Zwei Freunde für vier Pfoten: Papageiplapperei, Sonja-Maren
Kientsch, Loewe Verlag
Dies ist Band 2 der Serie um die jungen Tierretterinnen
Mathilda (Tilda) und Jette. Tilda wohnt auf einem Hof am Hühnerberg, mit ihren
Eltern, ihrer Oma, der der Hof gehört, den pelzigen Schweinen Racker- und
Macker, den Hühnern und dem in Band 1 geretteten Hund Alaska. Jette lebt mit
ihrer kleinen, wilden Schwester und ständig wechselnden Au Pair Mädchen. Ihre
Mutter muß in einem Hotel Schichtdienst leisten und ihr Vater ist gerade in
Asien als Sänger sehr erfolgreich. Tildas 10. Geburtstag steht unmittelbar
bevor und nichts wünscht sie sich sehnlicher als eigene Räume für ihre
Tierretterzentrale. Immerhin stehen im Beinahe-Haus, einem fast fertig
umgebauten Nebengebäude, die Räume alle leer. Dank intensiven Übens mit Jette
und ihren Eltern sind ihre Mathenoten besser geworden und so steigt die
Hoffnung. Dummerweise lässt ihr Tierrettergen, daß ihr stets wichtige
Tierrettertipps einflüstert, ohne Absprache mit ihren Eltern, den Papagei ihrer
Freundin Christina aufnehmen. Das sorgt für mächtig Wirbel, denn der Papagei
quasselt alles nach, was er aus dem Fernsehen kennt. Können Tilda und Jette ihm
das abgewöhnen und ihm auch mal ein paar nette Wörter beibringen?
Band 2 knüpft unmittelbar an Band 1 an. Vorkenntnisse sind
von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich, da die wichtigsten Ereignisse
aus Band 1 wieder aufgegriffen werden.
Was mir sehr gut an dieser Geschichte gefiel, ist das Tilda
und Jette einfach Kinder sein dürfen und mit knapp 10 Jahren auch so handeln
und denken und keine kleinen Jugendlichen sind. Sie haben ganz normale Probleme
in diesem Alter. Hausaufgaben, Klassenarbeiten, die Eltern und die Sehnsucht
nach Tieren…. Dabei hat Tilda die Besonderheit über ein extra Tierrettergen zu
verfügen, daß zu ihr spricht, bei jeder Gelegenheit, dummerweise auch im
Matheunterricht, gibt es ihr dringende Ratschläge, um welche Tiere sie sich wie
kümmern sollte. Das bringt sie so manches Mal in Schwierigkeiten, kommt
letztendlich den Tieren aber sehr zur Hilfe. Die Kinder fanden das sprechende
Tierrettergen richtig witzig. Es ist ganz schön vorlaut. Auch gefällt mir die
Aussage: Tiere benötigen Zeit und Aufmerksamkeit, sonst fühlen sie sich einsam.
Man muß sich um sie kümmern, es ist kein Spiel, so wie man sich auch um seine
Kinder kümmern muß.
Außerdem wird diesmal ein Arbeitskollege von Tildas Vater,
Piet ein Autist, eingeführt. Respektvoll wird erklärt, daß seine
Andersartigkeiten so etwas wie Spezialeffekte sind. Es wird jetzt nicht genau
auf diese Besonderheiten eingegangen, weil es ja vor allem um das Retten von
Tieren geht, aber die Selbstverständlichkeit der Akzeptanz von Piet, wie er in
die Geschichte eingewoben wurde, ist mir sehr positiv aufgefallen.
Empfohlen wird das Buch für junge Leser ab 8 Jahren, also
für das 3. Schuljahr. Das empfinde ich sehr passend. Die Kapitel sind angenehm
kurz und mit sehr witzigen Illustrationen großzügig aufgelockert. Die Schrift
ist noch recht groß, wenn auch keine Fibelschrift mehr als Type verwendet wird.
Die Sätze können von Kindern im 3. Schuljahr gut gelesen werden, ohne daß der
Stil darunter leidet. Er ist noch recht einfach, aber nicht langweilig. Da die
zwei Mädchen noch richtige Kinder sind und nicht pubertierend, eignet sich das
Buch mit den zahlreichen schwarz-weiß Bildern aber auch zum Vorlesen für
jüngere Kinder. Allerdings müssen sie vorlesegewöhnt sein, denn sie müssen sich
schon auf einiges an Text konzentrieren.
Die Illustrationen sind sehr ausdrucksstark und witzig.
Meine Töchter haben sie immer sehr eingehend betrachtet und gelacht.
Ein wirklich schönes Buch für junge Leser ab ca. 3. Klasse.
Sehr zu empfehlen für junge Tierliebhaber. Daher vergeben wir gerne 5 von 5
Sternen.
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