Interview mit Antje Szillat und Jan Birck zu Flätscher
Liebe Antje, Lieber Jan, vielen lieben Dank, dass Ihr euch die Zeit nehmt,
mir ein paar neugierige Fragen zu beantworten.
Antje: Gerne doch – is ja wohl logissimo ;-)
Seit nunmehr 4 Bänden arbeitet Ihr zusammen an Flätscher, dem
Meisterdetektiv. Kanntet Ihr Euch schon vor diesem gemeinsamen Projekt, oder
hat Euch erst Flätscher zusammen gebracht?
Antje: Ich muss dich gleich korrigieren, es ist inzwischen schon der 5.
Band. Dazu ein Spielebuch, das im November erscheint und das Freundebuch ;-)
Immer nach dem Muster: Text Antje, Bilder Jan
Und ja, wir haben uns vorher gekannt, aber Flätscher hat uns tatsächlich
sozusagen vereint, denn ich habe Jan gefragt, ob er Flätscher zusammen mit mir
realisieren mag. Danach haben wir uns erst einen Verlag für unseren
Meisterdetektiv gesucht. Wir sind also „freiwillig“ ein Team geworden ;-)
Wessen Idee war eigentlich dieses großmaulige Stinktier mit dem großen Herz
und der Spürnasenambition?
Antje: Das war meine Idee. Ich kenne einen kleinen Jack-Russel-Terrier, der
Fletscher heißt und habe mir ewiglang das Hirn zermartert, wer mein FlÄtscher
sein könnte. Eines Tages ist es mir dann eingefallen und ich habe mir
Flätscher, Theo, Cloe und Co ausgedacht. Doch ich hatte genaue Vorstellungen
von ihrem Aussehen und wollte daher die Idee nicht ohne Illus an einen Verlag
verkaufen, der dann vielleicht ganz andere Vorstellungen hat. Also habe ich Jan
gefragt und Jan hat Flätscher dann das Aussehen verpasst, von dem ich geträumt
habe.
Flätscher ist eigentlich ein Comic-Roman, der die Lust aufs Lesen wecken
soll. Inzwischen gibt es sogar schon ein Freundebuch und Hörbuchvertonungen.
Habt Ihr mit diesem Erfolg gerechnet?
Antje: Gehofft! Das trifft es eher. Aber ehrlicherweise muss ich auch
sagen, dass wir sehr viel dafür tun. Wir beschäftigen uns mit Flätscher sehr,
sehr intensiv und ich finde, er sollte und könnte noch viel, viel erfolgreicher
werden. ;-)
Lieber Jan, Du bist der optische Vater von Flätscher, konntest Du Dir eine
Vertonung der Abenteuer vorstellen, ehe Du sie gehört hast?
Nein (grinst etwa so: ). Danach aber schon,
denn Erkki Hopf hat`s super hinbekommen, meine Bilder mitzuvertonen, die in den
Büchern ja auch immer mal wieder narrative Teile übernehmen!
Antje präsentiert auf Facebook immer wieder Fotos von sich und dem
übergroßen Knuddel-Flätscher oder von gerahmten Illustrationen, die Ehrenplätze
an ihrer Wand bekommen. Ganz ehrlich, sind da Deine eigenen Tiere nicht
manchmal etwas eifersüchtig auf die prominente Konkurrenz?
Antje: Flätscher muss in der Tat hin und wieder um sein Stinktierleben
bangen. Unser halbstarker Eddy (6 Monate alter Labrador) hat ihn sich als
kleine Ausgabe schon einige Mal geschnappt und ihn ein bisschen angeknabbert.
An den Großen traut er sich jedoch nicht. Der ist echt zuuuuuu groß. Aber der
Meisterdetektiv trägt es mit Fassung. Schließlich ist er Profi. Durch und
durch. ;-)
Welche Eigenschaft mögt Ihr an Flätscher am Liebsten und welche am
Wenigsten?
Antje: Dass er sich selbst nicht so ernst nimmt. Und, dass er ein großes
Herz hat und unter seinem dicken Fell (und Bauch) ein sehr sanfter und
einfühlsamer Kern schlummert. Und natürlich sein kriminalistisches Gespür. Das
ist genial. Flätscher ahnt einen Fall, noch bevor der Täter überhaupt zum Täter
wird.
Was ich nicht mag … hm … mal überlegen. Okay, manchmal gibt er ganz schön
an. Aber, da ich weiß, dass er es nicht wirklich ernst meint, kann ich ihm das
nicht so richtig übel nehmen. .
Jan: Ich beneide Flätscher um seine Unbekümmertheit, die ich deshalb auch
bildsprachlich gerne und überall wo es geht, verstärke – und die im Übrigen das
glatte Gegenteil von mir ist. Wir decken uns dagegen in Sachen Interesse an
gutem Essen (grinst schon wieder in etwa
so: )
Wenn Flätschers Magen knurrt und er nicht sofort die Knödel von Spitzenkoch
Bode bekommt, sinkt seine Laune in den Keller. Was macht Euch schlechte Laune?
Antje: Schlechtgelaunte und unfreundliche Menschen. Neid! Missgunst.
Negatives Denken.
Davon bekomme ich automatisch schlechte Laune.
Ansonsten versuche ich – wie Flätscher – einfach über den Dingen zu stehen
und irgendwie mein Ding zu machen.
Jan: Antje, ich schließe mich an. Doch Dummheit ist das, was mir meine gute
Laune zur Zeit am öftesten raubt. Besonders wenn sie zu Unmenschlichkeit und
Verlogenheit führt… was aktuell beinahe jeden Morgen geschieht, wenn ich die
Zeitung aufschlage und die derzeitige Anziehungskraft von Dummheit vor mir
sehe.
Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Geduld beim Beantworten der Fragen!
Antje: Sehr gerne doch. Und ein lieber Gruß von Flätscher
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