Samstag, 29. April 2017

Zwei Freunde für vier Pfoten: Papageiplapperei, Sonja-Maren Kientsch, Loewe Verlag



Zwei Freunde für vier Pfoten: Papageiplapperei, Sonja-Maren Kientsch, Loewe Verlag
Dies ist Band 2 der Serie um die jungen Tierretterinnen Mathilda (Tilda) und Jette. Tilda wohnt auf einem Hof am Hühnerberg, mit ihren Eltern, ihrer Oma, der der Hof gehört, den pelzigen Schweinen Racker- und Macker, den Hühnern und dem in Band 1 geretteten Hund Alaska. Jette lebt mit ihrer kleinen, wilden Schwester und ständig wechselnden Au Pair Mädchen. Ihre Mutter muß in einem Hotel Schichtdienst leisten und ihr Vater ist gerade in Asien als Sänger sehr erfolgreich. Tildas 10. Geburtstag steht unmittelbar bevor und nichts wünscht sie sich sehnlicher als eigene Räume für ihre Tierretterzentrale. Immerhin stehen im Beinahe-Haus, einem fast fertig umgebauten Nebengebäude, die Räume alle leer. Dank intensiven Übens mit Jette und ihren Eltern sind ihre Mathenoten besser geworden und so steigt die Hoffnung. Dummerweise lässt ihr Tierrettergen, daß ihr stets wichtige Tierrettertipps einflüstert, ohne Absprache mit ihren Eltern, den Papagei ihrer Freundin Christina aufnehmen. Das sorgt für mächtig Wirbel, denn der Papagei quasselt alles nach, was er aus dem Fernsehen kennt. Können Tilda und Jette ihm das abgewöhnen und ihm auch mal ein paar nette Wörter beibringen?
Band 2 knüpft unmittelbar an Band 1 an. Vorkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich, da die wichtigsten Ereignisse aus Band 1 wieder aufgegriffen werden.
Was mir sehr gut an dieser Geschichte gefiel, ist das Tilda und Jette einfach Kinder sein dürfen und mit knapp 10 Jahren auch so handeln und denken und keine kleinen Jugendlichen sind. Sie haben ganz normale Probleme in diesem Alter. Hausaufgaben, Klassenarbeiten, die Eltern und die Sehnsucht nach Tieren…. Dabei hat Tilda die Besonderheit über ein extra Tierrettergen zu verfügen, daß zu ihr spricht, bei jeder Gelegenheit, dummerweise auch im Matheunterricht, gibt es ihr dringende Ratschläge, um welche Tiere sie sich wie kümmern sollte. Das bringt sie so manches Mal in Schwierigkeiten, kommt letztendlich den Tieren aber sehr zur Hilfe. Die Kinder fanden das sprechende Tierrettergen richtig witzig. Es ist ganz schön vorlaut. Auch gefällt mir die Aussage: Tiere benötigen Zeit und Aufmerksamkeit, sonst fühlen sie sich einsam. Man muß sich um sie kümmern, es ist kein Spiel, so wie man sich auch um seine Kinder kümmern muß.
Außerdem wird diesmal ein Arbeitskollege von Tildas Vater, Piet ein Autist, eingeführt. Respektvoll wird erklärt, daß seine Andersartigkeiten so etwas wie Spezialeffekte sind. Es wird jetzt nicht genau auf diese Besonderheiten eingegangen, weil es ja vor allem um das Retten von Tieren geht, aber die Selbstverständlichkeit der Akzeptanz von Piet, wie er in die Geschichte eingewoben wurde, ist mir sehr positiv aufgefallen.
Empfohlen wird das Buch für junge Leser ab 8 Jahren, also für das 3. Schuljahr. Das empfinde ich sehr passend. Die Kapitel sind angenehm kurz und mit sehr witzigen Illustrationen großzügig aufgelockert. Die Schrift ist noch recht groß, wenn auch keine Fibelschrift mehr als Type verwendet wird. Die Sätze können von Kindern im 3. Schuljahr gut gelesen werden, ohne daß der Stil darunter leidet. Er ist noch recht einfach, aber nicht langweilig. Da die zwei Mädchen noch richtige Kinder sind und nicht pubertierend, eignet sich das Buch mit den zahlreichen schwarz-weiß Bildern aber auch zum Vorlesen für jüngere Kinder. Allerdings müssen sie vorlesegewöhnt sein, denn sie müssen sich schon auf einiges an Text konzentrieren.
Die Illustrationen sind sehr ausdrucksstark und witzig. Meine Töchter haben sie immer sehr eingehend betrachtet und gelacht.
Ein wirklich schönes Buch für junge Leser ab ca. 3. Klasse. Sehr zu empfehlen für junge Tierliebhaber. Daher vergeben wir gerne 5 von 5 Sternen.

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