Dienstag, 27. April 2021

Elfie – einfach feenomenal, Christina Wolff, Hummelburg Verlag

 

Elfie – einfach feenomenal, Christina Wolff, Hummelburg Verlag

 

Elfie (13), die eigentlich Elfrun heißt, weil ihr Vater Professor ist und die nordischen Götter faszinierend findet, ist das Sandwichkind der Familie. Meistens wird sie unterschätzt, übersehen und sie kann schlecht nein sagen. So auch, als sie mit ihrem nervigen, hochbegabten, kleinen Bruder Tankred zu einem Vortrag ins Planetarium soll. Sie stolpert, wird von einem grellen Strahl getroffen, fällt und wird ohnmächtig. Ein total süßer Junge kommt ihr zur Hilfe und am nächsten Tag wird sie auf dem Schulklo unsichtbar! Sie ist völlig fassungslos und flüchtet nach Hause. Dort taucht plötzlich Lina auf. Diese erklärt ihr ungerührt, dass ihr im Planetarium wohl ein Fehler unterlaufen wäre, Elfie wäre nun eine Fee, die 13. in ihrem Zirkel. Das war nicht vorgesehen und nicht gewünscht, denn die 13. Fee soll Unglück über den Zirkel bringen. Dennoch muss sie nun neben der normalen Schule noch in den Feenunterricht. Noch mehr Schule, dabei ist die Zeit doch eh schon knapp, seit sie den süßen Adriano aus dem Planetarium wiedergetroffen hat und sich nun mit ihm trifft. Aber als Fee kann sie natürlich die Zeit zurück drehen und dehnen.... eigentlich ganz cool, würden da nicht noch mehr katastrophale Dinge passieren!

 

Als mitlesende Mutter machten mir so kleine versteckte literarische Anspielungen an die Märchenbraut und Donna Leons Brunetti Spaß. Wahrscheinlich habe ich noch nicht einmal alle entdeckt. Meine Tochter hat diese Anspielungen nicht bemerkt, sie haben sie aber auch nicht gestört.

Elfie als scheinbar ganz normales Sandwich-Kind hatte gleich zu Beginn unser volles Mitgefühl. Sie ist so normal, dass sie in ihrer Familie irgendwie untergeht, zwischen ihren super tollen Brüdern. So muss sie ihren nervigen hochbegabten kleinen Bruder immer wieder irgendwohin begleiten, weil ihre Eltern keine Zeit haben, der Kleine aber gefördert werden soll und sie so schlecht nein sagen kann. Ja, das fällt der netten Elfie unglaublich schwer! Doch der Besuch im Planetarium stellt für immer ihr Leben auf den Kopf, da sie fortan eine Fee mit allem drum und dran ist. Zu blöd nur, dass sie sich das nie gewünscht hat! Nun ist nicht nur alles ganz schön anders und anstrengend, sie muss auch gleich doppelt in die Schule und nicht jeder in der Feenschule ist erfreut über ihre Ankunft. Dabei wirkte alles so vielversprechend, als sie den gutaussehenden und coolen Jungen im Planetarium kennen lernte. Richtig stressig wird es, als dieser sich mit ihr verabreden will und immer wieder passieren unerklärliche Dinge. Elfie scheint vom Pech verfolgt zu werden und zu Unrecht verdächtigt zu werden. Natürlich muss Elfie da den Dingen auf den Grund gehen und es wird richtig spannend. Elfie ist zwar sympathisch, aber manchmal möchte man sie auch schütteln. Sie lässt sich einfach viel zu viel gefallen, bis es ihr endlich reicht und sie selbst die Ermittlungen aufnimmt! Dabei hat sie es echt nicht leicht, nicht nur wegen ihres Namens und ihrer verrückten Familie, sondern auch, weil sie gerade keine beste Freundin hat und sie sich ziemlich alleine fühlt. Lina, die ihr von den Feen als Freundin zur Seite gestellt wird, ist hingegen ganz schön gewöhnungsbedürftig und anstrengend. Auch Adriano der süße Junge aus dem Planetarium konnte uns nicht so ganz für sich einnehmen, ganz im Gegenteil zu Felix aus ihrem Wohnviertel, der als Waldorfschüler sogar seinen Namen tanzen kann. Ihn haben wir sofort in unser Herz geschlossen! Er ist so pfiffig wie sein Name und hört Elfie auch richtig zu. Es geht ihm nicht nur um die Verfolgung seiner Interessen, er interessiert sich wirklich für Elfie. Mädels, sucht Euch bitte solche Jungs!

 

Hier wird Magie und Liebe für eine junge Zielgruppe vermischt! Das Jungs anhimmeln liegt meiner Tochter (11) noch völlig fern, dass Adriano immer so fordernd ist, gefällt ihr gar nicht. Dafür findet sie einige der Feentalente ganz schön cool, auch wenn Elfie weniger von ihnen begeistert ist – zuerst zumindest. Denn erst wenn wenig geschätzte Talente in Gefahr sind verloren zu gehen, weiß man sie oft zu schätzen, so auch bei Elfie. Die Fee wider Willen begibt sich mit ihren neuen Freunden auf eine wilde Jagd, um ihre Magie und die ihres Zirkels zu retten. Das gelingt ihnen tatsächlich, doch sie gewinnt dabei nicht nur die Magie zurück, sondern auch so manch unverhoffte Erkenntnis. Da zieht die Geschichte richtig an Tempo an und das noch dazu auf eine sehr vergnügliche Art und Weise.

 

Es geht neben der Magie und der Verantwortung, die aus dieser erwächst, auch um erste Liebe, die noch ganz zart ist. Also Händchen halten und ein bisschen küssen. Dafür ist noch nicht jeder mit 11 zu haben, wenn auch viele. Meine Tochter fand Adriano viel zu aufdringlich. Das Liebesgedöns war ihr noch zu viel. Das ist aber absolut eine Typfrage.

 

Insgesamt fand sie die Geschichte sehr vergnüglich und kurzweilig.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hummelburg Verlag für unser wunderschönes Rezensionsexemplar.

 

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