Sonntag, 29. Juli 2018

Alea Aquarius (4) – Die Macht der Gezeiten, Tanya Stewner, Oetinger Verlag



Alea Aquarius (4) – Die Macht der Gezeiten, Tanya Stewner, Oetinger Verlag

Nach den dramatischen Ereignissen auf Island befindet sich Alea Aquarius, das Meermädchen deren Bestimmung es ist, die Meermenschen vor dem Aussterben zu retten, auf der Flucht vor Dr. Orion. Zusammen mit ihren Freunden von der Alpha Cruz machen sie sich mit ihrem Segelschiff, der Crucis, auf den Weg nach Norwegen. Dort hofft Alea eine Walwanderin zu treffen, die sie in Silberfadenvisionen immer wieder gesehen hat. Doch auf dem Weg erscheinen ihr neue furchtbarer Bilder von einem Flammeninferno auf dem Meer und sie wird von einem magischen Tasfaren vor einer bevorstehenden Ölkatastrophe durch eine leckgeschlagene Bohrinsel vor der Küste Norwegens gewarnt. Alea will dieses Unglück unbedingt verhindern, doch sie hat überhaupt keine Ahnung wie ihr dies gelingen soll und sucht daher erst einmal vor einem Weg die dortigen Meeresbewohner vor der Katastrophe zu warnen. Eigentlich hatte sie ja ganz andere Pläne, sie wollte weitere überlebende Meerkinder finden, mit denen sie sich gemeinsam gegen Doktor Orion, der die Wasserwelt völlig zu vernichten droht, verbünden wollte. Eine schier unlösbare Aufgabe scheint auf sie zu zukommen.

Auch dieses 4. Abenteuer ist wieder richtig spannend, magisch und voller großer Gefühle. Dank des neunjährigen Sammy, der Hüter der Silberfäden, der morgens in alle Ecken der Crucis lacht, um die Stimmung für den Tag zu heben und Bestmoments zu sammeln, ist es aber auch wieder lustig. Sammy ist der Liebling meiner Töchter.  Ich persönlich mag ja die schroffe Tess mit ihrem weichen Kern und ihrer Verletzlichkeit sehr gerne. Eine junge Französin auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Diesmal bekommt der Jüngste der Crew tierische Verstärkung, als er eine im Öl verendende Robbe rettet und sich mit ihr anfreundet. Doch auch in diesem Band kommen wieder allerhand magische Wesen vor, die staunen oder kichern lassen und von denen man das eine oder andere selbst gut gebrauchen könnte. So treffen sie bei ihrer Reise ins ungewissen, auf den erdbeerfarbenen Wasserkobold Franklin, der auch für die Leser mit seiner offenen und mutigen Art eine echte Bereicherung ist und der auch für einige sehr bewegende Momente sorgt.
Alle in der Alpha Cruz sind etwas anders. Aber besser, man bleibt sich selbst treu, als sich irgendwo einzufinden und zwar in einer Gruppe zu sein, aber unglücklich. So macht dieses Buch auch wieder unheimlich Mut zu sich selbst zu stehen und sich so zu akzeptieren, wie man ist. Früher oder später wird man auf Gleichgesinnte treffen und mit ihnen wird eine wirklich belastbare Freundschaft möglich sein. Hier verarbeitet die Autorin Tanya Stewner auch eigene Erfahrungen, wodurch ihre Aussagen nicht nur besonders persönlich, sondern auch authentisch wirken. Da sie ebenso wie die Mitglieder der Alpha Cruz Musikerin und Texterin ist, sind immer wieder im Rahmen der Handlung Liedtexte eingestreut, wenn Alea, Lennox, Sammy, Tess und Ben ihre Ängste, Sorgen und Erlebnisse mit Musik zu verarbeiten versuchen. Denn sie tragen mit Aleas Aufgabe eine große Verantwortung auf ihren jungen Schultern, die nur noch von der Gefahr in der sie sich befinden, eventuell übertroffen wird. Außerdem geht es auch diesmal wieder um den Schutz der Meere, wobei diesmal weniger der Plastikmüll in den Meeren thematisiert wird, als die winzigen Mikroplastikteilchen, die sich überall in unserem Alltag wiederfinden z.B. in Duschpeelings oder Zahnpaste und die für sie mit dem Wasser schluckenden Lebewesen eine echte Bedrohung darstellen.
Neben den sehr persönlichen und emotionalen Momenten, die wir nicht verraten möchten wird es auch wieder richtig spannend, und zwar nicht zur als Showdown zum Ende, dafür ist das Buch ja auch ein bißchen dick, um nur eine spannende Stelle zu haben, sondern auch immer wieder mitten drin.
Diese Meereswelt mit ihren magischen Bewohnern ist sehr komplex, daher sollte man unbedingt mit Band 1 beginnen. Es gibt zwar immer wieder kurze Erläuterungen im Text, diese dienen aber mehr der Gedächtnisstütze für diejenigen die die Vorgängerbände bereits kennen, weil zwischen dem Erscheinen der Bände immer rund 1 Jahr liegt. Diese Ausführungen sind überhaupt nicht störend und aufdringlich, sondern wirklich sehr hilfreich, wenn man nach einem Jahr Pause zum neuesten Band greift.

Die Alea Reihe ist sehr fesselnd geschrieben und wir drei haben uns wieder von Anfang an von der Geschichte gefesselt gefühlt.

Eine Ode an die Freundschaft und die Liebe zum Meer, die bei jungen Mädchen zu einem wachsenden Umweltschutzbewußtsein führen wird und mitten ins Herz trifft.

Wir haben uns diesmal sehr mit Alea, über eine überraschende Wendung gefreut und sind schon total gespannt, wie es nächstes Jahr weiter gehen wird! 5 von 5 Bestmomentssternen!

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