(Quelle des Fotos: https://www.google.com/search?q=Katrin+Rodeit&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjFqumRvuLbAhWBrCwKHba_DUEQ_AUICigB&biw=1208&bih=694#imgrc=OH6azja1x1VSUM:)
Interview mit Katrin Rodeit zu „Tödliches Serum“
Liebe Katrin, nach Deinen „Jule“-Krimis, rund um die
eigenwillige Ulmer Privatdetektivin führst Du uns nun schon das zweite Mal mit
einem Jessica Wolf-Thriller auf die Seite der Gesetzeshüter.
Hand auf's Herz, was wärst Du lieber, Kommissarin oder
Privatdetektivin?
Hm, ich
glaube, ich wäre lieber Privatdetektivin. Jule ist ja bisweilen ein bisschen
eigenwillig und hat ihren eigenen Kopf. Nicht immer hält sie sich an Recht und
Gesetz, sie dehnt das manchmal ein wenig in ihrem Sinne. Deren Freiheiten wären
mir lieber. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das in der Realität nicht ganz
so einfach ist.
Deine Krimis spielen in und um Ulm, wo Du auch lebst.
Könntest Du Dir auch mal andere Schauplätze vorstellen?
Ja,
natürlich! Ich komme ja aus Ulm und als ich die Serien gestartet habe, dachte
ich mir, dass es am besten ist, wenn ich über das schreibe, was ich auch
wirklich kenne. Mittlerweile habe ich meinen Horizont ein wenig erweitert und
kenne mehr tolle Örtlichkeiten. Mein neuer Liebesroman wird beispielsweise in
der Toskana spielen. Und danach möchte ich einen Handlungsort nach
Schleswig-Holstein verlegen. Das sind Orte, die ich mittlerweile auch recht gut
kenne, so dass ich mich sicher genug fühle, dort auch Handlungen hinzuverlegen.
Ulm ist ja eigentlich eher keine Verbrechenshochburg, hat
Dich das besonders beim Ausdenken Deiner Fälle gereizt?
Wenn wir
ganz ehrlich sind, geschehen zum Glück weit weniger Verbrechen als es Krimis in
Buch- oder Fernsehform gibt. Aber natürlich geschehen in jeder Stadt
Verbrechen, warum also nicht auch in Ulm? Wobei die natürlich nicht so
zahlreich sind, wie von mir dargestellt.
Was macht für Dich, Deine Heimat zu etwas Besonderem?
Ulm ist
eine großartige Stadt! Das weiß nur fast niemand und das ist auch das Schöne
daran. Zwar sind wir mit gut 100.000 Einwohnern nicht klein (und wenn man
Neu-Ulm im benachbarten Bayern dazu zählt ganz ordentlich), aber halt auch
keine Provinz. Wann immer man in die Stadt geht, trifft man jemanden, den man
kennt, und Feste zum Feiern gibt es hier zur Genüge. Andererseits bin ich auch
schnell in den Bergen. Eine Stunde Fahrtzeit reicht, um im Winter zum Skifahren
zu gehen. Aber auch am Bodensee bin ich etwa in der gleichen Zeit. Und falls
mich die Sehnsucht quält, brauche ich auch keine Tagesreise, um zum Beispiel an
den Gardasee zu gelangen. Ich finde diese Mischung perfekt. Und wenn ich dann
doch einmal Großstadt-Flair haben möchte, bin ich auch schnell in Stuttgart
oder München. Besser geht es eigentlich kaum.
In Deinem aktuellen Fall, geht es um einen heimtückischen
Giftmörder. Angeblich eine sehr weibliche Mordart, wann fühlst Du Dich
mörderisch?
Muss ich
darauf ehrlich antworten …? ;)
Natürlich
mache ich das! Manchmal sind es tatsächlich Begebenheiten aus dem Alltag. Dann
denke ich mir schon „den könnte ich jetzt aber …“. Eine solche Figur findet
dann auch den Weg in meinen Roman. Meist weder als Mörder noch als Opfer, aber
oft als unsympathische Nebenfigur. Das merkt der Leser natürlich nicht. Oft
weiß das nur ich. Aber das tut dann ehrlich gesagt schon auch mal gut.
Ansonsten
finde ich Stoff für meine Romane meist anderswo. In der Zeitung beispielsweise.
Oder es geschehen Verbrechen, die nicht aufgeklärt werden. Da überlege ich mir
dann, was dahinterstecken könnte.
Welche Deiner Heldinnen ist Dir ähnlicher Jule oder Jessica?
Jule,
definitiv. Wenn ich auch nicht mehr ganz ihr Alter habe und mittlerweile Mama
bin. Aber ihre Art mag ich. Und ihre Kaffeeleidenschaft teile ich. Schokoküsse
mag ich auch keine. Aber ich koche wie sie leidenschaftlich gern. Doch, ich
würde sagen, mit Jule habe ich definitiv mehr Übereinstimmungen.
Hast Du einen Lieblingsplatz zum Schreiben und verrätst Du
ihn?
Ich
schreibe überall, wo es geht. Am liebsten an meinem Schreibtisch. Aber auch am
Küchentisch, im Freien und wenn es sein muss auch im Café. Allerdings bin ich
da schnell abgelenkt, das ist ein bisschen schwierig. Ich habe auch schon im
Auto vor dem Schwimmbad geschrieben, wenn meine Kinder Schwimmunterricht hatten.
Würdest Du Dich auch mal gerne einem anderen Genre als
Krimis zuwenden?
Und wie!
So blöd sich das jetzt vielleicht anhört, morden wird irgendwann auch
langweilig. Und nachdem sowohl bei Jule als auch bei Jessica Männer eine Rolle
spielen, dachte ich mir, es wäre auch mal schön, wenn ich ein Paar dazu bringe,
sich zu verlieben. Und genau das habe ich jetzt vor. Unter dem Pseudonym Julia
K. Rodeit erscheint im September mein erster Liebesroman und ich bin schon sehr
gespannt, wie er ankommt. Mir hat das Schreiben auf jeden Fall großen Spaß
gemacht.
Vielen lieben Dank für Deine Zeit und Deine Geduld!
Ich danke
Dir für Deine Mühe und Deine tollen Fragen!
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