Sonntag, 11. April 2021

The secret of the dead sheep, A2 3 Kurzlernkrimis, Circon Verlag

 

The secret of the dead sheep, A2 3 Kurzlernkrimis, Circon Verlag

 

Drei englische Kurzkrimis, die immerhin aber jeweils mehrere Kapitel lang sind und in 3 verschiedenen Teilen des Vereinigten Königreichs spielen: Nordirland, Schottland und England.

  1. Die Eigentümerin einer Schaffarm kommt nachts unerwartet zurück nach Hause und sieht verdächtige Schatten auf ihrer Schafweide. Sie geht den unerklärlichen Vorkommnissen nach und überlebt ihre Nachforschung nicht.
  2. Ein herrischer und rassistischer Vorstandsvorsitzender eines Schwimmvereins wird tot in der Clubsauna aufgefunden. Am Tag zuvor hatte er einige unangenehme Gespräche, bei denen auch der defekte Notschalter der Sauna angesprochen wurde. War es ein Unfall?
  3. Ein trunksüchtiger alter Obdachloser wird in Edinburgh brutal überfahren. Gab es Zeugen? Und wer hat ein Interesse daran einen Obdachlosen brutal zu ermorden?

 

Ich fand die Krimis sehr gut verständlich und gut lesbar. Das Vokabular ist auf das Lernniveau A2 angepasst, ohne dass es sich sprachlich aufdrängt, dass die Sprache bewusst auf ein mittleres Lernniveau (7./ 8. Klasse je nach Schulform) gebracht wurde. Nie fand ich den Ausdruck bemüht oder krampfig einfach. Unbekannte Vokabeln werden noch auf der Seite selbst in einem Kästchen übersetzt, wobei die Vokabeln im Text rot gedruckt sind. So kann man einfach weiterlesen, falls man sie schon kennt, oder eben gerade einen Blick ins Kästchen werfen. Alle Vokabeln aus allen 3 Krimis werden zum Lernen am Ende noch mal zusammengefasst.

Im Text gibt es zudem Infokästchen, die entweder Besonderheiten der jeweiligen Region oder einer sprachlichen Wendung erklären z.B. dass Polizisten in Irland auch Peelers genannt werden, oder dass man Sätze nicht mit „But“ beginnt, sondern mit „However“. Dessen bin ich mir gar nicht so bewusst gewesen, aber es ist sicher eine gute Möglichkeit in Klassenarbeiten Eindruck zu schinden ;) Die landesspezifischen Infos fand ich persönlich interessant, mein Mann ebenso, aber jeder Jeck ist anders und es ist problemlos möglich sie auszulassen. Die Landesinfos empfinde ich übrigens als nicht so 0815 Fakten, die man ohnehin schon kennt, sondern auch wirklich mit Aha-Effekten, für Menschen die sich für Landeskunde oder schräge Details interessieren.

Zudem gibt es über die einzelnen Kapitel verstreut abwechslungsreiche didaktische Sprachübungen. Die meisten kann man auslassen, wenn man keine Lust hat, einige andere kann man jedoch nicht einfach links liegen lassen, sonst verpasst man tatsächlich einen Teil des Fortgangs der Geschichte. Aber keine Sorge, sie sind nicht nur kurzweilig und abwechslungsreich, sie sind auch wirklich überschaubar und gut machbar. (Das meine ich ernst, ganz viele didaktische Lernhefte finde ich nämlich furchtbar öde und einfach nur schulmäßig).

 

Mein Mann liest eigentlich gerade ein Enid Blyton Kinderbuch im Original, um seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Er (als Oberlehrer) findet diese Kurzkrimis aber deutlich besser lesbar. Einige der markierten Vokabeln kennt er, andere nicht, da freut er sich, seinen Wortschatz zu bereichern. Als Fachleiter (Ausbilder für Lehramtsanwärter) ist er von dem didaktischen Konzept ganz angetan, weil man so seine Sprachkenntnisse trainiert, ohne sich selbst groß überwinden zu müssen. Ach ja, das Vokabular ist auch in der Lernapp Phase 6 eingepflegt, in welcher man sich auch die Aussprache anhören kann. Die Nutzung ist für den ersten Lernkrimi wohl kostenfrei. Da wir die App nicht nutzen, kann ich zu diesem Handling nichts sagen. Nach anfänglichen Diskussionen haben meine Töchter inzwischen eingesehen, dass es für sie sinnvoll ist, Vokabeln schriftlich zu wiederholen, um seine eigene Rechtschreibung zu trainieren. Das ist aber eine Frage des Lerntyps und sollte nicht pauschalisiert werden.

 

Die Krimis sind sehr unterschiedlich. Ich könnte gar nicht sagen, welcher der drei mir nun am besten gefällt. Sie sind nicht plump und leicht vorhersehbar. Die Typen sind ganz unterschiedlich und sie greifen wirklich aktuelle Themen auf. Beim Schwimmclub geht es um Rassismus und Privilegierung, aber auch um überehrgeizige Eltern, was für Schüler sicherlich besonders interessant ist. Doch auch im dritten Krimi gibt es wieder einen Zielgruppenbezug, da es auch um das Thema der Jugendobdachlosigkeit und Brutalität im Elternhaus geht. Im Schafskrimi lernen die Schüler auch einiges über die bewaffneten Konflikte in Belfast in der Jugend/Kindheit ihrer Eltern, die aktuell gerade wieder durch den Brexit aufflammen. Ich wage zu behaupten, dass sie in nächster Zeit sich noch zuspitzen werden.

 

Wir sind ganz begeistert und können das Konzept nur weiterempfehlen, unsere große Tochter will das Buch übrigens auch noch lesen.

 

Vielen lieben Dank an den Circon Verlag und Lovelybooks für diesen coolen Leserundengewinn!

 

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