Mittwoch, 20. Juni 2018

Interview mit Katrin Rodeit zu „Tödliches Serum“


(Quelle des Fotos: https://www.google.com/search?q=Katrin+Rodeit&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjFqumRvuLbAhWBrCwKHba_DUEQ_AUICigB&biw=1208&bih=694#imgrc=OH6azja1x1VSUM:)

Interview mit Katrin Rodeit zu „Tödliches Serum“

Liebe Katrin, nach Deinen „Jule“-Krimis, rund um die eigenwillige Ulmer Privatdetektivin führst Du uns nun schon das zweite Mal mit einem Jessica Wolf-Thriller auf die Seite der Gesetzeshüter.
Hand auf's Herz, was wärst Du lieber, Kommissarin oder Privatdetektivin?
Hm, ich glaube, ich wäre lieber Privatdetektivin. Jule ist ja bisweilen ein bisschen eigenwillig und hat ihren eigenen Kopf. Nicht immer hält sie sich an Recht und Gesetz, sie dehnt das manchmal ein wenig in ihrem Sinne. Deren Freiheiten wären mir lieber. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist.

Deine Krimis spielen in und um Ulm, wo Du auch lebst. Könntest Du Dir auch mal andere Schauplätze vorstellen?
Ja, natürlich! Ich komme ja aus Ulm und als ich die Serien gestartet habe, dachte ich mir, dass es am besten ist, wenn ich über das schreibe, was ich auch wirklich kenne. Mittlerweile habe ich meinen Horizont ein wenig erweitert und kenne mehr tolle Örtlichkeiten. Mein neuer Liebesroman wird beispielsweise in der Toskana spielen. Und danach möchte ich einen Handlungsort nach Schleswig-Holstein verlegen. Das sind Orte, die ich mittlerweile auch recht gut kenne, so dass ich mich sicher genug fühle, dort auch Handlungen hinzuverlegen.

Ulm ist ja eigentlich eher keine Verbrechenshochburg, hat Dich das besonders beim Ausdenken Deiner Fälle gereizt?
Wenn wir ganz ehrlich sind, geschehen zum Glück weit weniger Verbrechen als es Krimis in Buch- oder Fernsehform gibt. Aber natürlich geschehen in jeder Stadt Verbrechen, warum also nicht auch in Ulm? Wobei die natürlich nicht so zahlreich sind, wie von mir dargestellt.

Was macht für Dich, Deine Heimat zu etwas Besonderem?
Ulm ist eine großartige Stadt! Das weiß nur fast niemand und das ist auch das Schöne daran. Zwar sind wir mit gut 100.000 Einwohnern nicht klein (und wenn man Neu-Ulm im benachbarten Bayern dazu zählt ganz ordentlich), aber halt auch keine Provinz. Wann immer man in die Stadt geht, trifft man jemanden, den man kennt, und Feste zum Feiern gibt es hier zur Genüge. Andererseits bin ich auch schnell in den Bergen. Eine Stunde Fahrtzeit reicht, um im Winter zum Skifahren zu gehen. Aber auch am Bodensee bin ich etwa in der gleichen Zeit. Und falls mich die Sehnsucht quält, brauche ich auch keine Tagesreise, um zum Beispiel an den Gardasee zu gelangen. Ich finde diese Mischung perfekt. Und wenn ich dann doch einmal Großstadt-Flair haben möchte, bin ich auch schnell in Stuttgart oder München. Besser geht es eigentlich kaum.

In Deinem aktuellen Fall, geht es um einen heimtückischen Giftmörder. Angeblich eine sehr weibliche Mordart, wann fühlst Du Dich mörderisch?
Muss ich darauf ehrlich antworten …? ;)
Natürlich mache ich das! Manchmal sind es tatsächlich Begebenheiten aus dem Alltag. Dann denke ich mir schon „den könnte ich jetzt aber …“. Eine solche Figur findet dann auch den Weg in meinen Roman. Meist weder als Mörder noch als Opfer, aber oft als unsympathische Nebenfigur. Das merkt der Leser natürlich nicht. Oft weiß das nur ich. Aber das tut dann ehrlich gesagt schon auch mal gut.
Ansonsten finde ich Stoff für meine Romane meist anderswo. In der Zeitung beispielsweise. Oder es geschehen Verbrechen, die nicht aufgeklärt werden. Da überlege ich mir dann, was dahinterstecken könnte.

Welche Deiner Heldinnen ist Dir ähnlicher Jule oder Jessica?
Jule, definitiv. Wenn ich auch nicht mehr ganz ihr Alter habe und mittlerweile Mama bin. Aber ihre Art mag ich. Und ihre Kaffeeleidenschaft teile ich. Schokoküsse mag ich auch keine. Aber ich koche wie sie leidenschaftlich gern. Doch, ich würde sagen, mit Jule habe ich definitiv mehr Übereinstimmungen.

Hast Du einen Lieblingsplatz zum Schreiben und verrätst Du ihn?
Ich schreibe überall, wo es geht. Am liebsten an meinem Schreibtisch. Aber auch am Küchentisch, im Freien und wenn es sein muss auch im Café. Allerdings bin ich da schnell abgelenkt, das ist ein bisschen schwierig. Ich habe auch schon im Auto vor dem Schwimmbad geschrieben, wenn meine Kinder Schwimmunterricht hatten.

Würdest Du Dich auch mal gerne einem anderen Genre als Krimis zuwenden?
Und wie! So blöd sich das jetzt vielleicht anhört, morden wird irgendwann auch langweilig. Und nachdem sowohl bei Jule als auch bei Jessica Männer eine Rolle spielen, dachte ich mir, es wäre auch mal schön, wenn ich ein Paar dazu bringe, sich zu verlieben. Und genau das habe ich jetzt vor. Unter dem Pseudonym Julia K. Rodeit erscheint im September mein erster Liebesroman und ich bin schon sehr gespannt, wie er ankommt. Mir hat das Schreiben auf jeden Fall großen Spaß gemacht.

Vielen lieben Dank für Deine Zeit und Deine Geduld!
Ich danke Dir für Deine Mühe und Deine tollen Fragen!

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