Französisch Backen, Aurélie Bastian, Südwest Verlag
Die Autorin ist Foodbloggerin des Blogs „Französisch
Kochen“, auf welchem sie auch französisches Gebäck wie Brioche, Croissant,
Baguette, Eclair und Madeleine vorstellt.
Gerade bei Brandteig wie bei Eclairs haben einige Hemmungen,
mit Schritt für Schritt Anleitungen mit Fotos sind gerade auch aufwendigere
Backwerke leicht nach zu backen.
Das Buch ist klar strukturiert und wie folgt aufgebaut:
Vorwort, Tipps & Tricks, Petit déjeuner (Frühstück),
Pâtisserie (Gebäck), Goûter (Kaffeezeit), Grandes occasions (besondere
Anlässe), Rezeptregister und Impressum.
Mir gefiel gut, daß die Aufnahmen ansprechend aber durchaus
auch dem Gebäck entsprechend aussehen, also nicht allzu sehr frisiert. Den
Dreikönigskuchen „Galette des rois“ haben wir früher im Französisch LK gebacken
und er sah tatsächlich so aus wie auf dem Bild, ebenso wie unser „Bûche de
Noel“ der Weihnachtsbaumstamm, der Far Breton (bretonischer Pflaumenkuchen,
nicht mein Geschmack) und Gâteau basque (wir haben mit der französischen
Fremdsprachenassistentin gebacken, die kaum älter war, als wir, aber gerne
buk). Da ich weiß wie lecker, aber auch wie mächtig so ein Bûche ist und der
Dreikönigstag erst naht, gab es bei uns einfach den Anlässen entsprechend:
Brioche, das Frühstückshefegebäck , das sich wegen des Buttergehalts gut hält
und daher prima zum Vorbacken vor langen Feiertagen geeignet ist, Hefewaffeln
als Gebäck am 2. Weihnachtsfeiertag (immerhin habe ich ja ein frz. Waffeleisen)
und den Brotkranz für die Sylvesterparty.
Es ging alles recht einfach und gelang prima. Allerdings
fand ich es sehr lustig, daß Aurélie schrieb, man möchte bitte die frische Hefe
im Wasser auflösen. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht und grübelte
erst einmal, wie es noch mal ging. Da wäre ein Hinweis hilfreich gewesen, wie:
mit der Gabel sanft die lauwarme Flüssigkeit mit den reingebröselten
Hefestückchen umrühren…. Der Brotkranz wird ebenfalls mit frischer Hefe
gebacken und bis dahin hatte ich den Dreh wieder raus, aber ich backe meistens
nur noch mit Trockenhefe, da ich die in großen Mengen auf Vorrat horten kann,
da muß man nicht so planvoll vorgehen…. Auch der Hinweis bei den allgemeinen
Backtipps, daß jede Hefe anders schmeckt, man solle da verschiedene Markendurchprobieren,
fand ich dann doch eher für Perfektionisten oder Feinschmecker, ich nehme die
Hefe, die gerade in dem Geschäft angeboten wird, in dem ich stehe, wenn ich
dran denke. Angenehm fand ich, daß bei
Kleingebäck die zu erwartende Anzahl angegeben ist, so daß man abschätzen kann,
ob man eventuell das Rezept verdoppeln muß.
Meiner Jüngsten, die total für dieses Buch schwärmt, weil es
so schön bunt ist und appetitlich aussieht, gefielen besonders die farbigen
Rezepte mit Lebensmittelfarbe. Bevor ich mich mit ihr an die Macarons
herangetraut habe (ihr Wunsch) habe ich welche gekauft. Sie schmeckten keinem
von uns besonders, da haben wir uns die Mühe gespart. Auch wenn die
Beschreibung gut verständlich ist, ist es doch ziemlich aufwendig, daher der relativ
hohe Preis.
Die Auswahl der Rezepte ist sehr vielfältig und doch auch
sehr landestypisch, mit kleinen Tipps und Kniffen der erfahrenen Foodbloggerin,
so daß sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene in Versuchung geführt werden.
Der glutenfreie Gâteau au chocolat (Schokoladenkuchen) sieht so himmlisch aus,
daß wir ihn zum Kindergeburtstag backen werden, denn die Kinder wollen immer
Schokokuchen, aber die beste Freundin hat Zöliakie… Deren Mutter hat noch mehr
Rezepte gefunden, die sich auf Grund des geringen Mehlanteils gut mit Mandeln
statt Mehl glutenfrei backen lassen.
Nährwertangaben sind leider nicht abgebildet.
Für mich birgt dieses Backbuch wirklich sehr viele
Erinnerungen, ich war verblüfft wie viele, denn ich hatte ganz vergessen, wie
viel wir in der Schule gebacken haben (der Kurs war ganz klein, nur max. 15
Mädels, wenn alle da waren). Es sind also tatsächlich traditionelle
französische Backrezepte. Mir ist jetzt auf Anhieb nichts eingefallen, was ich
hier vermissen würde.
Ein wirklich schönes und typisches Backbuch für französische
Spezialitäten, daß zum Nachbacken einlädt. Wir vergeben gerne 4 von 5 Sternen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Südwest Verlag, für
diese köstliche Versuchung.
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