Eine Klasse für sich – Das Klogespenst, Pamela Butchart,
Becka Moore, Orelli Füssli
„Eine Klasse für sich“ ist ein Leseanfängerbuch mit drei
Geschichten aus der sehr lebhaften und fantasievollen Klasse von Frau Miller,
welche sehr bunt gemischt und multi-kulti ist.
Da es sich um ein englisches Kinderbuch handelt, sind die
Namen auch für heutige Verhältnisse etwas ungewohnt, aber das wundert heute
kein Kind mehr. Da die Klasse mit
Lehrern immerhin 17 Personen enthält ist vor dem Inhaltsverzeichnis noch quasi
ein Klassenbild mit Namen auf 2 Seiten abgebildet. Dort kann man während des
Lesens immer schnell nachschauen, wer wer ist.
Ebenso wie der Rest des Buches, bis auf das Cover, ist dieses dreifarbig
illustriert von Becka Moor.
Das Buch enthält folgende Geschichten:
1.
Das Klogespenst: Einmal als Nick während des
Unterrichts auf Toilette muss, kommt er klitschnass von dieser zurück. Er
wollte sich doch nur nach dem Toilettengang die Hände waschen und als er den
Wasserhahn aufdrehte wurde er von oben bis unten nass gespritzt, das kann nur
ein Klogespenst gewesen sein. Klar daß da die Kinder nachforschen Müssen und
ganz erstaunliche Entdeckungen machen.
2.
Der stinkende Zauberschuh: Die Klasse führt eine
Talentshow auf und jeder muß sich eine besondere Nummer zum Vorführen
ausdenken. Milo und Julian kündigen einen Zaubertrick an. Milos Schuh ist ein
Zauberschuh und kann die Zukunft voraussagen! Als die erste Vorhersage zutrifft
sind alle ganz beeindruckt und wollen natürlich auch wissen, was sie zu
erwarten haben. Da wird es langsam kniffelig.
3.
Der uralte Fluch: Endlich ist wieder
Mitbringstunde. Alle Kinder dürfen etwas von zu Hause mitbringen, nur nicht
ihre Haustiere. Ben hat diesmal etwas ganz besonderes in einem
festverschlossenen Schuhkarton dabei: einen uralten Fluch, den er auf dem
Spielplatz im Gebüsch eingefangen hat! Kaum daß sie den Karton öffnen, fangen
alle ganz verzweifelt an sich zu jucken. Wie werden sie diesen Fluch nun wieder
los?
Die drei Geschichten sind sehr einfach geschrieben, wie aus
Kindersicht geschildert. Dadurch ist es auch sehr einfach zu lesen, selbst für
Leseanfänger. Allerdings muß man immer bedenken, daß es ein Schweizer
Kinderbuch ist und die Schweizer und Österreicher bei der Rechtschreibreform
ganz konsequent das „ß“ abgeschafft haben (da bin ich echt neidisch!). Beim
Vorlesen spielt dies aber überhaupt keine Rolle, da die meisten Eltern die
neuen Regeln wahrscheinlich immer noch nicht kennen. Die Schrift ist sehr
angenehm groß und einige besonders zu betonenden Ausrufe oder Begriffe sind
dann noch zur Hervorhebung oder Betonung extra fett und extra groß gedruckt.
Das lockert die Geschichten zusätzlich auf und macht einfach Spaß.
Es sind einfach kleine lustige Kindergeschichten, die von
kindlicher Vorstellungskraft und planmäßig ungeplanten Unsinn berichten. Dabei
erweisen sich die kleinen Schüler als sehr fantasievoll aber auch als echte
Einheit. Wenn es darauf ankommt halten sie zusammen, bei all den kleinen
Mogeleien zwischendurch. Die Autorin Pamela Butchart unterrichtet heute Teenager
in Dundee (Schottland) in Philosophie. Vielleicht sind es gerade diese
Gespräche, die ihre eine treffliche Einsicht in die kindliche Denkweise
ermöglichen.
Meine Kinder fanden den Titel schon toll und die Geschichten
auch sehr lustig und originell, gerade
eben auch wegen der Schilderungen aus Kindersicht. Die Illustrationen gefielen
ihnen aber weniger. Warum genau haben sie nicht näher begründet, was etwas
erstaunlich ist, da sie nach Auspacken des Buches sofort riefen: au ja, das
lesen wir!
Ach ja, und als wir das Buch beendet hatten, sagten beide:
dürfen wir davon auch noch mehr Geschichten lesen? Auch wenn sich dieses Buch
an die Zielgruppe der 5 – 7 Jährigen
richtet kommt es auch bei Älteren noch gut an.
Ein wirklich schönes Buch, aus einer Reihe, die wir im Auge
behalten werden.
Gerne vergeben wir gute 4 von 5 Sternen und bedanken uns
ganz herzlich für das kurzweilige Leseexemplar beim Verlag Orelli Füssli.
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