Der magische Blumenladen 4: Die Reise zu den Wunderbeeren,
von Gina Meyer, gelesen von Marion Elskis, Verlag Jumbo neue Medien
Tante Abigails Nachbar Mr. Juniper macht sich Sorgen, da
seine Frau spurlos verschwunden ist. Als Tante Abigail sich auf die Suche macht
verschwindet auch plötzlich sie. Unerlaubter Weise nimmt Violet wieder das
magische Blumenbuch zur Hand und erfährt dank ihrer Gabe, daß die Mirakelbeeren
ihr den Weg zu den Verschwundenen weisen könnte. Doch Tante Abigails Vorrat ist
aufgebraucht und in dem Vorratsglas befindet sich eine Kontaktadresse von Mr.
McCinéad in Schottland. Dieser will die Beeren nicht verschicken, sondern
besteht darauf, daß Violet persönlich vorbei kommt. Doch eine Fahrkarte ist
teuer, schon für eine Fahrkarte fehlt den Kindern das Geld geschweige denn für
3! Daher bleiben Zack und Jack zu Hause und verschleiern Violets Abwesenheit,
damit Violet die Reise antreten kann, obwohl sie keine Ahnung haben, wie Violet
das Zugticket bezahlt.
Meine jüngste Tochter ist 7,5 Jahre alt und hört Hörbücher
hoch und runter. Dieses hörte sie 3 mal, dann wurde es ausgetauscht. Als ich
sie fragte, wie es ihr gefallen habe, meinte sie: Ich mochte nicht, daß Violet
einfach das Geld für die armen Menschen genommen hat, um nach Schottland zu
fahren, das darf man nicht und die sind viel ärmer. Das Kind sah sich in einem
echten Gewissenkonflikt, weil sie die Serie eigentlich sehr gerne mag. Violet
bricht häufiger Regeln ihrer Tante, aber die Spenden für die Bedürftigen zu
entwenden um ein Zugticket zu kaufen, kam für sie gar nicht in Frage. Dafür
hätte sie sich anders Hilfe suchen müssen, aber nicht so.
Schön an dieser Folge ist, daß man durch die auf dem
Klappentext erwähnte Entdeckung des Tagebuchs von Violets verstorbener Mutter
etwas mehr über Violets Familie und deren besonderer magischer Begabung
erfährt. Auch gelungen ist es, daß immer wieder bereits bekannte Charaktere
eine wichtige Rolle spielen, so daß sich die Kinder auf den Fortgang der
Geschichte konzentrieren können. Diese beschreibt auch einen angemessenen
Spannungsbogen für die Zielgruppe der Mädchen von 7- 9 Jahren. Die Geschichte
ist nicht wahnsinnig spannend und eignet sich somit auch gut zum Einschlafen,
aber das heißt nicht, daß sie langweilig ist. Einfach eine tolle Mischung aus
Magie, Fantasie und einem geheimnisvollen Verschwinden. Wie für dieses Alter
nicht anders zu erwarten, löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf.
Das Hörbuch verzichtet großteils auf die Illustrationen der
von uns sehr geschätzten Joelle Tourlonias. Doch gibt es ein kleines Booklet
mit dem schönen Buchcover und einigen Illustrationen, sowie der Bastelanleitung
für eine duftende Weihnachtskugel mit Nelke und Orange. Damit sind die
wichtigsten Illustrationen des Buches auch enthalten, da in dieser Reihe oft
Nebensächlichkeiten wie Klingelknöpfe, Namensschilder oder Gebäck das Buch
zieren. Ein guter Grund mal das Hörbuch zu testen.
Marion Elskis war nun leider die erste Sprecherin des Jumbo
Verlages die uns nicht völlig überzeugen konnte. Ich fand sie bisweilen etwas
bemüht fröhlich und ein ganz großer Kritikpunkt von mir und meiner Jüngsten
war: Jack (eigentlich Jaqueline) ist ein echter Wildfang. Daher ist es uns
völlig unerklärlich, warum ausgerechnet sie eine solch piepsige Stimme erhielt.
Zack konnte ich akustisch nicht besonders ausmachen und auch Violet fand ich
etwas jung klingend. Das ist wohl auch der Grund, warum die Große mit 9,5 Jahren,
die problemlos auch noch Geschichten ab 4 Jahren hört, kein Bedürfnis hatte
mitzuhören, obwohl der erste Band der Reihe ihr als Buch gefallen hatte.
Wirklich toll gelingen der Sprecherin jedoch Tante Abigails Tiere. Ihr
sprechender Sittich ist wirklich toll umgesetzt worden.
Wie auch einige andere Hörbücher des Verlages ist dieses
Buch mit einer Art Erkennungsmelodie versehen. Diese finde ich nicht so cool
wie die von Scary Harry und Sherlock von Schlotterfels. Aber ihre blumige Art
scheint meiner Jüngsten zu gefallen.
Ein Stern ziehen wir für das kindlich moralische Missfallen
für den Diebstahl an den Armen und einen für die Sprecherin ab. Wir vergeben
gerne 3 von 5 Sternen für ein nettes, kurzweiliges Hörbuch.
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