Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche, Akram El-Bahay, Baumhaus Verlag
Will und Charlotte sind ungleiche Zwillinge, nicht nur vom
Aussehen her. Die strahlende Charlotte kann alles und macht alles richtig,
während ihr Zwillingsbruder immer wieder Ärger bekommt und versucht, sich aus
brenzligen Situationen herauszuschwindeln. Irgendeine abenteuerliche Geschichte
fällt ihm immer als Ausrede ein! Doch auch wenn sie nicht immer einer Meinung
sind und auch ganz schön sticheln, verstehen sie sich bisweilen blind. Als Will
aber nach einem Ausflug in den Central Park von einer silbrigen Elfe unter
einem seltsamen Baum erzählt, tut Charlotte es als Spinnerei ab. Bis sie nach
Hause kommen und ihre Mutter verschwunden ist. Stattdessen erwartet sie dort
eine Furie und durchwühlt alles! Nur knapp können sie entkommen und in den
Central Park fliehen, geretten von einer Elfe. Der riesige Baum mit seinem
silbrigen Schatten dort, erweist sich als Portal in eine Welt voller
Fabelwesen. Obwohl sie völlig überfordert sind, wird ihnen schnell klar, dass
sie hier nach ihrer Mutter suchen müssen und sie sicherlich nicht zufällig dort
gelandet sind. Sie sind dazu bestimmt sowohl ihre Welt, als auch diese, die der
Fabelwesen und Erzählungen zu retten!
Der Detailreichtum hat bisweilen das Tempo etwas gedrosselt, da hätte ich mir im Mittelteil manchmal etwas weniger, dafür aber eben eine etwas höhere Spannung gewünscht. Doch geht es um die Liebe zu Worten und ihrer Fähigkeit neue Welten zu erschaffen. Nicht nur in den Köpfen wie bei uns, sondern in Fabula ganz real, dafür benötigt es nur einen begnadeten Erzähler. Eine sehr schöne Idee, wie unser Leben durch Worte und Geschichten bereichert wird, aber diese Geschichten auch nur davon leben, dass wir sie lieben. Eine Symbiose, die beiden Seiten nur Vorteile bringt, solange sie besteht. Doch hier ist zunächst unbemerkt ein Ungleichgewicht entstanden und Fabula schrumpft, der Platz für seine Bewohner schwindet. Eine ganz schön gruselige Vorstellung, die etwas an die der Antike erinnert, als man glaubte, dass die Erde eine Scheibe sei, von der man hinunter fallen könnte. Ähnlich gefährlich ist es auch, denn die Welt Fabulas schrumpft und zwar immer schneller. Die Zeit drängt und die Geschwister müssen sich ganz dringend etwas einfallen lassen, auch weil sie langsam entdecken, dass es kein Zufall ist, dass ausgerechnet sie in Fabula gelandet sind. Sowohl Charlotte als auch Will entwickeln sich fort, nicht nur weil sie es müssen, sondern weil sie ihre wahre Natur entdecken. Damit stehen ihnen ungeahnte Fähigkeiten zur Verfügung, was aber auch eine große Veranwortung mit sich zieht.
Dieses fantastische Abenteuer ist wunderschön gestaltet und damit meine ich nicht nur das Lesebändchen. In der Umschlagklappe findet man eine Übersicht über den fraglichen Teil des Central Parks in New York, eine Abbildung der 13 Feenkreiszeichen Fabulas und eine Darstellung eines Zwergs und einer Sirenenelfe. Immerhin trifft man diese nicht alle Tage, da ist es ganz hilfreich, sie mal zu sehen. Im Anhang findet man dann noch eine Beschreibung der 13 Feenkreiszeichen durch den Vater der Zwillinge und einen Charaktertest, mit dessen Hilfe man ermitteln kann, welchem Charakter dieses Buches man sich zuordnen lassen kann.
Ein Fantasy-Abenteuer über die Macht der Worte und die Bedeutung von Geschichten für unser Leben. Sehr gut durchdacht, allerdings hätte es für mich bisweilen etwas temporeicher sein können. Es hat mir aber trotz der kleinen Schwäche gut gefallen.
Ganz herzlichen Dank an die Bloggerjury für mein fantastisches Rezensionsexemplar.
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