Penelop und der funkenrote Zauber, Valija Zinck, ungekürzt gelesen
von Sascha Maria Icks, Argon Verlag
Penelop geht in die 7. Klasse und lebt mit ihrer Mutter,
ihrer Großmutter und der Katze ihres Vaters in einem etwas windschiefen
Häuschen in der Nähe des Waldes. Doch sie ist nicht wie andere Mädchen, sie hat
eine graue Wallemähne und riecht stets nach Feuer und weiß meist schon vorher,
was ihre Mitmenschen sagen werden. Als ihre Mutter verunglückt und längere Zeit
im Krankenhaus bleiben muß, wacht Penelop eines Tages mit einem Kopf voller
feuerroter Locken auf, der Feuergeruch an ihr, ist nun jedoch verschwunden. Sie
fühlt sich zudem energiegeladen wie noch nie und stellt noch andere magische
Fähigkeiten an sich fest. Diese müßte sie nur noch zu beherrschen wissen! Als
ihre Mutter aus dem Krankenhaus entlassen wird, erfährt sie, daß ihr Vater wohl
ebensolche Haare hatte und sie wohl auch dessen magischen Fähigkeiten geerbt
hat, etwas was ihre Mutter immer versucht hat, ihr zu verheimlichen. Denn
Penelops Vater ist nicht tot, wie sie immer dachte, er ist vielmehr eines Tages
einfach abgehauen. Penelop ist ratlos, was soll sie nun von ihrem Vater denken?
Sie muß ihn suchen, aber vorher gibt es noch eine paar rätselhafte Dinge zu
klären.
Die Geschichte für Mädchen ab 9 Jahren hat mich sofort
angesprochen! Das Cover hat meiner noch 9-jährigen Tochter auch super gefallen,
aber die Geschichte hat weder sie, noch mich richtig gepackt.
Ich konnte dies zuerst nicht in Worte fassen, daher habe ich
das Buch inzwischen 7-mal gehört, vielleicht lag es ja nur an der Tagesform,
oder? Als ich meine Tochter fragte, was sie störte, konnte ich sie verstehen.
Sie fand es komisch, daß Penelop so graue Haare hat und nach Feuer stinkt und
alle in der Klasse das gar nicht stört. Denn auch wenn Penelop etwas seltsam
aussieht und riecht, ist sie durchaus beliebt. Mit der feuerroten Wallemähne
noch viel mehr, dann ist sie plötzlich der absolute Mittelpunkt.
Ich glaube, wir konnten einfach einige Wendungen einfach
nicht emotional nachvollziehen. Kinder werden fies, wenn jemand komisch
aussieht oder riecht. Kinder verzeihen Müttern auch nicht so einfach, wenn sie
jahrelang über ihren Vater getäuscht wurden.
Penelop bekommt von ihrem Klassenkameraden Peach Hinweise,
die zur Klärung beitragen würden, doch sie ignoriert sie. Peach kann zwar nicht
wie Penelop voraushören, aber er hört Stimmen, die ihm Nachrichten für Penelop
übermitteln. Wieso, weshalb, warum dies möglich ist, ohne daß man ihn für
verrückt hält, wird nicht geklärt. Auch das Schicksal seines Vaters und dessen
Firma bleibt offen, ohne daß ich herausfinden konnte, ob von der Geschichte eine
Fortsetzung geplant ist, die unsere offenen Fragen klären könnte. Der Verbleib
von Penelops Vater wird aber schon geklärt, es ist also kein völlig offenes
Ende. Es ist für mich einfach eine emotional und auch inhaltlich etwas unrunde
Geschichte. Sie ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Einfach o.k. denn
Sascha Icks liest sie wirklich lebendig mit ihrer wirklich angenehmen Stimme,
die mir sofort irgendwie bekannt vorkam… Ihre Stimme ist nicht nur angenehm
warm, sie klingt auch jung und frisch genug, ohne in kindisches Quietschen zu
verfallen.
Neben einer Trackliste mit Titeln, gibt es für unseren
Geschmack ausreichend Tracks, da wir immer wieder kurz mal anhalten während des
Hörens und dann ist es leichter wieder in die Geschichte einzusteigen.
Auch die Balance, also die Lautstärkeregelung ist wirklich
ausgewogen, ich mußte mich nicht ärgern irgendetwas nicht verstehen zu können.
Dennoch hat uns irgendetwas an der Geschichte gefehlt und das liegt einfach an
der Geschichte. Die Lesung ist ungekürzt,
das habe ich mehrfach überprüft, um sicherzustellen, daß der Argon Verlag
nicht vielleicht wichtige Passage gekürzt hat, nein das ist nicht erfolgt.
Ich fürchte, wir sind einfach zu kritisch und trauen Kindern
zu viel Ablehnung, Wut und Unverständnis zu, um diese Geschichte rational und
emotional nachvollziehbar zu finden. Gelangweilt haben wir uns aber durchaus
nicht, es fehlte aber der Wunsch einfach etwas länger wach zu bleiben, um noch
etwas weiter zu hören, nur so ein kleines bißchen….
Ein wirklich sehr gut produziertes Hörbuch, dessen
Geschichte uns aber leider nicht in seinen Bann zog, daher leider nur
mittelmäßige 3 von 5 Sternen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Argon Verlag der uns
dieses Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
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