Sonntag, 30. August 2020

Sophie und die Magie (1) Bio, Deutsch und Zauberei, Katharina Martin, Illu. Angela Glökler, Boje



Sophie und die Magie (1) Bio, Deutsch und Zauberei, Katharina Martin, Illu. Angela Glökler, Boje

Sophie ist gerade in die 5. Klasse in die Aurora Fanning Gesamtschule gekommen, in der anders, als auf dem Schiller Gymnasium magische Mitschüler herzlich willkommen sind. Voller Aufregung und Erwartung ist sie in diesen neuen Schulabschnitt gestartet, aber bisher etwas enttäuscht, weil alle Mitschüler ganz normal zu sein scheinen. Doch als ihre Grundschulfreundin Fenja sich von ihr abwendet, fühlt sie sich ziemlich einsam in der neuen, normalen Klasse. So normal ist ihre Klasse wohl doch nicht, denn Tom spürt schnell, wie geknickt sie ist und lädt sie ein mit ihm und seinen Freunden Basketball zu spielen. Das ist ja so gar nicht ihres, aber besser als alleine rumzustehen. Wie erstaunlich, dass sie plötzlich einen Korb nach dem anderen wirft! Ist sie ein Naturtalent, oder steckt da etwa doch Magie hinter? Von nun an kommt sie aus dem Staunen nicht mehr heraus, schon gar nicht, als überraschend eine Badewanne mit Meerjungfrau in die Klasse gerollt wird. Nach und nach zeigt es sich, dass doch ein paar Klassenkameraden über magische Fähigkeiten verfügen, die sie eigentlich für sich behalten wollten, weil einige sie deshalb anfeinden. Als dann aber ein Einhorn aus dem Naturschutzgebiet verschwindet, wollen Sophie und ihre neuen, besonderen Freunde der Sache auf den Grund gehen!

Nein, keine weitere Glitzereinhorngeschichte. Es geht mehr um das friedvolle Miteinander von Menschen und Magischen, das eigentlich ganz unkompliziert sein könnte, würden da nicht so viele Vorurteile und Misstrauen in den Köpfen stecken... eigentlich geht es also um Inklusion. Vor allem geht es um den Start an einer neuen Schule, die allerdings keine gewöhnliche ist. Aufgrund der speziellen Lage des kleinen Städtchens, umgeben von Naturschutzgebieten, haben sich viele magische Wesen dorthin zurückgezogen, um in Ruhe leben zu können, inmitten unter den Menschen. Vielen sieht man ihre Besonderheiten gar nicht an, denn junge Hexen haben weder einen Buckel, noch Warzen auf der Nase, dafür aber ein besonders gutes Gedächtnis, denn immerhin müssen sie jede Menge Zaubersprüche auswendig lernen. Das sieht man ihnen aber nicht an, man merkt es nur, wenn man mit ihnen im Unterricht sitzt und weiß, worauf man achten muss. Sophie weiß das allerdings nicht, sie weiß nur, dass sie magische Klassenkameraden hat und ist anfangs total enttäuscht, dass alle so normal wirken. Aber nach und nach, wenn Not am Mann ist, zeigt sich, was in ihnen steckt. Wie aufregend! - findet Sophie, wie gruselig, findet ihre Freundin aus Grundschultagen Fenja! Einige Menschen habe Angst vor dem Besonderen und fürchten sich davor, andere finden es aufregend und ihre Neugierde macht sie offen für Neues! So lernt man mit Sophie einen neuen Blick auf ihre Mitschüler kennen und das Schöne ist, dass gemeinsam mit den neuen Mitschülern, die Mobberei derer, die gegen Magische sind, ins Leere läuft, denn die Neugierigen sind einfach mehr! Ein sehr schönes Signal, das Mobber nicht erfolgreich sein müssen und man es auch einfach, gemeinsam abprallen lassen kann. Wichtig sind dabei einfach richtig gute Freunde! Diese findet Sophie mit ihrer freundlichen, offenen Art sehr schnell. Ihre neue Gemeinschaft wächst auch noch mehr zusammen, als sie gemeinsam beschließen, ein verschwundenes Einhorn wieder zu finden. Das wird ganz schön aufregend.

Sehr schön finde ich die Art, wie die Lehrer auf die Mobberei gegen die Magischen reagieren, da wünscht man sich, dass doch auch einige Lehrer es lesen würden. Katharina Martin erzählt frisch und altersgerecht, in einer gut verständlichen Sprache, die junge Leser schnell in die Geschichte eintauchen lässt. Wobei ich einräumen muss, dass wir anfangs auch etwas ungeduldig auf das erste Anzeichen von Magie gewartet haben.

Die Schrift ist angenehm groß, mit einem komfortablen Zeilenabstand, der jungen Lesern das Lesen wirklich vereinfacht. Es geht dadurch einfach leichter und ermüdet weniger. Außerdem zieren viele kleine magische Funken, Kritzeleinhörner und Matheformeln die Seiten. Die schönen Illustrationen von Angela Glöckler hätten ruhig ein paar mehr sein können, aber es geht wohl vor allem um Lesepraxis und Lesefreude, die auch kleine über die Seiten verstreute Vignetten erreichen. So bleibt viel der Fantasie überlassen.

Sehr schön finden wir wieder die Activityseiten hinten im Buch, passend zur Geschichte. Die Schokolade am Stil für heiße Schokolade ist ganz einfach und schmeckt köstlich! Außerdem gibt es noch ein verhextes Kreuzworträtsel, das ganz einfach ist, wenn man denn gründlich und aufmerksam gelesen hat. Solche Seiten liebt meine Tochter und wir haben natürlich auch alles ausprobiert! Außerdem mögen wir das Lesebändchen, da muss man nicht immer nach seinem Lesezeichen suchen, das sich irgendwie immer zu verstecken scheint. Ein schönes Buch!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Lesejury für unser Rezensionsexemplar!

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