Montag, 1. November 2021

Die Geister der Pandora Pickwick, Christina Wolff, Illus. Florentine Prechtel, Hummelburg Verlag

 

Die Geister der Pandora Pickwick, Christina Wolff, Illus. Florentine Prechtel, Hummelburg Verlag

 

Fanny ist ein Adoptivkind und fühlt sich stets anders, als ihre emsigen, durchstrukturierten, extrem ordentlichen Eltern. Als diese für acht Wochen eine Geschäftsreise in die USA antreten müssen, ist sie begeistert diese Zeit bei ihrer chaotisch, leicht exzentrischen Tante Harriet bleiben zu dürfen. Sie liebt deren alten Antiquitätenladen „Pandora's Antiques“, der ihrer Mutter ein Graus ist. Doch jetzt, da sie länger dort lebt, merkt sie auch, dass sie mehr von ihrer Adoptivmutter hat, als gedacht und dass in dem Laden etwas nicht stimmt. Irgendwas verheimlicht Harriet ihr! Während sie versucht in dem Chaos Ordnung zu schaffen, scheint dieser ein Eigenleben zu entwickeln und immer wieder wird die Frage drängender, wer eigentlich ihre Eltern waren. Selbst die Geister, die sie dort nach einigen Nachforschungen kennenlernt, scheinen mehr über sie zu wissen, als Harriet und ihre Schwester ihr bisher verraten haben!

 

Die Geschichte ist wirklich außergewöhnlich und kam uns völlig unbekannt vor, weswegen wir voller Spannung immer weiter lasen. Wir hatten eben gerade nicht das Gefühl vorhersehen zu können, was weiter geschehen wird. Dabei hat uns Fannys innerer Zwiespalt sehr gut gefallen. Einerseits ihre Loyalität zu ihrer Mutter, andererseits ihre Faszination für ihre liebenswürdig alternative Tante. Wobei sie ja eigentlich gar nicht versteht, warum sie so fühlt, denn sie ist ja adoptiert und kann ja mit keiner von ihnen etwas gemein haben... Diese Suche nach den Wurzeln und der eigenen Identität ist nicht nur Adoptivkindern vertraut, wenn diesen auch ganz besonders. Fanny ist mit ihren 12 Jahren einfach in dem Alter, in dem die Suche nach sich selbst ein immer größeres Thema wird. Hier ist es wunderbar magisch-gruselig verpackt, gewürzt mit Humor. Das macht dieses Abenteuer voller spannender Gestalten unglaublich gut lesbar. Die Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen, aber da die junge Heldin natürlich überlebt, stünde ihr die Welt für weitere Abenteuer offen. Fragt sich nur, ob sie sich noch einmal in die Geisterwelt trauen würde!? Äh ja, Fanny muss tatsächlich entdecken, dass sie über diese ausgesprochen seltene Fähigkeit verfügt, aber warum nur? Diese spannende Frage führt Fanny ist ein brenzliges Abenteuer mit ganz schön viel Action, dem sie mit Mut und Köpfchen begegnet.

 

Die Illustrationen von Florentine Prechtel sind zwar rar, aber dafür doppelseitig und dadurch umso stimmungsvoller. Detailreich möchte man in ihnen versinken und könnte immer wieder etwas Neues entdecken!. Da es in der Geisterwelt keine richtigen Farben und Gerüche gibt, sind die Illustrationen natürlich in gespenstischem schwarz-weiß! So kommen die Details auch noch besser heraus, ohne farbliche Ablenkung. Wen also das Cover anspricht, wird vom Inneren nicht enttäuscht werden!

 

Ein schaurig-schönes Abenteuer über Freundschaft und die eigene Identität ab 10 Jahren.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hummelbuch Verlag für dieses fantastische Abenteuer und vor allem unser Rezensionsexemplar!

 

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