Dienstag, 25. Juni 2019

Grüne Durstlöscher – Vitaminwasser, Limonaden, Smoothies und Tees mit Kräutern und Wildpflanzen, Jürgen Schneider und Tanja Braune, Kneipp Verlag Wien.



Grüne Durstlöscher – Vitaminwasser, Limonaden, Smoothies und Tees mit Kräutern und Wildpflanzen, Jürgen Schneider und Tanja Braune, Kneipp Verlag Wien.

Auch wenn mir bei dem Anblick von Lavendel noch nie das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, fand ich das Cover so ansprechend, daß ich es unbedingt testen wollte. Na ja, meine Freundin S. ist auch nicht unschuldig, weil sie gerade erst gestöhnt hatte, daß sie nun so viele Kräuter im Garten habe und keine Ahnung, was man damit anstellen kann.

Mit diesem Buch, kann man ziemlich schnell, ziemlich oft, relativ große Mengen seiner Kräuter verbrauchen, versprochen!

Dieses Buch enthält die Rezepte für rund 200 Getränke mit natürlichen Zutaten. Damit nichts schiefgeht, gibt es erst eine Einführung in das richtige Sammeln und Ernten von Kräutern und Pflanzen. Es geht um den richtigen Zeitpunkt und die richtige Haltbarmachung, mit verschiedenen Methoden und mit Grundrezepten für Tinktur, Sirup und Saft. Es gibt eine Einführung in Smoothies, wobei Mixer für Kräutersmoothies  mind. 800 Watt besser 1.000 – 2.000 Watt haben sollten, damit die Nährstoffe ausreichend zerkleinert werden, so daß Magen und Darm die Inhaltsstoffe auch ohne die Vorverdauung durch das Kauen, aufnehmen können. Da es ja nicht nur um grüne, sondern auch um gesunde Durstlöscher geht, gibt es dann noch Tipps für alternative Süßungsmöglichkeiten.

Es folgen Kräuter und Wildpflanzen in alphabetischer Reihenfolge beginnend mit A wie Ackerschachtelhalm bis Zistrose. Jede Pflanze wird mit Foto, Name, Vorkommnis in Natur und Garten, Inhaltsstoffen, Wirkung und Anwendung und meist einem einfachen Teerezept vorgestellt. Unter einem Detailfoto am Rand werden die verwendbaren Teile, Sammelzeit, Familie und Haltbarmachung aufgelistet. Je nach Geschmack und Häufigkeit folgen dann Rezepte für Aromawasser, Sirup, Limonade oder Smoothies, immer mind. 3 bisweilen aber auch deutlich mehr Rezepte.

Smoothies habe ich bislang ausgelassen, aber die Siruprezepte fand ich spannend. Waldmeistersirup geht ganz einfach, ohne Schweinerei. Anders als auf dem Foto, ist das Produkt unscheinbar, schmeckt aber in Mineralwasser und Sekt wirklich super und duftet auch gut. Der Lavendelsirup ist auch ziemlich unkompliziert, durftet aber weniger gut, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Mit jedem Schluck schmeckte es mir besser, besonders auf folgende Weise: Ich habe die Zitronenscheiben aus der Sirupherstellung aufgehoben und ins Wasserglas gelegt, mit einem kleinen Schluck Sirup und dann viel Sprudelwasser aufgegossen.
 
 
Das Pfefferminz-Aromawasser war bei meinen Töchtern der absolute Hit und wir Eltern durften nichts abbekommen. Wichtig ist hierbei, die vorgegebenen Ziehzeiten nicht zu überschreiten, da es sonst für Kinder leicht zu bitter wird, also bitte nach 4 h spätestens die Zitronen und Pfefferminze aus der Karaffe nehmen.

Auch wenn es kaum einen Südstaatenfilm oder -roman ohne eine stolze Frau mit geheimen Eisteerezept gibt, kann ich dem Getränk in seiner handelsüblichen Version mit jeder Menge Zucker und schwarzem Tee, nichts abgewinnen. Aber da gerade die Malven und Ringelblumen blühten, habe ich der hausgemachten Variante eine Chance gegeben. Nach der Erfahrung mit dem Aromawasser, habe ich die Ziehzeit etwas verkürzt, wer weiß wie Ringelblumen und Malve so schmecken ;) Für zusätzliche Frische habe ich die andere Hälfte der Bio-Orange gepresst und in Eiswürfelformer gegeben. Sieht nicht nur hübsch aus, erfrischt auch und macht den Geschmack kinderfreundlicher.

Meine Freundinnen haben mit Begeisterung die Getränke mitgetestet, klar bei der Hitze muß man ja viel Trinken!

Sehr frisch, sehr ungewöhnlich und wir werden nun sicher länger und gesünder leben und werden noch mehr Rezepte probieren, denn sie sind einfach und wirklich interessant! Bislang war alles lecker, aber noch ist mein Rosenzucker auch noch nicht fertig. Nächstes Jahr wird hoffentlich mein Zitronenthymian groß genug geworden sein, um auch diese Rezepte (sie benötigen oft 10 Zweige) zu testen.

Ein wirklich sehr ansprechendes und informatives Rezeptbuch, das ich sehr ungewöhnlich und dadurch umso spannender finde. Sehr geschmackvolle Fotos und auch wenn die Rezepte bisweilen gewöhnungsbedürftig klingen, schmeckt es.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Kneipp Verlag für diese außergewöhnlichen Rezepte, auf die ich nie alleine gekommen wäre und die man auch wunderbar abwandeln kann. Nur Mut!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen