Liliane Susewind, Viel Gerenne um die Henne, Tanya Stewner,
Illsutrationen von Florentine Prechtel
Zur Ergänzung der beliebten Mädchenbuchreihe Liliane Susewind für Leserinnen ab 8 Jahren gibt es nun auch eine Serie für geübte Leseanfängerinnen (ab 2. Klasse). Das schien mir optimal für meine Jüngste im 2. Schuljahr, die immer wieder zu unseren Liliane Büchern griff dort aber doch etwas viel Text pro Seite gedruckt war.
Worum geht es? Liliane Susewind, das Mädchen, das mit Tieren
spricht und Blumen sprießen lässt macht mit ihrem besten Freund, dem
superschlauen Jesajah eine Fahrradtour durch die Felder. Als Jesajah’s Rad einen Platten hat, schieben sie die Räder zum
nächstgelegenen Bauernhof. Der kleine Hund Bonsai ist hocherfreut und möchte
die Plustertauben (Hühner) mal so kräftig erschrecken und auch die edle
Katzendame Frau von Schmidt wittert interessante Tiere. Doch neben der
verschwundenen Henne Uschi, deren Küken gerade geschlüpft sind und Lilli für
ihre Mutter halten, gibt es noch eine gefährliche Witterung von einem
Krokofanten. Was mag Bonsai da wohl gewittert haben?
Die Geschichte ist wirklich schön auf die junge Leserschaft
abgestimmt. Die lustigen Wortschöpfungen wie Plustertauben und Krokofant
treffen den Humor der Jungleserinnen, die bei der Lektüre vor Spaß gackernd zu
lachen anfangen. Die Ausdrucksweise von Bonsai und Schmidti sind in diesen
Kurzbänden wieder eine Garantie für Heiterkeit. Neben dem Wirbel um das
verschwundene Huhn, werden die Probleme der Dürre für die Landwirtschaft, geschickte
Tarnungen von Tieren und das Brutverhalten von Hühnern thematisiert. Aus dem
Bereich der Phantasie stammen natürlich die Gespräche der Hühner, die
Unken-ähnlich, sich die schauerlichsten Befürchtungen ausdenken, welches Unheil
denn bevorstehen könnte. Herrliche Klatschweiber mit Menschen nicht unähnlichen
Charakterzügen. Auch wenn die Geschichte kürzer ist und Lillis und Jesajahs
Persönlichkeiten keinen wirklichen Raum für Entwicklung haben, ist die
Geschichte dennoch kurzweilig, spannend und lustig. Alles was eine Geschichte
haben sollte, die Freude am Lesen wecken will. Auch wenn das Abenteuer nicht
ganz so aufregend war, wie die klassischen Lilli-Bände, war meine Tochter nicht
enttäuscht, sondern stolz ein ganzes Lilli-Buch gelesen zu haben, wie sonst nur
die große Schwester. Selbstverständlich ist am Ende jedes Problem gelöst und
Lilli hat dem Bauern aus großer Not geholfen.
Diese Serie verwendet fett gedruckte Fibelschrift mit einem
schönen klaren Schriftbild und farbigen Illustrationen einer anderen
Illustratorin, als bei den üblichen Lilli-Bänden. Diese sind gezielt auf die
jüngere Leserschaft abgestimmt und auf Nachfrage, welche Bilder ihr besser
gefallen würden, antwortete sie: die hier, die sind mehr und bunt, aber die
anderen sind auch schön.
Die Textmenge pro Seite ist anmessen für Schüler der 2.
Klasse und durch die vielen farbigen Bilder, die wirklich sehr liebevoll und
verträumt sind, werden diese aufgelockert. Die Sätze sind noch einfacher und
das Vokabular kindgerecht. Meine Tochter hat bei keinem Wort nachgefragt und
mir selbst ist beim Lesen auch kein „Stolperwort“ aufgefallen. Die Übertragung
einer beliebten Kinderbuchreihe für geübtere Leseanfänger ist damit unserer
Meinung gelungen.
Sie kam zu mir, als sie das Buch beendet hatte, zeigte mir
den Katalog des Verlages und meinte „Nun möchte ich noch die anderen lesen“.
Wie schön, daß am 23.2.17 mit Schwarze Kater bringen Glück
diese Reihe fortgesetzt wird.
Wir sprechen eine volle Leseempfehlung mit 5 von 5
Sternen aus
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