Für immer Sommerby, Kirsten Boie, Einband & Vignetten Verena Körting, Oetinger Verlag
Nachdem es den Geschwistern Martha, Mikkel und Mats in den Sommer- und Herbstferien in Oma Inges kleinem Haus auf der Landzunge von Sommerby im Fjord der Ostseemündung so gut gefallen hat, will nun die ganze Familie Weihnachten bei Oma Inge verbringen - wobei Vater Nils kurzfristig geschäftlich in Dubai aufgehalten wird. Doch ehe die Weihnachtswichtel die Geschenke bringen, wird noch gegen die Versteigerung der Steuermannsinsel demonstriert, ein Schatz am Ende des Regenbogens geborgen, einem blutrünstigen Marder der Kampf angesagt und dank eines Schneesturms erlebt, wie das Leben denn früher so war, als es noch keinen Strom gab...
Sommerby ist nicht nur ein Ort, es ist auch ein Gefühl. Ein wohliges Gefühl des zu Hause seins und der Gewissheit, dass alles wieder gut wird! Als Martha bei Oma Inge ankommt, steckt sie mitten im Gefühlschaos. Einerseits freut sie sich Enes, von der Steuermannsinsel wiederzusehen, andererseits fürchtet sie es, weil er sich so lange nicht mehr gemeldet hat und dann gibt es ja eigentlich noch Albert, mit dem sie jetzt zusammen ist. Ja, die Sache mit Albert ist schwierig und der Grund dafür, warum ihre beste Freundin Isolde nicht mehr mit ihr spricht. Doch bei Oma Inge ist immer was los, da wird sie auch immer wieder abgelenkt und dass obwohl Oma Inge inzwischen sogar einen Fernseher, WLAN und Internet hat. Das nutzt aber alles nichts, wenn der Strom ausfällt. Dann hilft nur enger zusammen zu rücken, mit anzufassen und für einander da zu sein. Wie gut, dass Oma Inge noch so einige alte Dinge hat, die ohne Strom laufen und so bekommen sie in dem eisigen Schneesturm Verstärkung von Nachbarn Krischan Boyson und Aylin mit ihren Kindern Enes und Dilara. Das verstärkt Marthas Gefühlschaos noch mehr, aber für die größte Aufregung sorgt ihr jüngster Bruder Mats!
Es ist so schön Neuigkeiten von allen liebgewonnenen Figuren rund um Oma Inges alte Kate zu bekommen. Sie sind mir inzwischen so sehr ans Herz gewachsen! Auch wenn die Gefahr durch einen Immobilienhai für das alte Häuschen nun gebannt ist, ist es aufregender denn je! Nun ist das Heim von Aylin und den Kindern in Gefahr. Der Tourismus muss sich entwickeln! Aber der Mensch hat nicht alles in der Hand, wie ein ganz besonders heftiger Schneesturm zeigt, der alles in eine neue Perspektive rückt. Eingeschneit in Sommerby klingt hyggelig, aber es ist tatsächlich vor allem aufregend, mit der Gewissheit, dass am Ende alles so sein wird, wie es sein sollte. So ist es auch dieses Mal! So kommt es, dass Weihnachten sich alles fügt und das unbändige Strahlen aus Marthas, Mikkels und Mats Gesichtern nicht mehr verschwinden mag – zum Glück!
Oma Inge und ihre Tochter Leonie haben jedoch noch nicht alle ihre Differenzen beigelegt, aber sie nähern sich an. Damit werden die Kinder demnächst häufiger in Sommerby sein, mit ihren Eltern. Ihre Erziehungsstile sind jedoch allzu unterschiedlich, denn Inge findet, dass man Kindern ruhig auch mal etwas zutrauen sollte und sie nicht in Watte packen. Wie sollen sie denn, wenn sie groß sind, sonst mit der Realität klarkommen, die sicherlich nicht immer ein Zuckerschlecken ist? Ganz wunderbar erlebt man hier, dass die Gefahr nicht im Schnitzmesser lauert, sondern in kindlicher Sorglosigkeit. Die ist zwar wunderbar aufregend, kann aber auch richtig gefährlich werden. So lernen Martha und Mikkel in diesen sechs Tagen sicherlich mehr fürs Leben, als in den Monaten seit ihrem letzten Sommerby-Aufenthalt. Sommerby ist halt doch mehr als nur ein Gefühl, es ist auch eine Einstellung. Es ist alles etwas anders, altmodischer, aber für dort ist es genau richtig!
Ich bin durch die kurzen Kapitel geradewegs geflogen! Die Schrift ist schön leserlich und die Vignetten fangen wunderbar die Stimmung des jeweiligen Kapitels ein. Ganz zum Schluss kommt dann das Plattdütsch Glossar. Verstehen konnte man den Text auch so gut, aber wer will, kann ja so auch gerne noch etwas lernen.... Hach, wie schön ist Sommerby, da fehlt eigentlich nur noch ein Osterband und das Jahr am Meer wäre komplett! Ab 10 Jahren bis für immer!
Vielen lieben Dank für diese traumhafte Zeit am Meer mit dieser Leserunde an Lovelybooks und den Oetinger Verlag!
#FürimmerSommerby #Sommerby #KirstenBoie #VerenaKörting #OetingerVerlag #Lovelybooks #Wintersturm #Weihnachten #Lesetipp #Kinderbuchtipp #Schneesturm #Ostseeweihnacht #Plattdütsch #Familie #Gefühlschaos
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen