Donnerstag, 30. April 2020

Bork (1) – Der Bäumling Olle Lindberg, Illustration Daniela Kunkel, Baumhaus Verlag



Bork (1) – Der Bäumling Olle Lindberg, Illustration Daniela Kunkel, Baumhaus Verlag

Die schwedischen Sommerferien neigen sich dem Ende zu, das Wetter wird schon unbeständiger, aber Maja möchte das Spielen im Wald noch auskosten, ehe sie ab nächste Woche in die 3. Klasse geht. Darauf hat sie gar keine Lust, denn sie mag ihre Lehrerin nicht. Kaum ist sie im Wald,
 zieht ein Unwetter auf und sie sucht Schutz in einer Höhle, die ihr bis dahin noch nie aufgefallen ist. Doch nicht nur sie sucht dort Deckung vor dem Gewitter. Auch ein Junge mit lustigem roten Blätterhaar und Rindenkleidung ist dort, zusammen mit einem zutraulichen Eichhörnchen. Er kann zwar nichts anderes sagen als „Bork“ aber er scheint sie langsam, aber sicher zu verstehen. Er kann außerdem unglaublich gut klettern und liebt Opa Emils Zimtschnecken! Sie nimmt ihn mit nach Hause und versteckt ihn im Baumhaus im Garten. Schon bald entdeckt ihn dort auch ihr fünfjähriger Bruder Matti. Obwohl sie sonst viel streiten, sind sie beim Spielen mit Bork plötzlich ganz einträchtig, bis Hund Balder den Gast im Baum verrät. Dann wird es kniffelig.

Bork ist wirklich sehr ungewöhnlich und sehr liebenswert. Seine recht einsilbige Ausdrucksweise, lässt sich super gut vorlesen! Die Geschichte richtet sich eigentlich an Kinder von 7 bis 9 Jahren, ist aber laut vorgelesen so lustig, dass meine Töchter (12 und 10 Jahre) immer wieder laut gelacht haben, über die witzigen Situationen und Borks erstaunte Reaktionen. Wobei die Reaktionen in Majas Familie auf Borks Eigenheiten oft nicht weniger lustig sind. Denn während Opa Emil Botaniker ist, ist der Vater Steuerberater mit wenig Verständnis für diesen nicht der Norm entsprechenden Jungen. Seine Steuerberater-Denkweise ist für Kinder einfach nur zum Lachen. Und wie der wieder aussieht! Er gibt sich echt große Mühe, aber Bork ist Menschen nicht gewohnt und so macht er nicht immer alles so, wie man es von ihm erwartet. Aber er hat ein großes Herz und magische Fähigkeiten. Woher er wohl kommen mag? Das bleibt lange ungeklärt, ebenso wie seine besonderen Talente. Die Schrift ist angenehm groß, aber keine Fibelschrift, wie für Leseanfänger. Dennoch ist die Textmenge pro Seite nicht zu viel und die Kapitel recht kurz. Die skandinavischen Namen könnten für junge Leser bisweilen aber etwas schwierig sein.

Daniela Kunkel hat mit viel Liebe und Geschick die Geschichte in drei Farben illustriert. Meine Jüngste stellt fest: die kann aber gut malen! Die kleinen Zeichnungen begleiten die Geschehnisse sehr fröhlich und anschaulich, passen sie doch auch stets genau zum Text.

Sehr schön finden wir, dass zum Ende der Geschichte Opa Emils Rezept für lecker-fluffige Zimtschnecken abgedruckt ist. Wir haben sie nachgebacken (trotz Einkaufsbeschränkungen für Hefe in Coronazeiten) und sie waren ratzfatz verputzt. Die Anleitung ist gut verständlich und einfach mit Kindern nachzubacken.

Meiner Jüngsten hat besonders gut gefallen, dass die Geschichte richtig in sich abgeschlossen ist und nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet. Das mag sie nämlich nicht. Dafür schließt sich eine Leseprobe an, die einem zeigt, dass es auch mit dem Schulstart aufregend weitergeht und Bork sich gegen Vorurteile verteidigen muss. Zum Glück steht Maja ihm bei und auch die meisten anderen Kinder, sind von diesem ganz besonderen neuen Mitschüler ganz begeistert.

Die Große fand es so lustig, dass sie sofort fragte, ob es davon auch ein Hörbuch gäbe. Bei ihr heißt das so viel wie: die Geschichte ist super, die könnte ich immer wieder hören. Das heißt aber nicht, dass die Altersangabe unzutreffend ist, sondern lediglich, dass sie so viel Herz und Humor hat, dass sie alterslos ist.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Lesejury, dass wir an der Schnellleserunde teilnehmen durften.

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