Der Hund, der sein Bellen verlor, Eoin Colfer, Illustration P.J. Lynch, Orell Füssli Kinderbuch
Ein kleiner Hund wird geboren und von dem unfreundlichen Verkäufer an ein Ehepaar verkauft, dass den Hund seinem Sohn zu Weihnachten schenken will. Der kleine Hund ist furchtbar traurig von seiner Mutter getrennt zu werden, hofft aber auf ein besseres Zuhause bei netteren Menschen. Diese Hoffnung wird bitterlich enttäuscht, so bitter, dass er als er ins Tierheim kommt, völlig traumatisiert ist und nicht mehr bellt.
Patrick hat sich schon immer einen Hund gewünscht! Doch sein Vater ist gegen Hunde allergisch, so dass es nie in Betracht kam. Doch sein Vater ist schon lange auf Tournee in Australien. So fährt seine Mutter mit ihm in den Sommerferien zu ihrem Vater. Der lebt in einem großen Haus voller Musik, denn wie auch Patricks Eltern ist er Musiker und in seinem Haus wird ständig unterrichtet. Zum Trost wegen des fehlenden Vaters darf sich Patrick nun einen Hund im Tierheim aussuchen, der bei Opa wohnen darf. Patrick verliebt sich in den verstört wirkenden kleinen Hund, der nur das Bellen wiederfinden kann, wenn er sein Vertrauen wecken kann. Obwohl ihm alle von diesem Tier abraten, nimmt er die verantwortungsvolle Aufgabe auf sich.

Diese Geschichte ist sehr schön, aber auch sehr traurig. Sie hat meine Tochter (10) immer wieder zum Weinen gebracht, so sehr gingen ihr das Schicksal von Patrick und Oz zu Herzen. Dazu kommen dann noch diese wunderschönen Zeichnungen, in denen man herzzerreißend den Schmerz oder die Freunde von Oz oder Patrick erkennen kann. Wenn man die Aufmachung genau betrachtet, bemerkt man zu jedem Kapitelanfang eine kleine Hundesilhouette, an der man die zu erwartende Entwicklung von Oz ablesen kann. Das ist sehr süß gemacht

Meiner Tochter hat diese Geschichte ein Wechselbad der Gefühle beschert. Wir haben es in Rekordzeit gelesen, weil sie unbedingt wissen wollte, ob Oz und wie Oz sein Bellen wiederfindet und ob Patricks Vater wieder auftaucht und wie er dann auf Oz reagiert. Das fand ich übrigens sehr interessant. Der Autor ergreift Partei für die Mutter, nicht wegen der Trennung und er lässt sie auch betonen, dass diese nichts an der Liebe zum Kind ändert, sondern wegen der Art, wie der Vater mit dieser umgeht. Er kritisiert ganz deutlich, wie wenig einige Eltern nach einer Trennung bereit sind, für ihre Kinder zu investieren und Rücksicht für sich fordern, statt diese dem Kind entgegen zu bringen. Ich hoffe, dass viele Eltern dies lesen und über ihr eigenes Verhalten nachdenken. Es ist nämlich etwas, was mich oft rasend macht. Im Familienrecht wird das Kindeswohl in den Mittelpunkt gerückt, in den Familien tritt es bei Trennungen leider oft in den Hintergrund. Patricks Mutter macht das sehr gut. Natürlich darf sie ihre Bedürfnisse nicht vergessen, aber sie beachtet immer auch die ihres Sohnes und versucht sie miteinander in Einklang zu bringen, so soll es sein. Diese tiefe Liebe und Verbundenheit, spürt sicher auch Oz, der bislang so viele schlechte Erfahrungen machen musste.
Ich bin sehr froh, dass ich das Buch mit meiner Tochter zusammen gelesen habe, denn so konnte ich sie bei Bedarf in den Arm nehmen und trösten. Es gibt sicher Tiere, die noch viel schlimmer gequält werden, aber die Erlebnisse von Oz waren für Kinder gut verständlich und verstörend genug.
Ein sehr schönes und trauriges Buch mit ganz umwerfenden Illustrationen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Orell Füssli Kinderbuch Verlag für dieses durchgesuchtete Buch.
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