Arthurs wildes Hundeleben, Heike Abidi, Illustration Barbara
Fisinger, Hummelburg Verlag
Arthur (11) hat echt miese Laune, obwohl er gerade vom Tischtennis
Training kommt und er Tischtennis liebt! Schuld daran ist Kira aus seiner Mannschaft,
die vor allen damit geprahlt hat, dass sie ein Pony bekommt! Dabei wünscht er
sich doch nichts weiter als einen Hund, aber seine Eltern sind strikt dagegen,
weil es ja auch so viel Arbeit macht und Kira bekommt sogar ein Pony! Dass am
nächsten Tag der ehemalige Arbeitskollege seines Vaters mit seiner Frau zum
Kaffee kommen soll, ist für ihn nun auch kein Grund zur Freude, denkt er. Doch
er irrt: Der Ex-Kollege und seine Frau wollen verreisen und sein Vater hat doch
tatsächlich vorgeschlagen, dass ausgerechnet Arthur nun eine Woche auf Hund
Lucky aufpasst. Arthur ist begeistert und knuddelt Lucky erst einmal so richtig
durch! Dann wirf er Stöckchen und will sofort mit ihm Gassi gehen. Lucky ist
wenig begeistert von diesem wilden Menschenwelpen, der ihn so auf Trab bringt.
Noch weniger begeistert sind die beiden allerdings, als sie morgens jeweils im
Körper des anderen aufwachen! Nanu, wie konnte das geschehen und kann man das
wieder rückgängig machen?!
Bei aller Hundeliebe hat sich Arthur das aber ganz anders
vorgestellt! So aus der Hundeperspektive sieht er so manches kritischer, was er
bisher so tat und es ist gar nicht so einfach, aus einem Napf zu fressen und zu
trinken, ganz ohne Hände und Besteck. Ob Lucky ihn wohl blamieren wird? Die
Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt: aus Arthurs und
aus Luckys, so bekommt man beim Lesen jeweils hautnah die Ansichten von Kind
und Hund mit. Das ist sehr witzig, da so ein veränderter Blickwinkel auch ganz
schön die Einstellung verändern kann. Gerade weil beide ja keinerlei Erfahrung
mit dem Leben des anderen haben, ist es nicht nur witzig, sondern auch
überraschend. Damit man beim Lesen auch nicht durcheinander kommt, ist jeder
Wechsel fett mit dem jeweiligen Namen überschrieben und auch wird jeweils der
Schrifttyp gewechselt und natürlich auch die Erzählweise. Das finden wir
wirklich geschickt gemacht. So haben meine Tochter (11) und ich auch gerätselt
wie es wohl kommen konnte, dass die zwei die Rollen getauscht haben (ob es wohl
auch mit unserer Katze klappen könnte, nur mal für so einen Tag?).
Die Idee des Körpertauschs mit einem Haustier ist originell,
insbesondere die Erlebnisse in der Schule, ihre Detektivmission und der
verschweifelte Versuch den Tausch doch bitte wieder rückgängig zu machen! Denn
das, was wir ursprünglich für ursächlich hielten, war gar nicht der Grund für
den Körpertausch!
Eine sehr schöne Geschichte, über zwei sehr gegensätzliche
Charaktere, die das Schicksal gegen ihren Willen verbindet und die zu seinem
starken Team zusammen wachsen. Flüssig, unterhaltsam und auch mit etwas
geheimnisvoller Spannung gewürzt haben wir uns bestens unterhalten gefühlt und
mit viel Interesse die Illustrationen von Barbara Fisinger betrachtet.
Besonders die Hunde haben uns sehr gut gefallen, wobei die Kindergesichter
teilweise auch sehr witzig waren!
Für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren!
Vielen Dank an den Hummelburg Verlag für unser Rezensionsexemplar!
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