Luzifer Junior (7) Fiese schöne Welt, Jochen Till, Raimund Frey, Loewe
Verlag
Luzifer Senior, dem Herrn der Hölle ist es unendlich langweilig, seit sein
Sohn Luzie mit seiner Zwillingsschwester Lilly, seinen Freunden Gustav und
Aaron und dem Hausdämon Cornibus Urlaub bei Oma Thea in deren Paralleluniversum
macht. Naja, eigentlich hat er ja Luzie selbst zur Strafe auf die Welt, in das
Internat St. Fidibus geschickt, da er für einen Teufel einfach zu nett ist und
er von den Menschen lernen soll, wie man richtig fies wird. Aber dort hatte er
jederzeit die Möglichkeit für einen Besuch. Die schlechte Laune muss mal wieder
Steven, der Herr für technische Neuerungen in der Hölle ausbaden und sich
Beschäftigungen für den Fürsten der Finsternis überlegen: Keine leichte
Aufgabe. Luzie und seine Freunde sind derweil ganz begeistert von Omas schöner neuer
Welt, die versucht hat, alle Fehler bei Planung des blauen Planeten zu
vermeiden, indem sie sich nicht auf die unzuverlässigen Menschen verlässt. Das
Ergebnis ist spektakulär. Alle sind super nett, das Wetter ist traumhaft, das
Essen spektakulär und alles geschieht stets freiwillig, es gibt keinen Zwang.
Doch plötzlich ist Aaron verschwunden und keiner erinnert sich mehr an ihn oder
will ihn gesehen haben. Da stimmt was nicht
Wir lieben diesen running gag, dass Luzifer Senior zu Beginn dem armen
Steven die Hölle heiß macht, warum auch immer! Der Teufel ist da ausgesprochen
kreativ in seiner Unzufriedenheit, wie auch schon in seinen Strafen. Luzie und
seine Freunde scheinen hingegen im 7. Himmel zu schweben, keine Welt könnte
besser sein, als diese von Oma geschaffene, oder etwa doch nicht?
Diese Reihe ist so witzig in Wort und Bild, dass meine Tochter (12) sie
tatsächlich freiwillig liest. Dabei liegt es nicht nur an den Illustrationen,
sondern auch an den Persönlichkeiten. Der Sohn des Teufels ist so unbedarft und
kennt sich bei uns nicht aus. Er stellt Fragen zu Selbstverständlichkeiten,
dass jedes Kind kichern muss, weil das doch schon jedes Baby kennt, oder weil
Luzie mal wieder etwas viel zu wörtlich nimmt und damit völlig daneben liegt!
In diesem Band ist das besonders krass, doch ehrlich, wie erklärt man einem
Teufel auch die Liebe? Eigentlich ist der Gedanke an sich schon absurd. Während
sich alle pudelwohl in diesem Paralleluniversum fühlen, leidet Cornibus unter
Anpassungsstörungen. Irgendwas stimmt nicht mit ihm. Auf den Illustrationen
kann man die Veränderungen herrlich mitverfolgen und man ist richtig neugierig,
was denn eigentlich dahintersteckt. Das wird leider nicht so ganz aufgeklärt,
aber letztendlich wird er wieder ganz der Alte. Natürlich ist es nicht nur
witzig, sondern auch spannend und geheimnisvoll, denn auf ihrer Suche nach
Aaron stoßen sie auf hartnäckigen Widerstand, der die Freunde erst recht
misstrauisch macht. Doch die Lösung erstaunt nicht nur Oma, auch die Leser
können über das Wiederfinden von Aaron staunen und lachen, auch wenn dann noch
alles nicht wieder gut ist. Aber dem Einfallsreichtum der Freunde und ihrem
Autor sind keine Grenzen gesetzt, so dass es letztendlich gut ausgeht und wir
uns daher für den Herbst auf ein neues Abenteuer freuen können! Wer ist mit
Band 7 anfängt, sollte auch kein Problem haben, denn alle auf die es ankommt
stellen sich mit Bild vor! Das Problem ist dann nur, dass man dann noch die
sechs Bände davor lesen will.
Diese Reihe richtet sich an Jungs und Mädchen ab 10 Jahren. Das ist auch
angemessen, da die Ironie die den Erfolg der Serie ausmacht, von jüngeren
Kindern meist nicht verstanden wird. Dafür kann sie auch Lesemuffel begeistern.
Das liegt nicht nur an den zahlreichen witzigen Illustrationen, die den Text
auf den Punkt bringen, dank der engen Kooperation von Autor und Illustrator,
sondern auch an dem wirklich komfortablen Schriftbild, das auch ungeübtere
Leser nicht übermäßig anstrengt. Natürlich ist auch dieser Band wieder bei
Antolin gelistet, so dass das Lesen des Buches natürlich auch auf der
Leseplattform mit weiteren Punkten belohnt wird, sofern die Fragen zum Text
richtig beantwortet werden. Bei dem Spaß, die das Buch bereitet, auch durch den
Wortwitz, liest man aber automatisch gründlich. Meine Tochter kann die
irrwitzigen Planlosigkeiten von Luzie fast schon auswendig, so sehr hat sie
sich darüber amüsiert!
7 Bände und kein bisschen weiser, muss man Luzifer junior einfach lieben
und mit ihm und über ihn lachen! Rasant und witzig schwärmt meine Tochter für
die Reihe, eine bessere Empfehlung kann sie wohl kaum abgeben.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Loewe Verlag für unser
Rezensionsexemplar!
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