Donnerstag, 5. April 2018

Villa Wunderbar 2: Das Apfelfest, Linnea Svennson, Nikolai Rieger, gelesen von Martin Baltscheit, Der Hörverlag


Villa Wunderbar 2: Das Apfelfest, Linnea Svennson, Nikolai Rieger, gelesen von Martin Baltscheit, Der Hörverlag
In der Villa Wunderbar leben die gleichaltrigen Matilda und Joschi, die auch in dieselbe Klasse gehen. Im Erdgeschoss betreibt ihre Oma ein Café mit Waschsalon, in das sich vor zwei Jahren der kleine Waschbär Henri eingeschlichen hat. Dieser kann sogar sprechen, aber das ist Matildas und Joschis Geheimnis. In diesem zweiten Band gibt es neue ausgewählte Geschichten aus den 20 Geschichten, den Buches: So trägt der Apfelbaum in Rocker Jimmys Garten reichlich Früchte, die sie wieder gemeinsam ernten, doch irgendwie ist es anders, als noch vor zwei Jahren, wundert sich Henri. Macht nichts, denn so viele leckere Apfelpfannkuchen sind schon ein Grund für ein kleines Fest unter Nachbarn. Matilda lernt nun Blockflöte in der Schule und übt auch ganz eifrig. Ihre Lehrerin ist ganz angetan und lobt ihr Talent, sie darf sogar als erste der Klasse, ein Lied einüben. Warum nur, will ihr niemand aus der Familie zuhören und verlangen, daß sie weniger übe? Wie kommen sie darauf, daß sie die Töne nicht träfe? Auch ein Ausflug in der Hitze des Sommers an den Waldsee kann mit zwei Familien und Waschbär ganz schön aufregend werden.
Dieses Hörbuch ist, trotz des inzwischen steigenden Alters immer noch für Kinder ab 4 Jahren sehr geeignet. Martin Baltscheit liest mit ruhiger melodiöser Stimme und dabei doch sehr lebendig. Er gibt den Personen eigene Stimmen und besonders Waschbär Henri gefällt mir sehr gut. Keine nervigen übertriebenen Stimmverstellungen und doch stets individuell. Dennoch strahlt er solch ruhige Zuversicht aus, daß selbst das Verschwinden von Waschbär Henri auch für ganz junge Zuhörer nicht beängstigend, sondern angenehm aufregend klingt. So werden diese kleinen Alltagsabenteuer stets zu etwas Besonderem.
Etwas Besonderes ist auch wieder die sehr liebevolle Klapphülle, die wunderschön dem von Nikolai Rieger illustrierten Kinderbuch entspricht. Diesmal kann man die Hülle zwar nicht zu einer Villa zusammenstecken, aber es liegt ein Bastelbogen dabei, aus dem man die für die Villa aus Band 1 noch fehlenden Bewohner ausschneiden kann: Waschbär Henri und die Kinder Matilda und Joschi stehen jetzt zum Bespielen bereit. Sehr süß und liebevoll. Meine 8 jährige Tochter hat es prima hinbekommen, aber 4-Jährigen sollte man besser noch beim Schneiden behilflich sein.
Die Geschichten sind jeweils sehr liebevoll und machen Mut. Selbst in ihrer mangelnden Perfektion akzeptieren sich die Bewohner der Villa Wunderbar und mögen einander so wie sie sind, mit all ihren Fehlern. Waschbär Henri hat zugenommen und kommt nicht mehr auf die Spitze des Apfelbaumes? Macht nichts, so ist er nur noch knuddeliger! Selbst Geschichten, die nicht ganz so positiv beginnen, wie z.B. die mangelnde Bereitschaft Matildas Blockflötenspiel zu lauschen, enden wirklich aufbauend und liebevoll. Es sind echte Wohlfühlgeschichten, sehr geeignet zum Einschlafen, Entspannen oder bei Unwohlsein. Mit Waschbär Henri wird das Ausruhen lustiger.
Mit 1 h und 9 Minuten mag dieses Hörbuch für einige ganz junge Hörer noch zu lang für die individuelle Konzentrationsspanne sein, doch ist durch die beigefügte Trackliste ein Wiedereinstieg nach einer Hörpause ohne weiteres möglich. Eine schöne CD auch für jüngere Kinder, die auch Eltern auf Autofahrten gerne mithören werden und an der auch ältere Geschwister ihre Freude haben werden.
Wir empfehlen dieses Hörbuch sehr gerne weiter und werden es auch immer wieder hören.
Unser herzlicher Dank geht an das Bloggerteam von Der Hörverlag.

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