Friends &
Horses 2: Sommerwind und Herzgeflüster, Chantal Schreiber, Schneider
Buch
Band 1 war meine
positive Leseüberraschung des Jahres! In Band 2 geht es nun um die
innere Bereitschaft zu positiven Überraschungen.
Rosa grübelt
noch immer über die Identität ihres Vaters, vor allem nachdem sie
ein Telefonat ihrer Mutter mit ihrem besten Freund aus Kindertagen
belauscht hatte. Ihr bester Freund Daniel ist nun mit der
zauberhaften Ollie zusammen, Iris ist weggezogen, nur Daisy muß noch
wie eh und je ständig auf ihre kleinen Schwestern aufpassen. Iris
hat in der Stadt eine Ersatz-Rosa-Freundin gefunden und Rosa fühlt
sich überflüssig. Gut, daß nun das Fun-Reitturnier unmittelbar
bevorsteht und sie sich voll und ganz auf den hoffentlich ersten Sieg
vorbereiten. Alle Freunde ziehen sie mit ihrem Ehrgeiz auf, aber ist
sie wirklich so ehrgeizig? Nachdem in ihren Träumen immer wieder
eine geheime Badebucht auftaucht, in der sie und Daniel in ihrer
Kindheit von ihrer Uroma das Schwimmen beigebracht kamen, reitet sie
abends dorthin. Doch die Ruhe, die sie ersehnte findet sie nicht. In
der Bucht ist ein Müllfloss vor Anker gegangen. Rosa ist erbost, daß
schon wieder eine unerwartete Veränderung eingetreten ist, doch der
unbekannte Skipper hat unglaublich blaue Augen und ist ein noch
besserer Zuhörer.
Das mag nun
kitschig oder schmalzig klingen, ist es aber überhaupt nicht,
sondern einfach nur schön! Denn Chantal Schreiber erzählt diese
Geschichte um Freundschaft, erste Gefühle und die Sehnsucht nach dem
unbekannten Vater ohne Pathos, dafür aber sommerlich frisch,
federleicht und witzig.
Witzig finde ich
besonders den Schlagabtausch zwischen Rosa und ihrer Mutter. Im
letzten Band haben sie sich angenähert und das noch leicht instabile
Mutter-Tochter-Gefüge wird dank des gegenseitigen Aufziehens etwas
weiter gefestigt. Denn Mutter und Tochter haben viel gemein, auch die
Abneigung vor Überraschungen, denn die können einen ja nie positiv
überraschen, das kann ja nur schiefgehen! Aber manchmal muß man das
Unmögliche einfach wahr werden lassen, das Glück zulassen. Welche
Jahreszeit ist dafür besser geeignet als der Sommer?
Iris ist ja nun
in die nächste größere Stadt gezogen und braucht natürlich
dringend neue Freunde. In den Ferien hat sie natürlich im Stall und
bei ihrer Schauspiellehrerin die besten Chancen. Aber muß sie
wirklich so schnell Ersatz für ihre Blumenfreundinnen finden?
Während Neuzugang Ollie sich über jede Erweiterung freut, spüren
Daisy und Rosa wie ihnen Iris neue Freundin erstmal einen Stich
versetzt. Darf man in der Freundschaft auch mal ein kleines bißchen
eifersüchtig sein? Was macht Freundschaft aus, sind nur alte
Freundschaften richtige Freundschaften?
Die Themen sind
wirklich sensibel behandelt. Sie betreffen die Zielgruppe
unmittelbar. Mich persönlich spricht weder der Titel, noch das Cover
an. Aber mir gefällt es, wie die Liebe zu ihren Pferden, diese vier
unterschiedlichen Mädchen verbindet. Diese sind mit all ihren
Schwächen und Stärken sehr sympathisch. Selbst Ollie, die Tochter
eines Millionärs ist keine verwöhnte Pute, sondern kümmert sich
selbst um ihr Pferd, läßt ihren Reichtum nicht raushängen und hat
für ihre Freundinnen ein offenes Ohr. Durch den frühen Verlust
ihrer Mutter ist auch ihre Welt nicht völlig heil. Anders als Ollie
und Iris, müssen Daisy und Rosa arbeiten, um reiten zu können. Das
macht sie ausgesprochen bodenständig. So manch eine junge Leserin
wird feststellen wie gut es ihr geht, ohne daß sie sich bevormundet
fühlen wird. Die Leichtigkeit des Stils verhindert, daß der Stoff
schwer und tröge wirkt.
Auch wenn die
Mädels mitten in der Pampa am Fluss leben, ist im Grillental eine
Menge los. Langeweile kommt beim Lesen wirklich nicht auf. Man
fiebert mit und hat am Ende ein glückliches Lächeln auf den Lippen.
Ich freue mich
sehr, daß es im August mit den Blumenmädchen (jede der Freundinnen
trägt eine Blume im Namen) wieder weitergehen wird und vergebe
begeisterte 5 Sterne mit Krönchen.
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