Samstag, 15. Juni 2019

Amalia von Flatter (3) Die vergessene Geburtsnachtsparty, Laura Ellen Anderson, Schneiderbuch



Amalia von Flatter (3) Die vergessene Geburtsnachtsparty, Laura Ellen Anderson, Schneiderbuch

In Nokturnia, dem Königreich der Geschöpfe der Nacht, ist immer was los. Seit Amalia und ihre Freunde den Zwist zwischen dem Königreich der Nacht und dem Königreich des Lichts beigelegt haben, hat sich einiges geändert. Sie haben nun Austauschschüler und Austauschlehrer an der Katakomben-Akademie. Dabei sollen sie sogar Heiterkekse backen und der Lehrer Herr Heiter schlägt einen Wettbewerb vor. Wer binnen weniger Tage die meisten selbstgebackenen Heiterkekse verkauft, gewinnt Eintrittskarten für den Kreischkürbispark! Da wollte Amalia, die Kürbisse über alles liebt, schon immer mal hin! Ganz klar muß sie mit ihrem Team gewinnen und nicht die blöde Streberin Frankie. Dafür unterbricht Amalia sogar ihre Geburtsnachtspartyvorbereitungen für ihre Party auf dem Kürbisfeld. Aber irgendwie scheint alles völlig schief zu laufen!


Dies ist der letzte Band der witzig-schaurigen Amalia von Flatter Triologie, über die zwei ungewöhnlichen, entzweiten Königreiche. Hier ist alles etwas anders, man geht nachts zur Schule und Vampire, Kürbisse und Yetis sind die besten Freunde! Das Vampirmädchen Amalia hat nämlich einen süßen Kürbis namens Kürbinian als Haustier und ihre besten Freunde sind Yeti-Mädchen Flora (nein, sie ist KEIN Monster!) und Todd, der Sohn des Sensenmannes, na ja und inzwischen auch Prinz Marillo, der erst noch einiges lernen musste.... Flora entstammt einer ganz seltenen Yeti-Art, ist unglaublich groß und stark und spricht so laut, daß es stets in Großbuchstaben gedruckt wird. Ach ja, sie hat noch dazu einen Sprachfehler... Flora ist der erklärte Liebling meiner Tochter (9), die immer darauf besteht, die bisweilen vorlaute Flora, laut vorzulesen. Aber auch sonst ist diese Geschichte nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich sehr originell. In Nokturnia ist nämlich alles anders als bei uns. So feiert man Geburtsnacht, statt Geburtstag, und früher waren Einhörner und Elfen die gefürchtesten Wesen schlechthin. Dabei hat Autorin Laura Ellen Anderson wirklich ein tolles Gespür für kleine liebevolle Details, in denen sich die Unterschiede zu unserer Normalität zeigen. Übersetzerin Katrin Segerer zeigt ein wirklich bemerkenswertes Sprachgefühl, da die Übersetzungen der Fantasiebegriffe wirklich rund und selbstverständlich und dennoch witzig klingen. Dieser schaurige Sprachwitz machen einen Teil des Spaßes dieser Geschichte aus, aber nicht nur. Die Grundidee und auch die der vergessenen Geburtsnacht ist wirklich originell, aber nicht nur. Denn es geht um Freundschaft, Familie und Geborgenheit, also Themen die auch für junge Leser interessant sind. Damit das Lesen nicht so anstrengend ist, hat die Autorin die Geschichte reich illustriert. Einige Seiten sind sogar weiß auf schwarz, immerhin ist es ja das Reich der Dunkelheit. Die Illustrationen schaffen es gleichzeitig süß, witzig und schaurig zu sein und sich aus der Masse abzuheben. Sie sind niemals kitschig. Abgerundet wird es von einer Art „Ahnengalerie“ welche Bilder mit Steckbriefen inklusive Vorlieben und Abneigungen der wichtigsten Charaktere einschließlich der Mumienmägde zeigen. Das macht den Einstieg für Neulinge in die Serie leichter und man merkt sofort, daß es hier vor allem humorig zu geht. Den vollständigen Überblick bietet dann die Übersichtskarte über Nokturnia, Das Reich des Lichts und allem was dazwischen liegt. Durch eine angenehme Schriftgröße macht so das Lesen auch ungeübten Lesern wirklich Spaß. Die Geschichte ist erfrischend anders und sehr lustig. Leider war dies der finale Band, aber das Ende zaubert dennoch ein Lächeln ins Gesicht!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Schneiderbuch Egmont Verlag, daß wir diese wunderbare Reihe kennen lernen durften.

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