Kuschelflosse 3 – Der kniffelige Schlürfofanten-Fall von Nina
Müller, gelesen von Ralf Schmitz, cbj-audio
Kuschelflosse der
kleine Fellfisch freut sich auf einen kuscheligen Tag mit seinem
Kuscheltier Flauschi und seinen Freunden in Fischhausen. Da hört er
ein seltsames Geräusch vor seiner Haustür und schaut nach. Er
findet ein schön verpacktes Geschenk, das blubbert, wackelt und
blubbert und seinen Briefkasten verschlingt… Aus dem Geschenkpapier
wickeln sie einen kleinen Schlürfofanten mit langem Saugrüssel und
riesigem Appetit, der außer dem Briefkasten alles aufsaugt, was
nicht nietundnagelfest ist. In der Unterwasserbibliothek findet
Seebrillchen Sebi, ein dickes Buch in dem sie die Schlürfofanten aus
dem Wuchertal entdeckt. Es ist gefährliches Tal in dem alles wächst
und zuwuchern würde, wenn nicht die Schlürfofanten alles ganz
schnell wieder freischlürfen würden. Allerdings muß man dort auch
immer auf der Hut sein, um nicht von den Schlürfofanten aus Versehen
selbst eingesaugt zu werden.
Schlürfi, wie
sie den kleinen Kerl nennen, versteht leider nicht die Sprache von
Fischhausen und macht lustige Geräusche, die niemand versteht. Mit
dem riesigen Appetit kann Schlürfi nicht bleiben und die 4 Freunde
Kuschelflosse, Schwimmerdbeere Emmi, Seebrillchen Sebi und Herr
Kofferfisch beschließen den kleinen Kerl dahin zurück zu bringen,
wo er herkommt, zu seinen Eltern. Doch wo ist das Wuchertal?
Das kleine Inlay
der CD-Box enthält wie auch die Bücher vorne einen Steckbrief zu
den vier Helden mit einem Bild. Da die Bücher immer wunderbar
illustriert sind, sind gerade die Bilder der außergewöhnlichen
Fischfreunde für die kleinen Zuhörer ein Gewinn und diejenigen, die
die ersten zwei Geschichten nicht kennen, wissen sofort wer wer ist.
Kuschelflosse und
seine Freunde begeben sich auf eine abenteuerliche Reise gespickt mit
fantastischen Ideen und Wortschöpfungen. So liebt der kleine blaue
Kuschelflosse morgens Blaubeerpfannkuchenmüsli mit Blauwassermilch
und leckere Blubberbrote. Herr Kofferfisch mit seinem unordentlichen
Chaos aus allerhand Unsinn und vielleicht mal Nützlichen, läßt
auch mal ein kreatives Schimpfwort fallen.
Schlürfi ist
wirklich goldig und freundlich, allerdings ist die Verständigung mit
dem kleinen liebenswerten Vielfraß schwierig. Die Freunde stellen
aber fest, daß es mit gutem Willen und Übung immer besser geht. Man
muß nicht immer die gleiche Sprache sprechen um sich zu mögen. Auf
Ihrer Abenteuerreise stehen sie vor großen Herausforderungen, die
sie aber gemeinsam mit Mut, Einfallsreichtum und Rücksichtnahme auf
einander bewältigen. Allerdings müssen sie bei der Reise immer
dafür sorgen, daß Schlürfi genug zu essen hat und nicht heimlich
Herr Kofferfischs Sammelsurium aufschlürft.
Autorin Nina
Müller, Jahrgang 1977 ist inzwischen Inhaberin ihres eigenen
Designbüros und genießt dort, daß sie neben konzeptionellen
Aufgaben mehr Zeit für ihre Leidenschaft hat: das Schreiben und
Illustrieren fantastischer Geschichten mit einzigartigen Charakteren.
Da sie ihre Kuschelflosse Geschichten selbst illustriert (darauf
stehe ich ja immer total) passenden die farbigen Illustrationen immer
haargenau zu der Geschichte und der Stimmung die sie einfangen
sollen. Der Ideenreichtum der Illustrationen ist ebenso witzig, wie
der der Sprachkreationen dieser fremden Unterwasserwelt.
Da die Bücher
wirklich unglaublich liebevoll illustriert und wunderbar ausgestattet
sind, ist es eine echte Herausforderung, dies mit einem Hörformat um
zu setzten. Diese szenische Lesung mit Geräuschen und kurzen
Melodien schafft jedoch scheinbar spielerisch diese Herausforderung.
Der Comedian Ralf
Schmitz liest und lebt die kleinen Wasserbewohner mit so viel Herz
und Gefühl, daß es richtig Spaß macht, ihm zu zuhören. Jeder
Fisch hat seine eigene passende Stimme und Sprechweise, dabei klingt
er weder blödelnd, noch als würde er seine Stimme verstellen. Man
meint einfach, man würde mehrere Sprecher hören.
Ganz toll finde
ich das Thema Verständigung mit Fremden mit anderer Sprache
aufgegriffen. Die Geschichte ist ja immerhin ab 4 Jahren und gerade
kleinen Kindern ist das Konzept von fremden Sprachen völlig
unbekannt. Wer anders spricht ist komisch oder verrückt, normal kann
das ja wohl nicht sein. Dank Kuschelflosse und Schlürfi lernen sie
ganz spielerisch und mit Humor, daß das ja andersherum für den, der
die andere Sprache spricht ebenso ist und sich selbst hält man ja
immer für normal!
Was sagen die
Kinder dazu? Diese Geschichte ist wirklich gut für Kinder ab 4
Jahren geeignet. Schon die Bände zuvor haben die kleinen Geschwister
der Freunde unserer Kinder geliebt. Sie sind mein Wundermittel, wenn
ich auf kleine kranke Jungs aufpassen muss. Allerdings war es meine
große Tochter von 9,5 Jahren, die mich auf die Idee brachte zu
schauen, ob es nicht endlich mal wieder eine neue Geschichte von
Kuschelflosse gibt. Sie liest nämlich gerne zum Einschlafen im
Kuschelflossebuch und hört dabei eine Kuschelflossegeschichte. Diese
fand sie dann aber so spannend, daß sie sie lieber erst mal tagsüber
hören wollte, ehe sie sie zum Einschlafen nimmt. (Die stöhnenden
Geisterbäume in der Finsterallee, die mit ihrem
Glibbergeisterbaumglitsch nach einem greifen sind schon etwas
gruselig). Die Püpse die als Geheimwaffe eingesetzt werden, an
anderer Stelle der Geschichte, sollten von Eltern aber hingenommen
werden, die Kinder finden Püpse zur Gefahrenabwehr witzig und es
paßt in die kindliche Gedankenwelt. Deshalb haben sie die CD schon
mehrfach gehört, ebenso wie die Mutter, die Mühe hatte sich alle
die kreativen Einfälle zu merken, um sie in die Rezension
einzubauen. Es sind einfach sooo viele neue Ideen.
Toleranz witzig,
fantasievoll und spannend vermittelt! Das finden wir super und geben
gerne 5 von 5 Sterne für die Vertonung dieses wunderbaren
Kinderbuches.
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