Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida,
Oetinger
Da wir bereits eine Kinderbuchreihe von Barbara Rose kennen, „Die frechen
Krabben“, waren wir auf die Feenschule-Reihe von ihr sehr gespannt, vor allem,
weil auch das Cover so ansprechend ist, daß meine Jüngste es sich sofort
schnappte!
Endlich ist der 7. Geburtstag von der kleinen Fee Rosalie und nun darf sie
sogar auf das Internat Blütenwald gehen, wo alle kleinen Feen alles Wichtige
lernen. Sie ist ja sooo aufgeregt! Ihr Vater ein Troll bringt ihr ein tolles
Geschenk und ihre Mutter hat ihr die wunderschönsten Kleider für die Schule
genäht. Ihr bester Freund, der Trolljunge Jokkel schenkt ihr sogar eine
Trollpfeife. Sobald sie Hilfe braucht, soll sie darauf pfeifen und er kommt
angeeilt! Frohen Mutes betritt sie die neue Schule, doch ihre alte
Kindheitsfreundin die Fee Melissa will nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil
sie noch so klein sei und sie schon zu den Größeren zählt. Nun muß sie sich ihr
Zimmer mit der unscheinbaren Nebelfee Nikki teilen, wo sie doch von einem
gemeinsamen Zimmer mit Melissa geträumt hat! Doch den älteren Feen will sie es
zeigen, daß sie keine Babyfee ist und heimlich begibt sie sich in den finsteren
Purpurwald, um nach dem Feenbriefkasten zu suchen. Doch der Wald ist viel
gefährlicher, als sie es gedacht hat und so steckt sie schon ganz schnell im
größten Schlamassel!
Wir haben uns mit Rosalie sehr über Melissas Reaktion geärgert, fanden
Rosalie aber auch sehr vorlaut und naiv! Immer mußte sie hereinquatschen und
sich in den Vordergrund spielen! Die kleine Nebelfee Nikki haben wir sofort in
unser Herz geschlossen und fanden es sehr traurig, daß Rosalie sich nicht mit
ihr ein Zimmer teilen wollte! Als ich persönlich Rosalie schon abgeschrieben
hatte, tat sie aber etwas, was wir echt toll fanden, sie bot Nikki, die
offensichtlich aus ärmlichen Verhältnissen stammt, an, sich eines ihrer Kleider
auszusuchen und zu behalten, da sie mehr als genug habe.
Sehr gut ist es der Autorin gelungen, trotz der Kürze dieses Buches für
junge Leser, die Welt der Feen zu beschreiben und auch Nebendarsteller bildhaft
zu beschreiben. Uns waren z.B. Firne als Begriff für männliche Feen kein
Begriff, die Welt der Kobolde war sehr spannend und lebhaft und auch die
übrigen Mitschüler oder das Schulpersonal war sehr schön beschrieben. Lustig
fanden wir, welche unterschiedliche Feenarten wir in dieser Schule alles
kennenlernen durften, wobei wir uns besonders über die Feen der Tiefe =
Meerjungfrauen amüsierten. Was für ein schöner Gedanke, daß Meerjungfrauen, nur
eine andere Form von Feen sind, die des Wassers nämlich! Mir gefällt neben dem
schönen klaren Schrifttypus sehr gut, daß die Geschichte im Präteritum verfasst
ist und die jungen Leser somit auch wunderbar ihre Grammatikkenntnisse
vertiefen. Aber keine Sorge, der Stil ist altersentsprechend, leicht
verständlich und gut selbst lesbar, aber doch nicht seicht. Wenn Eltern
mitlesen, werden sie sich sprachlich nicht langweilen.
Trotz des niedlichen Covers wurde die Geschichte dann noch richtig
spannend, denn Rosalie hat sich wirklich in sehr große Gefahr gebracht! So ohne
Hilfe kommt sie aus dieser auch nicht heraus. Da ist es gut, wenn man Freunde
hat, richtige Freunde. Das war der Kritikpunkt meiner Tochter, sie hatte kein
Verständnis dafür, wie Rosalie aus gekränkter Eitelkeit sich und ihre Freunde
in so große Gefahr bringen konnte. Nun ja, wenn man sich immer brav verhalten
würde, wären die meisten Geschichten wohl ziemlich langweilig, denn es gäbe
wohl keine Abenteuer! Mich nervte hingegen die vorlaute Art von Rosalie, doch
gefiel mir sehr gut, daß Rosalie dazu lernte und mit der Gefahr auch dankbarer
und demütiger wurde und endlich den Wert dessen erkannte, was sie hatte, statt
dem nachzuweinen, was sie nicht hatte.
Hierbei schlägt die Geschichte dann einen Bogen zum Anfang, der sich dann wie
ein Kreis schließt, denn nicht nur Rosalie hat viel dazu gelernt, sondern auch
Melissa und sie haben eine Lektion für die Beantwortung eines Herzenswunsches
eines Kindes gelernt.
Ach ja, die Illustrationen von Naeko Ishida sind wirklich wunderschöne
farbige Hingucker, das leicht glitzernde Cover weckt keine Erwartungen, die
nicht erfüllt werden.
Eine wunderbare Lektion über den Wert der Freundschaft, mit kleineren
Schwächen, weshalb meine Tochter eine 2 + = 4,5 Sterne vergibt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen