Bork (1) – Der Bäumling Olle Lindberg, Illustration Daniela
Kunkel, Baumhaus Verlag
Die schwedischen Sommerferien neigen sich dem Ende zu, das
Wetter wird schon unbeständiger, aber Maja möchte das Spielen im Wald noch
auskosten, ehe sie ab nächste Woche in die 3. Klasse geht. Darauf hat sie gar
keine Lust, denn sie mag ihre Lehrerin nicht. Kaum ist sie im Wald,
zieht ein Unwetter
auf und sie sucht Schutz in einer Höhle, die ihr bis dahin noch nie aufgefallen
ist. Doch nicht nur sie sucht dort Deckung vor dem Gewitter. Auch ein Junge mit
lustigem roten Blätterhaar und Rindenkleidung ist dort, zusammen mit einem
zutraulichen Eichhörnchen. Er kann zwar nichts anderes sagen als „Bork“ aber er
scheint sie langsam, aber sicher zu verstehen. Er kann außerdem unglaublich gut
klettern und liebt Opa Emils Zimtschnecken! Sie nimmt ihn mit nach Hause und
versteckt ihn im Baumhaus im Garten. Schon bald entdeckt ihn dort auch ihr
fünfjähriger Bruder Matti. Obwohl sie sonst viel streiten, sind sie beim Spielen
mit Bork plötzlich ganz einträchtig, bis Hund Balder den Gast im Baum verrät.
Dann wird es kniffelig.
Bork ist wirklich sehr ungewöhnlich und sehr liebenswert.
Seine recht einsilbige Ausdrucksweise, lässt sich super gut vorlesen! Die
Geschichte richtet sich eigentlich an Kinder von 7 bis 9 Jahren, ist aber laut
vorgelesen so lustig, dass meine Töchter (12 und 10 Jahre) immer wieder laut
gelacht haben, über die witzigen Situationen und Borks erstaunte Reaktionen.
Wobei die Reaktionen in Majas Familie auf Borks Eigenheiten oft nicht weniger
lustig sind. Denn während Opa Emil Botaniker ist, ist der Vater Steuerberater
mit wenig Verständnis für diesen nicht der Norm entsprechenden Jungen. Seine
Steuerberater-Denkweise ist für Kinder einfach nur zum Lachen. Und wie der
wieder aussieht! Er gibt sich echt große Mühe, aber Bork ist Menschen nicht
gewohnt und so macht er nicht immer alles so, wie man es von ihm erwartet. Aber
er hat ein großes Herz und magische Fähigkeiten. Woher er wohl kommen mag? Das
bleibt lange ungeklärt, ebenso wie seine besonderen Talente. Die Schrift ist
angenehm groß, aber keine Fibelschrift, wie für Leseanfänger. Dennoch ist die
Textmenge pro Seite nicht zu viel und die Kapitel recht kurz. Die
skandinavischen Namen könnten für junge Leser bisweilen aber etwas schwierig
sein.
Daniela Kunkel hat mit viel Liebe und Geschick die
Geschichte in drei Farben illustriert. Meine Jüngste stellt fest: die kann aber
gut malen! Die kleinen Zeichnungen begleiten die Geschehnisse sehr fröhlich und
anschaulich, passen sie doch auch stets genau zum Text.
Sehr schön finden wir, dass zum Ende der Geschichte Opa
Emils Rezept für lecker-fluffige Zimtschnecken abgedruckt ist. Wir haben sie
nachgebacken (trotz Einkaufsbeschränkungen für Hefe in Coronazeiten) und sie
waren ratzfatz verputzt. Die Anleitung ist gut verständlich und einfach mit
Kindern nachzubacken.
Meiner Jüngsten hat besonders gut gefallen, dass die
Geschichte richtig in sich abgeschlossen ist und nicht mit einem fiesen
Cliffhanger endet. Das mag sie nämlich nicht. Dafür schließt sich eine
Leseprobe an, die einem zeigt, dass es auch mit dem Schulstart aufregend
weitergeht und Bork sich gegen Vorurteile verteidigen muss. Zum Glück steht
Maja ihm bei und auch die meisten anderen Kinder, sind von diesem ganz
besonderen neuen Mitschüler ganz begeistert.
Die Große fand es so lustig, dass sie sofort fragte, ob es
davon auch ein Hörbuch gäbe. Bei ihr heißt das so viel wie: die Geschichte ist
super, die könnte ich immer wieder hören. Das heißt aber nicht, dass die
Altersangabe unzutreffend ist, sondern lediglich, dass sie so viel Herz und
Humor hat, dass sie alterslos ist.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Lesejury, dass wir an
der Schnellleserunde teilnehmen durften.
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