mit Zweifeln und Respekt vor Frauen. Ein Mann mit enger Bindung zu
seinen Töchtern und einer wunderschönen besten Freundin seit Kindheitstagen
namens Ali, der lebende Gegenbeweis zu Harry und Sally, einem der Kultfilme
seiner Generation.
Man darf ihn über den Kiez gemeinsam mit einer bunten Truppe folgen, lernt
die Frauen kennen, die seine Wege kreuzen, bekommt Lebenstipps von Jake
Gyllenhall gratis und entdeckt das Geheimnis eines griechischen Espressos.
Nein, im Ernst, ich mochte seine Kaffee-Einsichten und werde nun bei dem
Anblick einer jeden Machinetta daran denken, daß in griechischen Küchen stets
ein Campingkocher steht, um schneller die Maschine zum Kochen zu bringen. Aber
auch das Interview mit Jake Gyllenhall als Lebensberater fand ich toll.
Bisweilen hätte ich ihn aber auch schütteln können und ihn zu etwas weniger
Selbstmitleid auffordern wollen. Aber keine Sorge, im Vergleich zum Werther,
dem jungen W. oder Holden Caulfield schlägt er sich tapfer und kultiviert.
Gerne hätte ich noch mehr über Tochter 1 und 2 gehört (meine Lieblingsmann habe
ich ja schon, da ist der Glaube an die Männer durchaus vorhanden), es gefiel
mir aber sehr, daß er es unterließ, seine Ex-Frau schlecht zu machen, er
beklagt vor allem ihren Verlust und lernt mit der Zeit die Vorzüge seiner Situation
zu schätzen. Am Ende findet er auf der Suche nach der zukünftigen
Lieblingsfrau, vor allem sich selbst und das ist ja die beste Voraussetzung für
eine neue Liebe. Doch wer diese Liebe nun ist oder sein wird, abgesehen von
seinen Töchtern und seiner Katze Hummel, erfährt man nicht. Immerhin ist er
offensichtlich nicht verhungert.
Ein schönes Hörvergnügen für Frauen mit Liebeskummer, solche, die den
Glauben an die Männer wieder finden wollen, oder diejenigen, die selbst mal
befürchteten an einem gebrochenen Herzen zu sterben, also für fast alle Frauen.
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