Amalia von Flatter, Vampire tanzen nicht mit Feen, Laura Ellen Anderso,
Schneiderbuch
Amalia ist ein ganz normales Vampirmädchen und lebt mit ihren Eltern und
ihren Freunden in Nokturnia, dem Reich, in dem man sich vor Glitzer und Einhörnern
gruselt und nachts zur Schule geht. Ihre besten Freunde sind Flora Zottelzeh,
ein echt starkes Mädchen einer seltenen Yeti-Art (und ganz gewiss kein
Monster!), Sensenmännchen Todd Schnitters und ihr Lieblingshaustier Kürbinian
(ja ein Kürbis) das sogar mit in die Schule darf! Der alljährliche Barbarische
Ball steht im Hause von Flatter unmittelbar bevor. Amalia findet ihn immer
stinklangweilig, weil sie als Tochter des Hauses das einzige Kind ist. Daher
freut sie sich umso mehr, als sie erfährt, daß nach vielen Jahren endlich auch
der König und sein Sohn Prinz Marillo an dem Fest teilnehmen sollen. Doch als
Prinz Marillo am nächsten Tag in die Schule kommt, ist er ganz anders, als
Amalia ihn sich erträumt hat: total verzogen und missgünstig. Nichts als Ärger
handelt er Amalia ein, der langsam auch die Entschuldigungen für sein
schlechtes Benehmen aus gehen. Als er dann aber noch bei einem Besuch bei ihr,
ihren geliebten Kürbinian als Geschenk fordert und mitnimmt, ist ihre Geduld am
Ende. Gemeinsam mit ihren Freunden schmiedet sie einen Plan!
Dieses Buch ist von der Autorin selbst total liebevoll und reichhaltig
illustriert. Auf jeder Seite gibt es etwas zu entdecken und das beginnt schon
mit dem Aufschlagen des Buches: Dort findet man direkt eine Übersicht über
Nokturnia, der Stadt im Königreich der Nacht und eine Ahnengalerie mit
„gruseligen Grüßen von unsern Lieblingsnokturianern“. Die Nokturianer sind
dabei jeweils mit einem kurzen witzigen Steckbrief über ihre Vorlieben und
Abneigungen präsentiert und da wartet schon so manche Überraschung auf die
Leser, denn in Nokturnia ist alles etwas anders, als man es erwartet. So kann
Amalias Mutter z.B. mit ihren Augen werfen, sofern sie ihr nicht aus dem Kopf
fallen, Kürbis Kürbinian kann sprechen und hüpfen und in Koboldglibber kann man
stecken bleiben, Aber natürlich ist das noch nicht so grauenvoll wie der
Anblick von Einhörnern und Feen, diesen furchtbar wilden und gewalttätigen
Kreaturen! Zuerst konnte uns Amalias Geschichte mit ihrer Originalität und den
witzigen Einfällen begeistern, neben der wunderbar großen Schrift und den
wirklich außergewöhnlich zahlreichen Illustrationen. Doch gewinnt die
Geschichte an Erkenntnis hinzu. Nur weil alle etwas glauben, muss es noch lange
nicht stimmen! Viele Vorurteile, haben sich über so viele Jahren in den Köpfen
breit gemacht, daß es unvorstellbar erscheint, daß es anders sein könnte. Ein
Prinz muß ja eigentlich schön und groß und stark sein, doch Marillo entspricht
diesen Erwartungen so gar nicht. Sind dann auch noch andere für Fakten
genommenen Überlieferungen etwa nicht wahr? Mit einem offenen Herzen kann man
auch Vorurteile als unwahr entlarven und kann die Wahrheit mit offenen Armen
empfangen. Diese ist dann oft genug der Gewinn echter Freunde, denen man ansonsten
keine Chance gegeben hätte.
Amalia und ihre Freunde muss man einfach ins Herz schließen. Sie sind
unglaublich loyal und mutig, wie sie so für einander einstehen. So muss man
dann auch ihre Geschichte lieben, mit all ihren skurrilen und wirklich unkitschigen
und ungewöhnlichen Einfällen.
Meine Jüngste (8 Jahre) liebt diese Geschichte, auch wegen des total
angenehmen Druckbildes, das Leseanfängern sehr entgegen kommt. Es ist schon
keine Fibelschrift mehr, aber dennoch sehr schön groß und übersichtlich. Aufgelockert,
durch die originellen Bilder, können auch Lesemuffel zum Lesen animiert werden.
Wir warten schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung, denn es ist wirklich mal
ein sehr ungewöhnliches Abenteuer, fernab von gängigen Schmemata.
Wir lieben es und bedanken uns ganz herzlich beim Schneiderbuch Verlag für
dieses herrliche Rezensionsexemplar.
Ich habe dieses Buch auch gerade "inhaliert" und bin begeistert. Rezi kommt in den nächsten Tagen. Darf ich deinen Beitrag verlinken?
AntwortenLöschenLG Susanne