Donnerstag, 19. April 2018

Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger



Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger

Da wir bereits eine Kinderbuchreihe von Barbara Rose kennen, „Die frechen Krabben“, waren wir auf die Feenschule-Reihe von ihr sehr gespannt, vor allem, weil auch das Cover so ansprechend ist, daß meine Jüngste es sich sofort schnappte!

Endlich ist der 7. Geburtstag von der kleinen Fee Rosalie und nun darf sie sogar auf das Internat Blütenwald gehen, wo alle kleinen Feen alles Wichtige lernen. Sie ist ja sooo aufgeregt! Ihr Vater ein Troll bringt ihr ein tolles Geschenk und ihre Mutter hat ihr die wunderschönsten Kleider für die Schule genäht. Ihr bester Freund, der Trolljunge Jokkel schenkt ihr sogar eine Trollpfeife. Sobald sie Hilfe braucht, soll sie darauf pfeifen und er kommt angeeilt! Frohen Mutes betritt sie die neue Schule, doch ihre alte Kindheitsfreundin die Fee Melissa will nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil sie noch so klein sei und sie schon zu den Größeren zählt. Nun muß sie sich ihr Zimmer mit der unscheinbaren Nebelfee Nikki teilen, wo sie doch von einem gemeinsamen Zimmer mit Melissa geträumt hat! Doch den älteren Feen will sie es zeigen, daß sie keine Babyfee ist und heimlich begibt sie sich in den finsteren Purpurwald, um nach dem Feenbriefkasten zu suchen. Doch der Wald ist viel gefährlicher, als sie es gedacht hat und so steckt sie schon ganz schnell im größten Schlamassel!

Wir haben uns mit Rosalie sehr über Melissas Reaktion geärgert, fanden Rosalie aber auch sehr vorlaut und naiv! Immer mußte sie hereinquatschen und sich in den Vordergrund spielen! Die kleine Nebelfee Nikki haben wir sofort in unser Herz geschlossen und fanden es sehr traurig, daß Rosalie sich nicht mit ihr ein Zimmer teilen wollte! Als ich persönlich Rosalie schon abgeschrieben hatte, tat sie aber etwas, was wir echt toll fanden, sie bot Nikki, die offensichtlich aus ärmlichen Verhältnissen stammt, an, sich eines ihrer Kleider auszusuchen und zu behalten, da sie mehr als genug habe.

Sehr gut ist es der Autorin gelungen, trotz der Kürze dieses Buches für junge Leser, die Welt der Feen zu beschreiben und auch Nebendarsteller bildhaft zu beschreiben. Uns waren z.B. Firne als Begriff für männliche Feen kein Begriff, die Welt der Kobolde war sehr spannend und lebhaft und auch die übrigen Mitschüler oder das Schulpersonal war sehr schön beschrieben. Lustig fanden wir, welche unterschiedliche Feenarten wir in dieser Schule alles kennenlernen durften, wobei wir uns besonders über die Feen der Tiefe = Meerjungfrauen amüsierten. Was für ein schöner Gedanke, daß Meerjungfrauen, nur eine andere Form von Feen sind, die des Wassers nämlich! Mir gefällt neben dem schönen klaren Schrifttypus sehr gut, daß die Geschichte im Präteritum verfasst ist und die jungen Leser somit auch wunderbar ihre Grammatikkenntnisse vertiefen. Aber keine Sorge, der Stil ist altersentsprechend, leicht verständlich und gut selbst lesbar, aber doch nicht seicht. Wenn Eltern mitlesen, werden sie sich sprachlich nicht langweilen.

Trotz des niedlichen Covers wurde die Geschichte dann noch richtig spannend, denn Rosalie hat sich wirklich in sehr große Gefahr gebracht! So ohne Hilfe kommt sie aus dieser auch nicht heraus. Da ist es gut, wenn man Freunde hat, richtige Freunde. Das war der Kritikpunkt meiner Tochter, sie hatte kein Verständnis dafür, wie Rosalie aus gekränkter Eitelkeit sich und ihre Freunde in so große Gefahr bringen konnte. Nun ja, wenn man sich immer brav verhalten würde, wären die meisten Geschichten wohl ziemlich langweilig, denn es gäbe wohl keine Abenteuer! Mich nervte hingegen die vorlaute Art von Rosalie, doch gefiel mir sehr gut, daß Rosalie dazu lernte und mit der Gefahr auch dankbarer und demütiger wurde und endlich den Wert dessen erkannte, was sie hatte, statt dem  nachzuweinen, was sie nicht hatte. Hierbei schlägt die Geschichte dann einen Bogen zum Anfang, der sich dann wie ein Kreis schließt, denn nicht nur Rosalie hat viel dazu gelernt, sondern auch Melissa und sie haben eine Lektion für die Beantwortung eines Herzenswunsches eines Kindes gelernt.

Ach ja, die Illustrationen von Naeko Ishida sind wirklich wunderschöne farbige Hingucker, das leicht glitzernde Cover weckt keine Erwartungen, die nicht erfüllt werden.

Eine wunderbare Lektion über den Wert der Freundschaft, mit kleineren Schwächen, weshalb meine Tochter eine 2 + = 4,5 Sterne vergibt!

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