Grüne Durstlöscher – Vitaminwasser, Limonaden, Smoothies und
Tees mit Kräutern und Wildpflanzen, Jürgen Schneider und Tanja Braune, Kneipp
Verlag Wien.
Auch wenn mir bei dem Anblick von Lavendel noch nie das
Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, fand ich das Cover so ansprechend, daß
ich es unbedingt testen wollte. Na ja, meine Freundin S. ist auch nicht
unschuldig, weil sie gerade erst gestöhnt hatte, daß sie nun so viele Kräuter
im Garten habe und keine Ahnung, was man damit anstellen kann.
Mit diesem Buch, kann man ziemlich schnell, ziemlich oft,
relativ große Mengen seiner Kräuter verbrauchen, versprochen!
Dieses Buch enthält die Rezepte für rund 200 Getränke mit
natürlichen Zutaten. Damit nichts schiefgeht, gibt es erst eine Einführung in
das richtige Sammeln und Ernten von Kräutern und Pflanzen. Es geht um den
richtigen Zeitpunkt und die richtige Haltbarmachung, mit verschiedenen Methoden
und mit Grundrezepten für Tinktur, Sirup und Saft. Es gibt eine Einführung in
Smoothies, wobei Mixer für Kräutersmoothies
mind. 800 Watt besser 1.000 – 2.000 Watt haben sollten, damit die
Nährstoffe ausreichend zerkleinert werden, so daß Magen und Darm die
Inhaltsstoffe auch ohne die Vorverdauung durch das Kauen, aufnehmen können. Da
es ja nicht nur um grüne, sondern auch um gesunde Durstlöscher geht, gibt es
dann noch Tipps für alternative Süßungsmöglichkeiten.
Es folgen Kräuter und Wildpflanzen in alphabetischer
Reihenfolge beginnend mit A wie Ackerschachtelhalm bis Zistrose. Jede Pflanze
wird mit Foto, Name, Vorkommnis in Natur und Garten, Inhaltsstoffen, Wirkung
und Anwendung und meist einem einfachen Teerezept vorgestellt. Unter einem
Detailfoto am Rand werden die verwendbaren Teile, Sammelzeit, Familie und
Haltbarmachung aufgelistet. Je nach Geschmack und Häufigkeit folgen dann
Rezepte für Aromawasser, Sirup, Limonade oder Smoothies, immer mind. 3
bisweilen aber auch deutlich mehr Rezepte.
Smoothies habe ich bislang ausgelassen, aber die
Siruprezepte fand ich spannend. Waldmeistersirup geht ganz einfach, ohne
Schweinerei. Anders als auf dem Foto, ist das Produkt unscheinbar, schmeckt
aber in Mineralwasser und Sekt wirklich super und duftet auch gut. Der
Lavendelsirup ist auch ziemlich unkompliziert, durftet aber weniger gut, was
dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Mit jedem Schluck schmeckte es mir
besser, besonders auf folgende Weise: Ich habe die Zitronenscheiben aus der
Sirupherstellung aufgehoben und ins Wasserglas gelegt, mit einem kleinen
Schluck Sirup und dann viel Sprudelwasser aufgegossen.
Das Pfefferminz-Aromawasser war bei meinen Töchtern der
absolute Hit und wir Eltern durften nichts abbekommen. Wichtig ist hierbei, die
vorgegebenen Ziehzeiten nicht zu überschreiten, da es sonst für Kinder leicht
zu bitter wird, also bitte nach 4 h spätestens die Zitronen und Pfefferminze aus
der Karaffe nehmen.
Auch wenn es kaum einen Südstaatenfilm oder -roman ohne eine
stolze Frau mit geheimen Eisteerezept gibt, kann ich dem Getränk in seiner
handelsüblichen Version mit jeder Menge Zucker und schwarzem Tee, nichts
abgewinnen. Aber da gerade die Malven und Ringelblumen blühten, habe ich der
hausgemachten Variante eine Chance gegeben. Nach der Erfahrung mit dem
Aromawasser, habe ich die Ziehzeit etwas verkürzt, wer weiß wie Ringelblumen
und Malve so schmecken ;) Für zusätzliche Frische habe ich die andere Hälfte
der Bio-Orange gepresst und in Eiswürfelformer gegeben. Sieht nicht nur hübsch
aus, erfrischt auch und macht den Geschmack kinderfreundlicher.
Meine Freundinnen haben mit Begeisterung die Getränke
mitgetestet, klar bei der Hitze muß man ja viel Trinken!
Sehr frisch, sehr ungewöhnlich und wir werden nun sicher
länger und gesünder leben und werden noch mehr Rezepte probieren, denn sie sind
einfach und wirklich interessant! Bislang war alles lecker, aber noch ist mein
Rosenzucker auch noch nicht fertig. Nächstes Jahr wird hoffentlich mein
Zitronenthymian groß genug geworden sein, um auch diese Rezepte (sie benötigen
oft 10 Zweige) zu testen.
Ein wirklich sehr ansprechendes und informatives Rezeptbuch,
das ich sehr ungewöhnlich und dadurch umso spannender finde. Sehr
geschmackvolle Fotos und auch wenn die Rezepte bisweilen gewöhnungsbedürftig
klingen, schmeckt es.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Kneipp Verlag für diese
außergewöhnlichen Rezepte, auf die ich nie alleine gekommen wäre und die man
auch wunderbar abwandeln kann. Nur Mut!
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