Villa Wunderbar 2: Das Apfelfest, Linnea Svennson, Nikolai
Rieger, gelesen von Martin Baltscheit, Der Hörverlag
In der Villa Wunderbar leben die gleichaltrigen Matilda und
Joschi, die auch in dieselbe Klasse gehen. Im Erdgeschoss betreibt ihre Oma ein
Café mit Waschsalon, in das sich vor zwei Jahren der kleine Waschbär Henri
eingeschlichen hat. Dieser kann sogar sprechen, aber das ist Matildas und
Joschis Geheimnis. In diesem zweiten Band gibt es neue ausgewählte Geschichten
aus den 20 Geschichten, den Buches: So trägt der Apfelbaum in Rocker Jimmys
Garten reichlich Früchte, die sie wieder gemeinsam ernten, doch irgendwie ist
es anders, als noch vor zwei Jahren, wundert sich Henri. Macht nichts, denn so
viele leckere Apfelpfannkuchen sind schon ein Grund für ein kleines Fest unter
Nachbarn. Matilda lernt nun Blockflöte in der Schule und übt auch ganz eifrig.
Ihre Lehrerin ist ganz angetan und lobt ihr Talent, sie darf sogar als erste
der Klasse, ein Lied einüben. Warum nur, will ihr niemand aus der Familie
zuhören und verlangen, daß sie weniger übe? Wie kommen sie darauf, daß sie die
Töne nicht träfe? Auch ein Ausflug in der Hitze des Sommers an den Waldsee kann
mit zwei Familien und Waschbär ganz schön aufregend werden.
Dieses Hörbuch ist, trotz des inzwischen steigenden Alters
immer noch für Kinder ab 4 Jahren sehr geeignet. Martin Baltscheit liest mit
ruhiger melodiöser Stimme und dabei doch sehr lebendig. Er gibt den Personen
eigene Stimmen und besonders Waschbär Henri gefällt mir sehr gut. Keine
nervigen übertriebenen Stimmverstellungen und doch stets individuell. Dennoch
strahlt er solch ruhige Zuversicht aus, daß selbst das Verschwinden von
Waschbär Henri auch für ganz junge Zuhörer nicht beängstigend, sondern angenehm
aufregend klingt. So werden diese kleinen Alltagsabenteuer stets zu etwas
Besonderem.
Etwas Besonderes ist auch wieder die sehr liebevolle
Klapphülle, die wunderschön dem von Nikolai Rieger illustrierten Kinderbuch
entspricht. Diesmal kann man die Hülle zwar nicht zu einer Villa
zusammenstecken, aber es liegt ein Bastelbogen dabei, aus dem man die für die
Villa aus Band 1 noch fehlenden Bewohner ausschneiden kann: Waschbär Henri und
die Kinder Matilda und Joschi stehen jetzt zum Bespielen bereit. Sehr süß und
liebevoll. Meine 8 jährige Tochter hat es prima hinbekommen, aber 4-Jährigen
sollte man besser noch beim Schneiden behilflich sein.
Die Geschichten sind jeweils sehr liebevoll und machen Mut.
Selbst in ihrer mangelnden Perfektion akzeptieren sich die Bewohner der Villa
Wunderbar und mögen einander so wie sie sind, mit all ihren Fehlern. Waschbär
Henri hat zugenommen und kommt nicht mehr auf die Spitze des Apfelbaumes? Macht
nichts, so ist er nur noch knuddeliger! Selbst Geschichten, die nicht ganz so
positiv beginnen, wie z.B. die mangelnde Bereitschaft Matildas Blockflötenspiel
zu lauschen, enden wirklich aufbauend und liebevoll. Es sind echte Wohlfühlgeschichten,
sehr geeignet zum Einschlafen, Entspannen oder bei Unwohlsein. Mit Waschbär
Henri wird das Ausruhen lustiger.
Mit 1 h und 9 Minuten mag dieses Hörbuch für einige ganz
junge Hörer noch zu lang für die individuelle Konzentrationsspanne sein, doch
ist durch die beigefügte Trackliste ein Wiedereinstieg nach einer Hörpause ohne
weiteres möglich. Eine schöne CD auch für jüngere Kinder, die auch Eltern auf
Autofahrten gerne mithören werden und an der auch ältere Geschwister ihre
Freude haben werden.
Wir empfehlen dieses Hörbuch sehr gerne weiter und werden es
auch immer wieder hören.
Unser herzlicher Dank geht an das Bloggerteam von Der
Hörverlag.
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