Lia Sturmgold (1) – Die Macht der Kristalle, Aniela Ley, gelesen von Yvonne Greitzke, DAV 1 MP3 6 h 10 min ungekürzt
Die 11 jährige Lia zieht mit ihrer Mutter ständig um, so dass sie
eigentlich nie die Zeit hat, richtig gute Freundinnen zu finden. Was stets
bleibt ist ihre Liebe zum Hockey und dabei ist sie brandgefährlich und flink!
Als sie im Park für die Aufnahme in das beste Team der Stadt übt, wird ihr
schwindelig und kaum, dass sie die Augen öffnet, sieht sie sich selbst! Ups, da
ist Elfenprinzessin Asalia beim Körperdopplungszauber wohl was misslungen und
es wurde ein Körpertausch! Die Elfenprinzessin, die die Menschen so
faszinierend findet, steckt nun im Mädchenkörper und Lia sieht aus, wie eine
kleine zarte Elfenprinzessin. Daher muss sie nun auch in das moderne
Elfeninternat Springwasser, dem Asalia mit der Aktion entkommen wollte. Davon
ist Lia überhaupt nicht begeistert und will den Körpertausch möglichst bald
rückgängig machen, immerhin hat sie furchtbare Höhenangst, wie soll sie denn so
fliegen? Das ist gar nicht so einfach, denn dazu benötigt sie magische
Kristalle, die Asalia in ihrem Gepäck fürs Internat vergessen hat. Zu ihrem
Erstaunen überrascht Springwasser sie positiv, es ist ganz anders als erwartet,
magisch, aber auch sehr offen, will es jedem eine Chance gegen. Als Prinzessin
hat sie nicht nur Freunde, doch wie sie bald bemerkt, steckt in ihren
Wabenmitbewohnerinnen echtes Potenzial! Kann sie ihnen auch vertrauen?
Das beste Elfeninternat des Andersreichs ist auf Gleichheit
ausgerichtet, wer hätte das gedacht? Ein sehr interessanter Gedanke, ebenso wie
eine Hockeyspielerin mit Höhenangst. Keine abgedroschenen Klischees, dafür ein
paar wirklich neue Einfälle, nicht nur, denn was wären Elfen, ohne spitze Ohren?
Dabei lernt Lia, dass ihr Prinzessinnenstatus nicht nur Luxus, sondern auch
Verantwortung mit sich bringt. Sie steht nämlich unter ganz besonderer
Beobachtung und benimmt sich dummerweise nicht immer so, wie man es von ihr
erwarten würde. Für sie bringt jeder Moment neue Herausforderungen, was
besonders schwierig ist, wenn man die Spielregeln nicht kennt und ständig von
hinterhältigen Neidern beobachtet wird. Immerhin weiß Asalias Bruder, der
Elfenprinz Dorient Bescheid und nach anfänglichen Missverständnissen verstehen
sich das Menschenmädchen und der Elf unglaublich gut, viel besser als Bruder
und Schwester. Kein Wunder, denn Asalia ist ganz schön zickig und verwöhnt,
ganz anders als Lia. Die Prinzessin finde ich bis zum Schluss echt anstrengend,
aber sie ist ja auch nicht die Hauptfigur und so hebt sich Lia auch besonders
positiv von ihr ab! An ihr kann man immer wieder ablesen, was die anderen in
Springwasser eigentlich von ihr erwarten würden... So staunt nicht nur sie,
über das ihr völlig unbekannte Andersreich, nein, dieses staunt auch über diese
handfeste, forsche und entschlossene Prinzessin ohne Allüren! Entsprechend
finde ich die Themen auch viel fortschrittlicher und zeitgemäßer als erwartet!
Ja, die Elfen haben süße Gesichter und wunderschöne Kleider und Haare, aber
unter einigen von ihnen verstecken sich echt fiese Charaktere mit reaktionärem
Gedankengut! Dabei sind auch die Menschenthemen wirklich aktuell, da Asalia
wild entschlossenen ist, alles den Elfen Unbekannte auszuprobieren und ist damit
Social Media-mäßig schwer aktiv. Das ist wirklich witzig! Durch die Intrigen,
die sich nach und nach abzeichnen und Lias Angst vor Enttarnung wird es aber
auch spannend, allerdings ohne einen fiesen Cliffhanger. Das findet meine
Zielgruppentochter ganz besonders gut! Das Anderreich ist tatsächlich nicht nur
anders, sondern auch aufregend und facettenreich. Es gibt viel zu entdecken und
neue Regeln zu begreifen, die Dorient zum Glück für Lia und die Zuhörer aber
erklärt. Doch nicht nur Lia und Dorient sind in ihrer Persönlichkeit
vielschichtig ausgearbeitet, sondern auch Lias neue Mitbewohnerinnen, die ihr
so manches Rätsel aufgeben.
Aniela Ley ist eine wunderschöne und zeitgemäße Körpertausch-Elfengeschichte gelungen, direkt mit ihrem ersten Kinderbuch. Ihr Erzählstil ist angenehm unaufdringlich und selbstverständlich. Man wird schnell in die Geschichte mithineingezogen und hört gebannt zu. Das liegt aber auch an der jungen, frischen Stimme von Yvonne Greitzke, oder besser bekannt als „Anna“ aus Walt Disneys „Eiskönigin“. Meiner großen Tochter ist das natürlich mal wieder sofort aufgefallen, mir nicht. Viele junge Hörerinnen von 10 – 12 Jahren dürften also ein positives Aha-Erlebnis beim Hören haben. Diejenigen, denen es wie mir entgeht, können sich dennoch freuen, denn sie ist wirklich eine elfenmäßig starke Wahl, die richtig Leben in ihre Lesung bringt, deren stimmliche Emotionen die Hörer mitnehmen und in eine fremde Welt, eben das Anderreich entführen.
Auch wenn dieser Auftakt nicht mit einem Cliffhanger endet, ist es nicht weniger spannend, denn ganz klar ist, dass Lias Abenteuer noch lange nicht zu Ende ist! Da wird noch einiges auf sie und ihre neuen Freunde zukommen. Vor allem freuen wir uns, das Lia endlich erfahren darf, wie schön und unverzichtbar wahre Freunde sind!
Tja, was soll ich sagen, ich kenne immerhin dank meiner Töchter jede einzelne Folge von Mia & Me seit dem Erscheinen. Beide Töchter sind somit in Elfenwelten groß geworden, da mussten wir Lia Sturmgold doch auch in unser Herz lassen. Es ist reifer, kritischer und stärker mit dem Alltag der jungen Hörerinnen verwoben, dank Asalia, die die Menschenwelt in vollen Zügen auskostet. Auch wenn wir Lia deutlich lieber mögen als sie, sind ihre Allüren zwar anstrengend, aber auch lustig und unterhaltsam. Vor allem stellen sie aber eine emotionale Verbindung für die Hörer mit der Realität und diesem Abenteuer dar.
Wir bleiben auf jeden Fall dran und wer Disney und Mia und Me mag, ist hier richtig, wer nicht, dem kann es dennoch gefallen. Wem aber das Cover schon nicht zusagt, der sollte wohl besser ein anderes Hörbuch wählen ;) Wir finden es einen echten Hingucker!
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Der Audio Verlag für unser Hörexemplar.
#zuhausehören #hörbuchliebe #liasturmgold #diemachtderkristalle #anderreich #elfenwelt #toleranz #fantasy #elfen #elfeninternat #hockey #kinderbuchtipp #hörbuchblogger #anielaley #yvonnegrützke #dav
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen