Heimische Heil- und Vitalpilze, 20 Pilze für Küche und
Hausapotheke, Gerit Fischer, Mankau Verlag
Heimische Pilze stehen in diesem Buch mal unter einem
anderen Blickwinkel, auch kulinarisch, aber eben vorallem als Heil- und Vitalpilze.
Dabei ist es ja eigentlich ganz logisch, dass Pilze auch heilende Kräfte haben,
man denke nur an Penicillin... Einige Sorten haben aber auch antivirale
Wirkung, was sowohl in Corona- als auch Grippe- und Erkältungszeiten natürlich
ein Segen ist. Daher ist es wirklich praktisch entsprechende Sorten zu kennen,
Tipps für ihre Haltbarmachung bei Bedarf zu kennen, so dass man sie und ihre
heilende Wirkung stets zur Hand hat, sei es als Tee oder Würzessig u.ä.
Es wird explizit darauf hingewiesen, dass dieses Buch aus
Gründen der Lesbarkeit die Fruchtkörper der Pilze völlig unbotanisch als Pilze
bezeichnet, ohne jedes Mal genauer darauf einzugehen. Das gefällt mir, nicht
immer erleichter die korrekte Bezeichnung das Lesevergnügen.
Ganz wichtig wird hier deutlich davor gewarnt, nur bekannte
Pilze zu sammeln und zu verwenden und im Zweifel, lieber zu verzichten. Auch
wird dazu aufgerufen, lieber weniger Pilze zu sammeln und noch mehr
zurückzulassen, als man selbst sammelt, aus Naturschutzgründen. Pilzapps sollte
man nur verwenden, wenn man sich bereits auskennt und ihnen nicht sein Leben
anvertrauen, es wird zu keiner speziellen App geraten. Dafür bildet dieses Buch
mit mehreren Fotos häufige, heimische Pilzarten ab, um bei der Bestimmung
behilflich zu sein. Ich kann die von mir gefundenen Exemplare aber dennoch
nicht einordnen, denn warum sollte ein Birkenporling ausgerechnet bei mir auf
einem Zwetschgenbaum wachsen, wenn er doch nur Birken liebt. Dass dieser
spezielle alte Baum, mit all seinen Sturmbruchstellen ein Paradies für Pilze
ist, war mir klar, aber ich kann sie einfach nicht bestimmen.
Für mich zeigt sich aber auch ganz deutlich, wenn man zur
Pflanzen- und Pilzbestimmung so unbegabt ist wie ich (bei Kräutern stelle ich
mich nicht geschickter an), ist dieses Buch eine interessante Anregung, sich
mal mehr mit diesem Thema zu beschäftigen. Allerdings benötigen Menschen wie
ich wohl mal einen praktischen Kurs mit einem professionellen Förster/Sammler
oder ähnliches. Wenn ich dann kapiert habe, wie die heimischen Exemplare
aussehen und ich meine Gartenschätze einzuordnen weiß, hilft mir dieses Buch
mich über Anwendungsmöglichkeiten und auch den kulinarischen Wert zu
informieren und mich anzuregen. Das ist wirklich interessant und die Pilze
haben wirklich was zu bieten, sogar der 08/15 Champignon. Wer hätte das
gedacht!
Die Autorin ist Ernährungswissenschaftlerin und
Mykomolekulare Fachberaterin. Sie arbeitet als Referentin, Autorin und frei
Journalistin mit Schwerpunkt nachhaltige Ernährung und Klima.
Schön finde ich, dass auch dieses Buch aus dem Mankau Verlag
ein Öko-Buch ist und umweltfreundlich hergestellt wurde. Außerdem hat es sein
sehr handliches Format und ist recht leicht, so dass man es prima auf jeden
Ausflug mitnehmen kann.
Ein wirklich hilfreiches Buch, besonders für Pilzkenner, die
ihre Lieblinge hier mal von einer ganz anderen Perspektive kennenlernen und sie
noch mehr lieben lernen können.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Mankau Verlag für mein
Rezensionsexemplar.
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