Julie Jewels (2), Silberglanz & Liebesbann, Marion Meister, KJB,
Hörbuch gelesen von Nana Spier, DAV
Julie ist dank des magischen Liebesringes endlich mit ihrem Traumtypen Noah
zusammen und sie sind unzertrennlich. Sie kleben was schon zusammen, was den übrigen
Mitgliedern von Noahs Band mächtig auf die Nerven geht. Dennoch ist Julie trotz
ihrer Schmuckmagie nicht gegen Eifersucht immun, wenn ihre ehemals beste
Freundin Chrissy sich hüftschwingend und Mähne wedelnd sich an ihn ranwirft.
Außerdem trüben erste Wölkchen den rosaroten Himmel, da Julie den Eindruck
gewinnt, daß Noah sich immer selbst aufgibt und nur noch ihr gefallen will.
Doch mit ihrem Glück, trübt sich auch die einst so strahlende Perle des Rings.
Woran kann das denn liegen? Während Ben die Doppelpack-Julie ebenfalls
anstrengend findet, ist ihre Freundin Merle traurig, daß Ben sie überhaupt
nicht als Mädchen wahr zu nehmen scheint, sondern nur als guten Kumpel und die
Freundin von Julie. Während Julie und ihre Mutter sich immer noch anschweigen,
lernt sie endlich ihre bis dato unbekannte Oma Daria kennen. In sie setzt sie
große Hoffnungen und Erwartungen, daß sie sie endlich in alle Geheimnisse der
Schmuckmagie einweiht. Sie ist fest davon überzeugt, daß sie mit ihrer Magie
nur Gutes tun wird, auch wenn ihrer ersten Versuche ohne Hilfe, immer noch
ziemlich viele unerwünschte Nebenwirkungen haben. Wie das Leben so spielt,
kommt es natürlich ganz anders.
Neben der außerordentlich liebevollen Gestaltung als Schmuckkästchen sowohl
des Buches, als auch des Hörbuches, gefällt mir am besten Julies Entwicklung.
Zu Beginn dieses Bandes fand ich Julie sehr unreif und nervig, wobei das beim
Hörbuch deutlich stärker war. Ich empfand sie als unangenehm egozentrisch, was
ich sehr schade fand, da ich Julie in Band 1 wirklich mochte, auch wenn ich
damals schon einige ihrer Aktionen, als zu weitgehend einschätzte. Ihre beste
Freundin Merle erscheint mir oft empathischer, aber vor allem Nachbarsjunge Ben
behält stets den Durchblick, sofern es nicht um chemische Formeln geht. Ben
versteht Julie bisweilen besser als sie selbst, aber auch für ihn hält die
Macht der Magie verführerische Verlockungen bereit.
Das Buch ist wunderbar flüssig und kurzweilige geschrieben. Für das Hörbuch
wurde es sehr behutsam gekürzt, was mich nicht weiter störte, denn ich habe
zwischen Hörbuch und Buch hin und her gewechselt. Bevor ich mit diesem Band
begann, habe ich mich noch mal schnell das Hörbuch zu Band 1 angehört, das mir
deutlich besser gefiel. Nana Spier spricht das Hörbuch sehr vielstimmig, wobei
mir Noah, überhaupt nicht gefällt. Er klingt so dauerbekifft und neben der
Spur, daß ich in den Passagen mich immer wieder gefragt habe, wie sich Julie
denn in den verlieben konnte. Er klingt absolut wie in Trance, was er durch die
Macht des Ringes ja auch ist, aber eben alles andere als attraktiv. Ben klingt
da ganz anders, viel bodenständiger, wirklich ihr selbst, es liegt also nicht
daran, daß Nana Spier keine männlichen Rollen sprechen kann. Leider hat sie es
diesmal für mein Empfinden bei Julie, Daria und Noah einfach übertrieben, Das
war auch sicherlich kein Versehen, denn stimmlich, drückt sie die
Charakterschwächen der jeweiligen Personen durchaus sehr deutlich aus – zu
deutlich für meinen Geschmack allerdings. Merle, Ben, Chrissy, Julies Mutter
und alle übrigen mochte ich allerdings sehr gerne. Da hat das Buch ganz klar
den Vorteil, daß man beim Lesen nicht ganz so festgelegt ist. Die süßen
Schmuckornamenten auf einigen Buchseiten und die Whats-Darstellungen, sind bei
der Buchausgabe auch echte Pluspunkte.
Ich bin ja nunmal etwas älter als die Zielgruppe und wenn ich auch über
Julie bisweilen den Kopf schüttele, liegt es nicht nur an ihrem Alter, daß sie
versucht Noah mittels Magie an sich zu binden. Es gibt den alten Spruch „Im Krieg
und in der Liebe ist alles erlaubt“. Nein, wie Julies Mutter bin ich der
Meinung, daß wahre Liebe niemals selbstsüchtig ist und dem anderen nicht
schaden darf. Ben drückt sich da anders aus, kommt aber zum gleichen Ergebnis,
wenn er sagt, daß ihm so scheint, daß viel von den Märchen wahr zu sein scheint
und es somit neben guter Magie auch böse Magie gibt. Letztere will Julie
natürlich niemals verwenden, sie doch nicht. Aber ist sie sich dessen so
sicher? Eine langsame Erkenntnis und ein innerer Kampf drängen sich ihr auf,
der sie langsam aber sicher klarer sehen lässt. Es ist nicht nur das Privileg
der Jugend, sich zu irren, das kann immer passieren, man muß sich stets nur
hinterfragen und an sich arbeiten. Während ich im ersten Band kein Verständnis
für Julies Mutter hatte und ich sie wirklich ungerecht fand, mag ich sie nun
richtig gern und bin sehr gespannt, was sie Julie noch offenbaren wird. Auch
das Ende dieses Bandes macht schon richtig neugierig auf das, was noch kommen
wird.
Der dritte und letzte Band wird im Frühjahr 2019 unter dem Titel Julie
Jewels – Mondsteinlicht & Glücksmagie.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Autorin Marion Meister und dem DAV
für die Rezensionsexemplare.
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