Montag, 23. Januar 2017

Der magische Blumenladen 4: Die Reise zu den Wunderbeeren, von Gina Meyer



Der magische Blumenladen 4: Die Reise zu den Wunderbeeren, von Gina Meyer, gelesen von Marion Elskis, Verlag Jumbo neue Medien
Tante Abigails Nachbar Mr. Juniper macht sich Sorgen, da seine Frau spurlos verschwunden ist. Als Tante Abigail sich auf die Suche macht verschwindet auch plötzlich sie. Unerlaubter Weise nimmt Violet wieder das magische Blumenbuch zur Hand und erfährt dank ihrer Gabe, daß die Mirakelbeeren ihr den Weg zu den Verschwundenen weisen könnte. Doch Tante Abigails Vorrat ist aufgebraucht und in dem Vorratsglas befindet sich eine Kontaktadresse von Mr. McCinéad in Schottland. Dieser will die Beeren nicht verschicken, sondern besteht darauf, daß Violet persönlich vorbei kommt. Doch eine Fahrkarte ist teuer, schon für eine Fahrkarte fehlt den Kindern das Geld geschweige denn für 3! Daher bleiben Zack und Jack zu Hause und verschleiern Violets Abwesenheit, damit Violet die Reise antreten kann, obwohl sie keine Ahnung haben, wie Violet das Zugticket bezahlt.
Meine jüngste Tochter ist 7,5 Jahre alt und hört Hörbücher hoch und runter. Dieses hörte sie 3 mal, dann wurde es ausgetauscht. Als ich sie fragte, wie es ihr gefallen habe, meinte sie: Ich mochte nicht, daß Violet einfach das Geld für die armen Menschen genommen hat, um nach Schottland zu fahren, das darf man nicht und die sind viel ärmer. Das Kind sah sich in einem echten Gewissenkonflikt, weil sie die Serie eigentlich sehr gerne mag. Violet bricht häufiger Regeln ihrer Tante, aber die Spenden für die Bedürftigen zu entwenden um ein Zugticket zu kaufen, kam für sie gar nicht in Frage. Dafür hätte sie sich anders Hilfe suchen müssen, aber nicht so.
Schön an dieser Folge ist, daß man durch die auf dem Klappentext erwähnte Entdeckung des Tagebuchs von Violets verstorbener Mutter etwas mehr über Violets Familie und deren besonderer magischer Begabung erfährt. Auch gelungen ist es, daß immer wieder bereits bekannte Charaktere eine wichtige Rolle spielen, so daß sich die Kinder auf den Fortgang der Geschichte konzentrieren können. Diese beschreibt auch einen angemessenen Spannungsbogen für die Zielgruppe der Mädchen von 7- 9 Jahren. Die Geschichte ist nicht wahnsinnig spannend und eignet sich somit auch gut zum Einschlafen, aber das heißt nicht, daß sie langweilig ist. Einfach eine tolle Mischung aus Magie, Fantasie und einem geheimnisvollen Verschwinden. Wie für dieses Alter nicht anders zu erwarten, löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf.
Das Hörbuch verzichtet großteils auf die Illustrationen der von uns sehr geschätzten Joelle Tourlonias. Doch gibt es ein kleines Booklet mit dem schönen Buchcover und einigen Illustrationen, sowie der Bastelanleitung für eine duftende Weihnachtskugel mit Nelke und Orange. Damit sind die wichtigsten Illustrationen des Buches auch enthalten, da in dieser Reihe oft Nebensächlichkeiten wie Klingelknöpfe, Namensschilder oder Gebäck das Buch zieren. Ein guter Grund mal das Hörbuch zu testen.
Marion Elskis war nun leider die erste Sprecherin des Jumbo Verlages die uns nicht völlig überzeugen konnte. Ich fand sie bisweilen etwas bemüht fröhlich und ein ganz großer Kritikpunkt von mir und meiner Jüngsten war: Jack (eigentlich Jaqueline) ist ein echter Wildfang. Daher ist es uns völlig unerklärlich, warum ausgerechnet sie eine solch piepsige Stimme erhielt. Zack konnte ich akustisch nicht besonders ausmachen und auch Violet fand ich etwas jung klingend. Das ist wohl auch der Grund, warum die Große mit 9,5 Jahren, die problemlos auch noch Geschichten ab 4 Jahren hört, kein Bedürfnis hatte mitzuhören, obwohl der erste Band der Reihe ihr als Buch gefallen hatte. Wirklich toll gelingen der Sprecherin jedoch Tante Abigails Tiere. Ihr sprechender Sittich ist wirklich toll umgesetzt worden.
Wie auch einige andere Hörbücher des Verlages ist dieses Buch mit einer Art Erkennungsmelodie versehen. Diese finde ich nicht so cool wie die von Scary Harry und Sherlock von Schlotterfels. Aber ihre blumige Art scheint meiner Jüngsten zu gefallen.
Ein Stern ziehen wir für das kindlich moralische Missfallen für den Diebstahl an den Armen und einen für die Sprecherin ab. Wir vergeben gerne 3 von 5 Sternen für ein nettes, kurzweiliges Hörbuch.

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