Advent, Advent, der Christbaum brennt, 24 neue Geschichten
aus der chaotischen Weihnachtszeit, Hrsg. Heike Abidi und Anja Koeseling, Eden
Books
Weihnachten naht mit großen Schritten! Diese 24 sehr
unterschiedlichen Kurzgeschichten rund um das Thema Weihnachten lassen sich
auch gut als Adventskalenderbuch lesen.
Das Buch ist in vier Kapitel mit jeweils 6 Geschichten unterteilt,
jedes mit einer kurzen humoristischen Einleitung und einem thematisch passenden
Extra zum Ausklang.
Noch vor dem 1. Kapitel gibt es ein Extra mit 7 Tipps für
ein entspannendes Weihnachtsfest.
Im 1. Kapitel: Familienchaos-Geschichten, lassen schmunzeln,
da jeder ja irgendwie das familiäre Chaos zum Fest kennt und ein Lied davon
singen kann.
Egal ob die beste Freundin Mitten im Weihnachtsstress das
Plätzchen backen übernimmt, weil Schwiegermama, mit gekauften Plätzchen nicht
zufrieden ist oder die Eltern verzweifelt versuchen Ihren Kindern den Glauben
an das Christkind zu erhalten, am Ende kommt doch alles ganz anders als
geplant. Trotz Schwangerschaft im Endstadion sollen noch alle Verwandten
glücklich gestellt werden, oder eine Fahrt zur Familie steht an, obwohl man
weiß, daß Papa doch wieder nur mit der Oma schlechte Stimmung verbreitet und
man verzweifelt versucht, dem entgegen zu steuern, damit das Weihnachtsfest
doch das Fest der Liebe bleibt. Diese Geschichte ist so schön aus dem Leben
gegriffen und endet so ganz anders als erwartet, aber dennoch lebensnah, daß
sie mir besonders gefiel.
Das Extra zum Schluss des Kapitels bietet unterhaltsame
Infos zu den erfolgreichsten Weihnachtshits aller Zeiten, die im Übrigen auch
immer wieder nebenbei in den einzelnen Geschichten vor allem im Autoradio
gespielt werden.
Das zweite Kapitel heißt: Beziehungsgeschichten.
Hier gefielen mir besonders die romantische Geschichte
„Umtausch ausgeschlossen“ und das versöhnliche „Elvira und Gisela“ über zwei
alte Freundinnen, die sich vor Weihnachten über die Festplanung so zerstreiten,
daß sie durch die Trennung erst wieder den Wert ihrer Freundschaft zu schätzen
lernen.
Das Extra im Anschluß an das Kapitel widmet sich den besten
Möglichkeiten sich schon mal in Weihnachtsstimmung zu bringen und sich nicht
von Weihnachten überrumpeln zu lassen.
Das dritte Kapitel widmet sich „Schlemmergeschichten“.
Dieses Kapitel gefiel mir mit dem romantischen „Kommt
Weihnachten nicht von Wein?“ über eine junge Frau, die nach dem Beziehungsende
sich nur mit einer Flasche Wein auf das Hausboot ihrer verstorbenen Oma
flüchten will, um sich alleine zu bemitleiden, dem liebenswert chaotisch und
multikulturell offenen „Gans oder Falafel?“ besonders gut. „Das Fest der Liebe“
ist dann eher für Freunde des schwarzen Humors, wobei ich mich sehr gefreut
habe, eine weitere Geschichte aus dem Leben des Düsseldorfer Schriftstellers in
Grafenwerth und der Freifrau als Gastgeberin der vermeintlich
gesellschaftlichen Crème de la Crème kennen zu lernen, die mich schon bei den
Urlaubsgeschichten amüsierten.
Das Extra bietet hochprozentige Weihnachtsgenüsse aus aller
Welt. Wer alle Rezepte gleichzeitig verbringt, dürfte das Fest allerdings in
einer Ausnüchterungszelle oder der Intensivstation verbringen. Prost!
Im vierten und letzten Kapitel „Abenteuergeschichten“
schildert unterhaltsames, besinnliches und nachdenkliches zum Fest der Liebe.
In diesem Kapitel hat es mir besonders der
„Weihnachtswahnsinn“ über ein als entspannter Fernsehabend mit Pizza geplantes
Fest, dass ungeplant zur Mega-Party wird, wie auch die besinnlichen „Zu Hause
ist manchmal dort, wo wir es nicht erwarten“ und „Weihnachtssehnsucht“ angetan.
Einmal will eine junge Frau nur dem Fest entfliehen und findet auf dem Weg zum
Flughafen, doch noch ihr perfektes Fest, während in der Geschichte
„Weihnachtsehnsucht“ eine junge Frau an Heilig Abend im Auslandsjahr in
Jerusalem nicht nur Kulturen verbindet und vermeintliche Glaubensbarrieren
überwindet, sondern auch den Zauber der Weihnacht fernab von zu Hause findet.
Das Extra „Nach dem
Fest ist vor dem Fest“ bietet unterhaltsame Tipps, wie man den Weihnachtsstress
im nächsten Jahr dann doch endlich umgehen kann und die Zeit einem doch nur
wieder entgleitet.
Um Ärger mit der lieben Familie zu vermeiden, die sich
vielleicht durch die eine oder andere Geschichte persönlich auf den Schlips
getreten fühlen mag, werden die
jeweiligen Autoren der Geschichten nicht angegeben. Lediglich bei
einigen der Autorenkurzinfos am Buchende kann man entnehmen welcher der
Autoren, welche Geschichte verfasste, aber eben nicht bei allen. Die Autoren
und ihre Vitae sind so unterschiedlich wie das Leben selbst. Daher ist wie bei
einer Tüte Haribo Colorado für jeden Geschmack was dabei. Die einen Geschichten
gefallen besser, die anderen weniger, aber insgesamt stellt man dann doch
wieder fest: die Mischung macht‘s!
Von daher gebe ich gerne 4 von 5 Sternen.
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