Mittwoch, 11. April 2018

Emily Windnap (2) – Das Abenteuer, Liz Kessler, gekürzte Lesung mit Musik mit Wanda Kosmala und Céline Vogt, DAV



Emily Windnap (2) – Das Abenteuer, Liz Kessler, gekürzte Lesung mit Musik mit Wanda Kosmala und Céline Vogt, DAV
Nachdem Emily endlich mit ihren beiden Eltern vereint ist und ihre Mutter auch nicht mehr heimlich eine Vergessensdroge von einem vermeintlichen Freund verabreicht wird, ist sie gemeinsam mit Wahrsagerin Mystik Millie und der Familie ihrer Meermädchenfreundin Shona in ein Meeresparadies umgezogen. Dort kann Emilys Mutter, die ja ein Mensch ist, auf einer tropischen Insel leben, während ihr Vater in den Wellen bleibt. Doch dieses Paradies befindet sich im legendären Bermudadreieck, was Emily nicht wirklich bewußt ist. Sie genießt es, mit Shona die Meermädchenschule zu besuchen und alles zu lernen, was sie als Meermädchen so wissen muss. Doch ist ihr nicht die wahre Bedeutung ihrer neuen Heimat bewußt. Denn Neptuns Reich wird von einem riesigen, schlafenden Kraken bewacht. Wenn dieser Krake erwacht, wird es gefährlich. Allerdings kennt Emily noch nicht die Regeln ihrer neuen Heimat und lässt sich daher von ihren neuen Klassenkameradinnen, zu einer riesigen Dummheit verleiten. Diese bringt nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Erzrivalin Mandy und ihre Familie in große Gefahr. Denn durch einen merkwürdigen Zufall, befindet sich Mandy mit ihrer Familie an Bord eines kaum seetauglichen Frachters in den Breiten des Bermudadreiecks, auf einer vermeintlichen Kreuzfahrt, die ihre Mutter bei einem Preisausschreiben gewonnen hat. Schafft es Emily, den Kraken wieder zu beruhigen und die Gefahr von den Menschen in der Nähe abzuwenden?
Dieses Abenteuer ist noch viel spannender und aufregender als das erste. Die Altersempfehlung ab 8 Jahren sollte daher wirklich beachtet werden. Als Mutter fand ich es natürlich prima, daß Emily nun gerne in die Schule geht und lernt. Für meine Töchter lagen die Prioritäten aber natürlich woanders. Ihre Aufmerksamkeit wurde von der geheimnisvollen Unterwasserwelt, dem gefährlichen Ungeheuer, der großen Herausforderung an die jungen Meermädchen, aber auch von der Freundschaftsthematik gefesselt. Nicht nur die Frage der Loyalität und der Belastungsgrenzen wahrer Freundschaft spielen hier eine große Rolle, sondern auch die Gründe, warum zwischen einigen Mädchen einfach über Jahre eine Rivalität zu bestehen scheint, für die es keine ersichtliche Ursache gibt. Die Frage, wie Mandy und ihre Familie zu dieser dubiosen Kreuzfahrt kamen, ist für uns aber nicht ganz hinreichend erklärt. Wir hatten immer das Gefühl, daß der verschlagene Mr. Beeston da wieder seine Finger im Spiel hat, die Hintergründe zu diesem Aspekt der Geschichte, sind wohl leider der redaktionellen Kürzung zum Opfer gefallen, oder es klärt sich erst in der nächsten Folge, aber das können wir jetzt ja noch nicht wissen. Diesmal endet das Abenteuer aber nicht mit so einem gemeinen Cliffhanger, sondern mit einer wirklich gelungenen Auflösung. Es ist ein Happy End, wie ich es mir wünsche. Es lässt Raum für eine Fortsetzung, aber viele Fäden werden zusammengeführt und das Geheimnis wahrer Freundschaft offenbart. Das wird zwar nicht so genannt, aber das Ende ist wirklich wunderbar versöhnlich und in Zeiten von stetigem Mobbing, finde ich gerade das aufeinander zugehen und verzeihen eine wichtige Botschaft für junge Mädchen.
Ein ganz großer Pluspunkt der Geschichte ist, daß viele bekannte Charaktere trotz Emilys Umzug in tropische Gefilde weiterhin der Saga erhalten bleiben, so daß man ihrer Entwicklung folgen kann.
Auch das zweite Abenteuer wurde wieder vom WDR produziert, diesmal allerdings als Lesung, statt als Hörspiel und mit 2 h 31 min. mehr als doppelt so lang, wie das erste Abenteuer. Sehr gut fanden wir, daß mit Wanda Kosmala und Céline Vogt, die jungen Sprecherinnen von Emily und Shona aus dem Hörspiel übernommen wurden, ebenso wie die Emily Erkennungsmelodie und die instrumental Melodien mit Harfe, Oboe, Flöte, Violoncello, Kontrabass u.a. Die Instrumentalisierung gefällt beiden Töchtern (und mir auch) sehr gut. Beide Sprecherinnen überzeugen wieder durch ihre klaren, sehr jungen Stimmen, die sich aber deutlich von einander abheben. Man kann sie richtig gut verstehen. Lautstärkeschwankungen kommen nicht vor, weder wenn die Spannung steigt, noch beim Einsetzen der Musik, was ich wirklich sehr lobenswert finde.
Dank zahlreicher Tracks kann man immer wieder schnell in die Geschichte einsteigen, auch wenn ich mir eine Trackliste gewünscht hätte, da ich finde, daß sie einem immer eine praktische Schnellübersicht liefern.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim DAV, daß wir weiterhin Emilys Abenteuern folgen dürfen, noch stehen wir ganz am Anfang der 6-teiligen Saga!

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