Malve will keine Elfe sein, Heike Abidi, Hummelburg Verlag
Endlich Blütenferien im Elfeninternat Albenheim! Nur die kleine Elfe Malve
hat etwas Bauchgrummeln. Klar ist es toll wieder nach Hause zu kommen, aber
ihre Leistungen in der Schule waren alles andere als überzeugend. Hoffentlich
muss sie nun nicht auf das Internat für schwer erziehbare Elfen wechseln, davon
hat sie schon so viel Schreckliches gehört! Und nun steht auch noch das große
Apfelblütenfest, das Highlight im Elfenjahr bevor. Alle singen und tanzen und
vergnügen sich beim großen Blumenquiz. Alles Tätigkeiten die Malve als einzige
nicht zu schätzen weiß! Aber sie ist ja auch furchtbar groß für eine Elfe und
wäre lieber ein Menschling, auch wenn sie ihre Familie noch so lieb hat.
Irgendwie passt sie da gar nicht so recht rein. Das spüren auch ihre Eltern und
haben sich daher für sie etwas ausgedacht: Sie soll schon am nächsten Tag in
eine Menschlingsschule wechseln, vielleicht würde sie dort merken, daß es doch
besser ist eine Elfe zu sein! Das wird ganz schön aufregend für Malve!
Eine wunderschöne Geschichte, über ein kleines Mädchen, daß einfach anders
ist und das Gefühl hat, nirgendwo reinzupassen, auch wenn sie sich geliebt
fühlt! Was hat sie doch für eine Angst in das Internat des Grauens geschickt zu
werden, dabei erfüllen ihr ihre Eltern ihren heimlichsten Wunsch. Oft gibt es
ja Warnungen davor, was man sich wünscht, denn der Wunsch könnte ja in
Erfüllung gehen. Bei Malve ist es der Fall und für sie bringt es tatsächlich
die kaum erhoffte Erlösung. Sie blüht auf, denn in ihrer Banknachbarin findet
sie eine Freundin, die so ganz anders ist und sie dennoch versteht. Sie ist
glücklich wie nie zu vor, bis...
Für Kinder ist es ein gar nicht mal so seltenes Gefühl, sich völlig
unverstanden zu fühlen. Daher ist es umso schöner, daß Malve sich dennoch
geliebt fühlt. Ein Gefühl, nachdem unglückliche Kinder besser mal in sich
hineinfühlen sollten. Denn dann ist alles nur noch halb so schlimm, aber immer
noch nicht so wie es sein sollte. Da muss einfach jeder seinen eigenen Weg
finden, möge er noch so ungewöhnlich sein, wie eine kleine Elfe auf einer
Menschenschule. Dabei entdeckt die junge Leserin mit Malve viele liebevolle
Details, wie der Traum vom Schlafen in einem Bett, statt in einer Hängematte,
von einem Leben ohne ständige Blumenpflege oder Tanz und Gesang! Aber eigentlich
ist ja alles auch nur halb so schlimm, wenn man eine Freundin findet. Ein sehr
tröstliches Gefühl! Da hat sich meine Tochter (10) richtig mit ihr gefreut und
fand es sehr witzig, wie Alma jeweils die Elfenwelt erkundete (pst streng
geheim!) und Malve die Menschenwelt (Kicheralarm!). Die Geschichte hat ihr so
gut gefallen, daß ich sie gleich noch mal vorlesen sollte. Dabei ist die
Schrift schön groß und auch die Zeilenabstände sehr entspannt, so daß man nicht
so leicht in der Zeile verruscht. Die schwarz-weiß Illustrationen sind so
fröhlich, daß sie sich nicht für eine Lieblingszeichnung entscheiden konnte.
Allerdings sind die Kapitel für junge Leser recht lang, aber man kann ja auch
mal pausieren, ehe das Kapitel zu Ende ist.
Malve ist zwar eine Elfe, kommt aber gänzlich ohne Kitsch aus, denn in ihr
schlägt ein zartes Rebellenherz. Dabei will sie nicht die Welt auf den Kopf
stellen, sondern nur ganz friedlich sie selbst sein.
Eine schöne, in sich abgeschlossene Geschichte, die Mut macht, witzig ist
und Mut macht!
Ab 8 Jahren.
Wir bedanken und ganz herzlich bei Heike Abidi und Lovelybooks für diese
zauberhafte Leserunde.
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