Alea Aquarius – Das Geheimnis der Ozeane, Tanya Stewner,
Oetinger
In diesem dritten Band startet die Geschichte gleich rasant.
Alea hat einen Albtraum von den vermüllten Meeren, deren Plastikmüll nach ihr
greift und sie zu ersticken droht. Zum Glück erwacht sie und durch magische
kleine Elmsfeuer wird ihr Schiff Crucis vor einem Gewitter gerettet. Während
Alea noch in Gedanken den aufregenden Ereignissen und neuen Informationen, die
sie in Schottland erfahren haben nach hängt, planen sie bereits die Fahrt nach
Island wo Alea ihren Vater zu finden hofft. In Rach Turana hat Alea so viele
Neuigkeiten erfahren, daß Alea nun von einem Wiederaufleben des Lebens im Meer
träumt. Kann sie auf Island noch weitere Meerkinder finden, die wie Lennox und
sie ungefährdet im verseuchten Meer schwimmen können? Die Anzeichen verdichten
sich, daß Alea kein normales Meermädchen ist, sondern das Schicksal ihr eine
Schlüsselrolle beim Überleben der Meerwelt zugedacht hat.
Während sie immer neue Teilchen einer alten Prophezeiung in
verborgenen magischen verlassenen Meerstätten, in Buchmuscheln, auf
Anzeigesäulen oder von magischen Wasserbewohnern, zu einem großen Ganzen
zusammensetzen zu versuchen, schafft Alea es nicht Kontakt zu ihrer schwer
kranken Pflegemutter Marianne in Deutschland aufzunehmen. Alea ist in großer
Sorge, auch weil sie zum Ferienende wieder nach Hamburg zurückkehren soll. Doch
die Ereignisse überschlagen sich plötzlich. Es wird immer geheimnisvoller und
unbegreiflicher, daß an eine Rückkehr nicht zu denken ist.
Alea Aquaris spielt in einer eigenen sehr komplexen Welt.
Die Sprache des Meeres Hayara, die nur die magischen Meerwesen verstehen, ist
nur ein Beispiel davon. Es lohnt sich daher unbedingt mit Band 1 anzufangen.
Wen der Umfang der Bände schreckt, kann sich Band 1 und 2 auch noch vorher als
Hörbuch anhören. Das Buch in seiner wunderbaren Komplexität würde aber schon
einiges verlieren, wenn man die Hintergründe nicht gut kennt. Aber es lohnt
sich! Die Geschichte ist sowohl sehr gefühlvoll, als auch ausgesprochen
spannend. Meine Kinder (noch 9 und 7)
stöhnten immer auf, wenn ich nach Kapitelende pausierte, etwa weil die Schule
rief. Meine Jüngste stöhnte auch immer,
wenn es zwischen Lennox und Alea romantisch wurde. Die magische Meerwelt ist
zwar ein Traum für Mädchen fast jeden Alters, da bis auf Sammy alle
Protagonisten schon mind. 14 Jahre alt sind, kommen auch für jüngere fiese Kussszene
vor. Da sich meine Jüngste aber bereits Band 1und 2 auf den Hörbüchern ihrer
Schwester angehört hatte, wollte sie nun auf keinen Fall verpassen, wie das
Abenteuer weitergeht und ließ sich auf von ein paar Küssen nicht abschrecken. Vor
allem der 9 jährige Sammy, der kleine Bruder von Skipper Ben hat es ihr mit
seiner quirligen und sehr überschäumenden Emotionalität angetan. An den Stellen
fing sie immer an zu strahlen, wenn es um Sammy und seine Flusen oder seine
Kuschelmomente ging.
Johanna wurde von all den magischen Wesen, die ihnen auf
ihrer Reise begegneten gefangen genommen. Die magische Welt, die sie meist
verwaist vorfinden und die unter immer größeren Müllbergen zu versinken droht,
hat ihre Fantasie beflügelt. Aber auch die zunehmende Verschmutzung der Meere
war für die Kinder ein großes Thema. Plastikmüll zu vermeiden ist allerdings
gar nicht immer so einfach.
Die kleine Gemeinschaft auf der Crucis wird in diesem Band
auf mehrere harte Proben gestellt. Durch die Enge an Bord kann man sich auch
nicht aus dem Weg gehen. Die Nahrungsknappheit vor Erreichen von Island zehrt
gerade an Sammys Nerven, doch ungeahnte romantische Gefühle schaffen schier
unüberwindliche Hindernisse. Doch als es auf Island richtig gefährlich wird,
spielt als dies keine Rolle mehr. Sie sind eine Crew, eine Bande, Zusammenhalt
steht daher völlig außer Frage.
Optisch ist das Cover so gestaltet, daß es fast jedes
Mädchen sofort haben will, und dennoch verzichtet es auf rosa, sondern ist in
Grün- und Aquamarintönen gehalten. Das Cover spiegelt den Inhalt sehr gut
wieder. Wem das Cover gefällt, der kann auch den Inhalt eigentlich nur lieben.
Dieser ist aufregend, sehr spannend, romantisch und wahnsinnig fantasievoll
magisch. Es entführt in eine ganz eigene Welt.
Da es sich mit seinen 450 Seiten um ein Buch für wirklich
geübte Leser handelt, gibt es außer thematisch passenden Vignetten zu Beginn
eines jeden Kapitels keine Bilder. Scheinbar willkürlich über die Seiten
verteilte Kleckse lockern die Seiten optisch auf und vermitteln den Eindruck
von Wassertropfen.
Das Buch endet mit einem richtigen Cliffhanger, an welchem
Band 4 anknüpfen wird. Wir sind auch schon sehr gespannt. Derzeit befindet sich
Autorin Tanya Stewner im hohen Norden auf Recherchereise, wir können gewiss
sein, daß Band 4 nächstes Jahr folgen wird. Bis dahin werde ich das Buch wohl
nicht nochmal vorlesen, denn bei uns hat nun Teil 1 der ungekürzten
Hörbuchfassung von Laura Maire Einzug gehalten, dann wissen wir nächstes Jahr
noch ganz genau, was alles passiert ist!
Da kann ich nur sagen: magische 5 von 5 Sternen!
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