Monsterhotel, Thomas Montasser, Stefanie Reich (Ill.)
Thienemann
Valentina freut sich schon auf tollen Badeurlaub mit ihrer
Familie und ihrem Kuscheltier Stinkebär in Griechenland. Zu dumm nur, daß der Flieger in dem sie
sitzen gar nicht nach Griechenland, sondern nach Island fliegt! Für einen
Urlaub auf Island haben sie viel zu dünne Sachen dabei und alle Hotels sind
wegen irgendwelchen Kongressen ausgebucht. Na ja, fast alle, hinter
vorgehaltener Hand verrät man ihnen einen Geheimtipp am Stadtrand und der
entpuppt sich als wahres Monsterhotel! Hier ist alles anders! Statt durch eine
Tür betritt man die Zimmer durch die Wand, die Toilette ist an der Zimmerdecke
angebracht und im Schrank sitzt ein Monster namens Herr Bückenbrück, daß beim
Öffnen der Schranktür wunderbare Melodien auf seiner Nase fiedelt. Die
Bezahlung ist etwas ungewohnt ekelig, wird aber noch von den merkwürdigen
Speisen im Restaurant getoppt. Die Eltern würden am liebsten gleich abreisen,
doch Valentina und ihr Bruder Nils sind begeistert!
Dieses Buch besticht durch wunderschöne farbige
Illustrationen von Stefanie Reich. Da es sich an sehr junge Leser (6-8 Jahre) richtet,
sind diese sehr zahlreich und die Kapitel umfassen im Schnitt nur rund 3-5
Seiten. Allerdings sind die Ideen und Einfälle so originell, daß es noch einige
Szenen gegeben hätte, die wir gerne noch so schön illustriert bewundert hätten.
Auch die kleinen farbigen Monster-Vignetten (jedes Kapitel hat
Vignetten-Monster in einer einheitlichen Farbe) am unteren Seitenrand waren
richtig süß.
Die Schrift ist wirklich groß, aber leider keine
Fibelschrift mehr, sondern einer klassischer Schrifttyp mit Serifen. Für das
Lesealter 6 – 8 Jahre würde ich mir weniger Text pro Seite und noch mehr
Illustrationen wünschen, zum Vorlesen ist diese Verteilung allerdings völlig in
Ordnung.
Die Erlebnisse in diesem erstaunlichen Hotel sind mehr
witzig und überraschend als gruselig und daher sehr passend für ganz junge
Leser. Dass die Monster ja eigentlich sehr freundlich sind, kann man ja schon
am Cover erkennen. Allerdings sind die Sätze bisweilen etwas lang für richtige
Anfänger. Die Geschichte ist gleichermaßen für Jungen und Mädchen geeignet
Sehr gut gefiel mir die Aussage des Buches (ACHTUNG:
SPOILER), denn es geht nicht nur um ausgefallene Einfälle der merkwürdigen
Monster, sondern auch um die Angst der Menschen vor den Monster und umgekehrt,
denn auch die Monster kennen keine Menschen und was man nicht kennt, könnte ja
gefährlich sind. Immerhin wird es ja so schon seit Generationen weitererzählt
und was man immer wieder hört, muß ja stimmen, oder?
Meine Tochter (8 Jahre) würde gerne noch mehr Abenteuer aus
diesem einmaligen Hotel kennenlernen.
Ein wirklich schönes Buch zum Thema Angst und Anderssein,
mit tollen Illustrationen das wir gerne mit guten 4 von 5 Sternen
weiterempfehlen.
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