Samstag, 11. März 2023

Der Tote auf der Treppe, Anne Glenconner, gelesen von Vanida Karun, Argon Verlag, Download, ungekürzt 10 h 35 min.

Der Tote auf der Treppe, Anne Glenconner, gelesen von Vanida Karun, Argon Verlag, Download, ungekürzt 10 h 35 min.

 

England 1950, die ehrenwerte Anne Coke ist gerade 18 Jahre alt und auf einer Handlungsreise, für ihre verarmte, hochadelige Familie unterwegs, als sie von dem plötzlichen Tod ihres geliebten Großvaters des 4. Earl of Leicester erfährt. Der rüstige 70-jährige wurde tot am Fuße der Treppe des Anwesens gefunden. War es ein tragischer Unfall, ein Streich des Hausgeistes Lady Mary oder Mord? Immerhin befand sich in seiner Tasche die Kopie des wertvolle Familiencolliers und in seinem Kalender ein Name, der Anne Angst und Schrecken einjagt: Lavender Crane. Ihre grausame Gouvernante in den Monaten 1943, die sie alleine mit ihrem Großvater auf dem Anwesen Holkham Hall genoss, weil ihre jüngere Schwester mit Masern bei ihrer Tante in Schottland verweilten. Während sie versucht die Ungereimtheiten zu orden, trifft sie den sozialistischen Kunstmaler Charles Elwood, einen Pächter ihrer Familie wieder, der ihr bei einer Autopanne half. Während sich die Familie auf die Beerdigung des Earls und später die Einführung von nunmehr Lady Anne in die Gesellschaft vorbereiten, ermitteln Anne und Charles. Dabei kehren bruchstückhafte traumatische, verdrängte Erinnerungen für Anne zurück und bald ist sie sich sicher, dass was immer geschehen ist, 1943 seinen Ursprung hat.

 

Hier wird Cosy Crime vor hochadeliger Kulisse gepaart mit klassischer Englischer Mystery wie der White Lady gepaart. Auch wenn hier eine junge hochadelige Debüttantin vorkommt, die in ihrer Kindheit fröhlich mit den Prinzessinnen Elisabeth und Margareth spielte und nun einen passenden Ehemann sucht, darf hier keine zarte Romanze erwartet werden. Während Lady Anne völlig entsetzt über den unerklärlichen Tod ihres Großvaters ist, ihr Vater aber zur Meidung eines Skandals jegliche Beteiligung der Polizei ablehnt, lässt eine Kalendernotiz schreckliche, lange verdrängte Erinnerungen in ihr aufsteigen. Ihre Familie ging immer davon aus, dass sie aus Angst vor dem Familiengeist Lady Mary so schreckhaft wurde, während sie alle nicht vor Ort waren. Doch der Anblick des Namens ihrer einstigen Gouvernante lässt alte Wunden aufbrechen. Bruchstückhaft tauchen diese traumatischen Erinnerungen an die Geschehnisse 1943 wieder auf. Je länger sie und Charles Elwood Hinweisen nachgehen, desto klarer werden diese. Daher wird die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt, dem Jahre 1950 dem Jetzt und Hier für Lady Anne, und das Jahr 1943 als die schicksalhaften Ereignisse wie ein Albtraum begannen. Dabei wird dieser Krimnalfall auch mit gesellschaftskritischen Gedanken bereichert durch die Diskussionen zwischen Anne und dem sozialistischen Künstler. Durch ihren Schlagabtausch wird die Akristrokratie nicht platt verflucht, sondern es werden die Licht und Schattenseiten beider Lebensweisen betrachtet, was mir gut gefällt. Das machte es für mich sehr angenehm und kurzweilig, den Fall des Toten auf der Treppe mitzuverfolgen, obwohl schon relativ früh, eine Schurkenrolle klar war. Doch solch einen Coup plant niemand alleine und welcher Komplize nit involviert ist, bleibt bis zum Schluss unklar. Dennoch betrachte ich die persönlichen Beziehungen, die historischen Einblicke in das Leben im 2. Weltkrieg und den Jahren danach auf dem Land in England, so wie die Impressionen vom Leben auf einem hochherrschaftlichen Adelssitz als die Stärke der Geschichte, die die Spannung und sanften Grusel in den Schatten stellt.

 

Sehr gefühlvoll und mit dem angemessenen schaurigen Grusel in Szenen an düsteren Orten, die vom Geist der unglücksseeligen Lady Mary heimgesucht sein könnten, einem Anflug von Panik in der Stimme bei Erinnerungen an ihre gnadenlos grausame Gouvernante und einer zurückhaltenden Schüchternheit und Eleganz bei ihrer Einführung in die Gesellschaft meistert Vanida Karun diese Mischung aus Cosy Crime, Mystery und glamourösem Einblick in den englischen Hochadel mit angenehmer Bravour. Ihre warme Stimme verleiht der Geschichte selbst an den kältesten Orten einen angenehmen Schauer.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für kurzweilige Cosy Crime Stunden.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/glenconner-der-tote-auf-der-treppe-2009314/

 

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