Royal Horses (1) – Kronenherz, Jana Hoch, ungekürzt gelesen von Irina Salko, Steinbach sprechende Bücher, 2 MP3 625 min.
Aus beruflichen Gründen ziehen Gretas und Jordans Eltern alle paar Jahre in ein anderes Land. Als ihr Bruder in London ein Studium beginnt, will Greta nicht mehr bei ihren Eltern bleiben, sondern in London zur Schule gehen. Doch dort gerät sie in gefährliche Kreise und die Situation gerät völlig außer Kontrolle. Sie will nur noch weg, will Abstand, sich verkriechen, untertauche. Sie fühlt sich verletzt und verunsichert und das widerspricht allem, was sie bislang von sich, der toughen Rothaarigen zu wissen glaubte. Der Patenonkel ihres Bruders bietet ihr daraufhin die Möglichkeit die Ferien als Praktikantin auf dem abgelegenen und bewachten königlichen Gestüt zu verbringen, dessen Leitung er vor einigen Jahren übernommen hat. Obwohl sie weder mit Pferden noch mit dem Hochadel bislang etwas am Hut hatte, willigt sie ein. Die Pferde scheinen ihr eine innere Ruhe zu vermitteln, ganz anders als Edward, der heimliche Pferdeflüsterer und beste Freund von Prince Tristin. Aber sie hatte ja auch überhaupt keine Ahnung, wer der arrogante Typ war, mit dem sie zuvor, in der Katastrophennacht in London aneinander geraten war und dass Prince Tristin auf dem königlichen Gestüt auftaucht, stand so auch nicht im Protokoll. Greta fühlt sich völlig überfordert, kann sie so die Ruhe finden, die sie braucht, oder steuert sie auf die nächste Katastrophe zu?
Irina Salkow hat eine warme melodiöse Stimme, die sympathisch ist und der man gerne zuhört. Dennoch empfinde ich sie nicht als optimale Wahl, denn ihre Stimme klingt für meinen Geschmack zu reif und vernünftig, nicht nach dem überschäumenden Hitzkopf, als der sich Greta immer wieder erweist. Auch wenn sie für mich nicht nach einem sechzehnjährigen Temperamentsbündel klingt, mag sie das Ohr zu fesseln, die Gedanken schweifen nicht ab, man hört auch in den ruhigeren Szenen gebannt weiter zu.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der andeutet, dass Greta in großen Schwierigkeiten steckt und den Hang hat, eine schlimme Situation, durch unerüberlegtes Handeln bisweilen noch schlimmer zu machen. Ihre Impulsivität ist bisweilen schneller als ihr Verstand, wobei sie keineswegs dümmlich ist, nur eben etwas hitzig. Dafür zeigt sie Mumm und Entschlossenheit. Da könnte es auf einem ruhigen Gestüt vielleicht etwas langweilig für die Großstädterin werden. Doch schnell stellt sie fest, dass das königliche Gestüt einer großen Familie gleicht. Um Diskretion sicherzustellen, wohnen die meisten Mitarbeiter auf dem Gelände und sind alle schon seit Jahren dort. Einige sind dort sogar aufgewachsen und daher seit Kindertagen mit dem königlichen Nachwuchs befreundet, wenn sie auch das Blitzlichtgewitter nicht fürchten müssen. Eigentlich fühlt sich Greta sehr wohl, würde sie sich nicht durch unüberlegte Bemerkungen immer wieder in Schwierigkeiten bringen, die ihr vor allem Edward nicht verzeihen will. Warum fasziniert sie dieser Typ nur so sehr, wo er doch zu Pferde deutlich netter ist, als zu ihr? Prince Tristin, der hier aus Sicherheitsgründen nur James genannt wird, ist da völlig anders. Mit ihm ist alles viel unkomplizierter, eigentlich, denn sein Titel und seine Stellung, bereiten auch im Umgang mit dem entspanntesten Typen Schwierigkeiten. Mit Greta taucht man ab in eine Welt der Ruhe, wie die Pferde sie zu vermitteln vermögen. Sie spiegeln die eigene Seele und helfen, sich selbst zu begreifen. Auch für nicht Pferdemädchen sind diese Szenen interessant, da es nie nur um die Tiere selbst geht, sondern immer auch um Beziehungen oder menschliche Nöte. Mit ihren 16 Jahren ist Greta noch recht jung und muss mit jeder Menge Probleme und Verantwortung klar kommen. Mit ihr erlebt man eine Achterbahn der Gefühle, die einen aus dem eigenen Alltag entführt und träumen lässt. Romantisch, verwirrend und fesselnd, konnte ich nicht mehr aufhören weiterzuhören! Ab 12 Jahren.
Für mich war dies das optimale Hörbuch zur Ablenkung und für ein schönes Wechselbad der Gefühle in Corona-Zeiten!
Ich bedanke mich ganz herzlich für diese wunderbare Stimmungsaufhellung bei Steinbach Sprechende Bücher. Wem dieses Hörbuch ebenso gut gefällt wie mir, dem kann ich auch nur „Royals“ von Rachel Hawkins ans Herz legen, wenn es auch mit deutlich weniger Pferden auskommt.
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