Fertig, los... Banane! Susanne Lang, Max Lang, Leselöwen 1. Klasse, Loewe Verlag
Affe Jim liegt im Urwald und träumt von Bananen! Da wird er jäh aus seinen Träumen geweckt! Schildkröte will am Wettrennen teilnehmen, ist aber realistisch genug, um zu wissen, dass sie alleine keine Chance hat! Deswegen soll Jim sie tragen und zwar jetzt und zackig! Ziemlich abgehetzt kommt Jim mit Schildkröte untern Arm gerade noch rechtzeitig zum Start, obwohl er eigentlich lieber weiter von Bananen träumen würde. Aber wer weiß, vielleicht zahlen sich gute Taten ja aus und Träume werden wahr?
Dies ist ein Erstlesebuch nicht als Ableger einer erfolgreichen Reihe für erfahrenere Leser, sondern ein Spin off eines beliebten Bilderbuches (Jim ist mies drauf), so dass die Anfänger etwas bereits bekanntes, lustiges neu entdecken, indem sie die Geschichte mit Hilfe zweifarbig markierter Silben erlesen lernen. Die lustigen Illustrationen des erfolgreichen Jim-Duos gestalten es dabei noch kurzweiliger und witziger. Da ist Lesen lernen gar nicht so anstrengend, wie in der Schule. Besonders die Gesichter der tierischen Helden sind echte Hingucker!
Die Idee, dass eine Schildkröte an einem Wettrennen mit einem Marabu, einer Giraffe und einem Wildschwein teilnehmen will, ist ebenso absurd, als auch witzig. Das ist auch und gerade für Erstklässler nicht nur originell, sondern auch spannend. Hat die Schildkröte überhaupt eine Chance und wenn ja? Wie? Ich dachte spontan an die Geschichte vom Hasen und dem Igel und auch wenn es in Jim Dschungel kein Schildkrötenpaar gibt, das mir bekannt wäre, hatte ich doch einen leisen Verdacht, das die Außenseiterin vielleicht doch ihr Glück machen wird. Tatsächlich, aber es kommt alles ganz anders, als erwartet. Da zeigt es sich: es lohnt sich immer durchzuhalten, sprich ein Buch zu Ende zu lesen!
Ehrlich, im Text rennt der große Gorilla Nick gegen einen Bananenbaum. Das irritierte mich, da es ja Stauden sind. Warum also Baum? Weil es eines der ersten und einfachsten Wörter beim Lesenlernen ist? Ich war etwas unentschlossen, wie ich es finden sollte, das hier aus pädagogischen Gründen wissenschaftlich „geschlampt“ wird. Tatsächlich kam ich am Ende des Buches aber an den „Schon gewusst?“ in dem wissenswertes, dass man ruhig vertiefen sollte und im Zusammenhang mit der Geschichte steht aufgegriffen und vertieft wird. Dazu gehören eben auch die Bananen, die eben nicht an Bäumen, sondern Stauden wachsen und es wird auch direkt gleich einfach und verständlich, sowie zweifarbig erklärt, was denn Stauden zu Stauden und Bäume zu Bäumen macht. Das fand ich richtig klasse, denn auch Erstklässler sind ja nicht zu blöd um das zu kapieren, sie wissen es nur einfach noch nicht. Dabei finde ich auch sehr schön, dass diese Geschichte sich an alle Jim- und Tierfans richtet und kein Klischee bedient.
Nach über 29 Mio. verkauften Exemplaren bekommt die Leselöwenreihe, ein neues und frischeres Gewand! Dabei gefällt mir besonders gut, dass der Text für die Leserfrischlinge im zweifarbigen Silbensystem gedruckt werden, nachdem einige Lesebüchern den Erst- und Zweitklässern den Start in die Welt der Bücher und Buchstaben erleichtern.
Außerdem gibt es natürlich auch wie eh und je Verständnisfragen zum Text und ein Leserätsel, sowie natürlich Fragen auf Antolin im Internet. Immerhin benutzen viele Schulen diese Lernplattform, um Lesefortschritte ihrer Schüler zu belohnen.
Für mich ein gelungener Relaunch im jungen frischen Gewand, durch viel Erfahrung noch besser geworden!
Ganz herzlichen Dank an den Loewe Verlag und die Agentur Literaturtest für mein Rezensionsexemplar!
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