Nachhaltig Verliebt, Chantal Schreiber, Schneiderbuch Verlag
Zoe ist fast 15 Jahre alt und sie freut sich auf die Sommerferien!
Doch nicht ganz uneingeschränkt, die junge Veganerin ist leidenschaftliche
Sängerin, mit einer wunderschönen Stimme, aber sie versteckt sich in ihrer
Acapella Gruppe gerne zwischen allen anderen, denn sie ist mit ihrem Aussehen
unzufrieden. Sie findet sich zu dick und seit sie ihren Exfreund im Gespräch
mit seinen Freunden versehentlich überhörte, ist sie überzeugt, dass alle Jungs
immer nur auf ihre Oberweite fixiert sind. Seither trägt sie nur noch weite
Kleidung. Als ihre alleinerziehende Mutter unerwartet in die USA reisen muss,
um die Erbschaft einer Großtante zu regeln, ist es ihre Aufgabe, und die ihres
zwanzigjährigen Bruders Jack, den veganen Zero-Waste-Laden in den Ferien am
Laufen zu halten. Unterstützt werden sollen die zwei von Jacks zuverlässigen
Freundin Clara und Zoes flippiger Freundin Reggie. Ob das wohl die erhofften
Ablenkung von den ewig um ihren Ex-Milo kreisenden Gedanken ist? Als der süße
Leon in den Laden tritt, während sie geistesabwesend vor sich hinträllert und
von ihrer Stimme und ihrem Humor hin und weg zu sein scheint, scheint sich
dieser Traum zu erfüllen, doch....
Ein süßes Buch über enttäuschte Liebe, Verantwortung,
verantwortungsvolles nachhaltiges Leben, Freundschaft und vor allem Vergebung.
Das ist tatsächlich ein ganz großes Thema dieses Buches und das hätte ich so
nicht erwartet. Da zeigen diese jungen Leute deutlich mehr Größe, als ich es
wohl könnte. Aber wenn man darüber nachdenkt, ist Vergebung auch Teil eines
nachhaltigen Lebensstils. Negative Gedanken und Groll verhageln einem doch nur
das Gemüt und hindern einen daran das Leben mit allem, was es einem so bietet
zu genießen!
Zoe ist fest davon überzeugt, nicht so attraktiv zu sein, wie ihre
zarte, quirlige Freundin Reggie oder Clara, die elfenhafte Freundin ihres
Bruders. Ein sehr weitverbreitetes Phänomen, bei dem sich die Mütter, ebenso
wie Zoes, gerne den Mund fusselig reden, aber wer glaubt schon seiner Mutter,
wenn sie sagt: es gibt für jeden Topf einen Deckel! Nee, ernsthaft, es gibt für
jeden Typ Frau Liebhaber und wenn man zart, mit geringer Oberweite ist, sollte
man sich vielleicht nicht einen Freund suchen, der auf den üppigen Dirndl-Typ
steht... Auch ist es müßig sich ständig mit anderen zu vergleichen, aber es ist
ja so verlockend! Da ist die Arbeit für Zoe schon sehr hilfreich, weil sie dort
auch ihre Stärken zeigen kann, außer Singen, das traut sie sich dort dann doch
nicht: sie ist liebenswürdig, hat Humor, ist flexibel und kann prima backen!
Sport ist nicht so ihres (verstehe ich!), aber sie liebt ihren Hund Bowie, der
ein wahrer Engel ist, sofern kein großer schwarzer Hund in der Nähe ist, dann flippt
er aus! Na ja, bei einem Spaziergang flippt er vor Freude aus, denn die große
schwarze Hundedame Poppy, macht bei ihm alles richtig! Zoe kann es kaum glauben
und beachtet erstmals richtig deren Frauchen, denn wer seinen Hund so gut
erzogen hat und so gut versteht, muss doch ein guter Mensch sein. Die Fassade
von Frauchen Nico hätte Zoe da eher abgeschreckt mit den Piercings, Tatoos, dem
rebellischen Haarschnitt, und den Typen, mit denen Nico sonst am Sportplatz
abhängt. Doch wenn man Menschen eine Chance gibt, oder auch mal zwei, dann kann
es sein, dass man positiv überrascht wird! Mehr als eine Chance braucht
Surferboy Leon, der bei der ersten Chance bei Zoe voll ins Schwarze trifft, bis
sie ein Gespräch zwischen ihm und Reggie belauscht. Dieses Buch ist ein
abschreckendes Beispiel für alle, die gerne Lauschen, denn das kann zu ganz
schönen Missverständnissen führen und da hätte ich Zoe echt mal gerne
geschüttelt. Wer jemanden von hinten belauscht, sieht das Gesicht nicht und das
spricht oft Bände.... Aber warum sollten Jugendliche weniger irren als
Erwachsene? Eben! Zoe ist jung und bereit Irrtümer einzusehen und das ist die
Hauptsache. Mit ihrer frischen, schwungvollen Art kann sie daher auch Menschen
für sich und ihre Ideen begeistern, sie mitreißen und bei dem was auf die
Truppe des „Fill up“ noch zukommt, ist das absolut wichtig!
Warum ich nun nichts über die Liebesgeschichte geschrieben habe?
Ich will ja nicht alles verraten, nur, dass es manchmal besser ist langsam zu
machen, gerade wenn man eine Enttäuschung hinter sich hat, oder mehrere. Die
Liebesgeschichte hat mich durch starke Charaktere überzeugt, denn auch wenn sie
mit ihren noch 14 und 16/17 Jahren jung sind, sind sie doch nicht
oberflächlich, sondern machen sich Gedanken, sie bedauern, entschuldigen,
verzeihen, engagieren sich... das heißt auch, dass niemand in diesem Buch
eindimensional böse oder schlecht ist, nein, noch nicht einmal der Ex oder der
ärgste Konkurrent, man muss nur mal genauer hinsehen! Hier ist jeder Charakter
mit viel Liebe erschaffen und so mag ich sogar die „bösen Jungs“ am Ende
richtig gerne.
Chantal Schreiber schreibt gewohnt locker, flüssig, aber eben auch
mit Gedanken, die über den Tellerrand hinausgehen! Und weil sie das auch tut,
hat sie sich für einen nachhaltigen Druck dieses Buches eingesetzt, wobei sie
vom Verlag unterstützt wurde. Es ist aber nicht nur nachhaltig produziert, es
kommt auch beim Kauf eines jeden Buches 1,- € Spende dem Klima zugute. Beim
Lesen dieses Buches kann man immer wieder kleine Tipps finden, wie man selbst
Müll vermeiden kann.
Eine sehr positive Botschaft, mit einem süßen Ende und einer
schwungvoll unterhaltsamen Geschichte, die sich folgelogisch entwickelt! Da
passt einfach alles!
Vielen lieben Dank für mein Rezensionsexemplar an den
Schneiderbuch Verlag und die Agentur Buchcontact!
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