So ein
verflixtes Erbe! Andrea Schomburg, Illustrationen Maja Bohn, Hummelburg Verlag

Eine sehr
schöne Geschichte, über Familie, Andersartigkeit und Gemeinsamkeit und daher
auch Toleranz. Dabei ist sie witzig erzählt und sobald der Krimiteil beginnt,
richtig spannend. Die Kapitel sind sehr schön kurz, so dass auch jeder
Lesemuffel mal brav ein Kapitel lesen kann, ohne dass es ihn überanstrengt und
vielleicht noch freiwillig eines anhängt. Denn jedes Kapitel beginnt mit einer
Überschrift, die klarstellt aus wessen Sicht die folgenden Seiten geschildert
werden, Malina oder Alexander und untendrunter steht in kleinerer Schrift eine
kleine neugierig machende Andeutung, auf das, was da kommen mag.
Sehr schön
finde ich den Gedanken, dass so eine Beerdigung auch ein Anfang sein kann und
dass diese so fröhlich ist, weil der Opa ja immerhin fast 100 geworden ist und
damit viel Zeit für Unfug und Scherze hatte, an die man sich erinnern kann. So
kann man mit einem Lächeln auf den Lippen Abschied nehmen. Den größten Scherz
hat sich Opa aber bis zum Schluss aufbewahrt und bis seine Familie dahinter
kommt, dauert es noch eine Weile und es wird richtig turbolent.
Mit viel
Liebe sind die bisweilen recht skurrilen Charaktere ausgearbeitet, immer kurz
davor, sie in ihrer Eigentümlichkeit zu verspotten, aber doch nicht ganz, denn
irgendwie spürt man schon beim Lesen, dass die Autorin jedes ihrer geistigen
Kinder liebt, die Esotheriktante ebenso wie den scheinbar rein rationalen
Vater.... Aber der Schein kann trügen und jeder macht sich ja gerne mal was
vor. Auch die Kinder, die dann aber, als Not an Mann ist, zusammenhalten und
sich endlich gegenseitig eine Chance geben. Der Krimiteil wird somit spannend,
denn es sind wirklich Aktionen, die im Bereich der Kinderlogik und des
Möglichen liegen, als auch wirklich altersgerecht, da die Handlungen für Kinder
nachvollziehbar sind. Man merkt aber auch, dass es echt schwierig ist in Zeiten
von Handys und Festnetz einen spannenden Fall zu entwickeln, da hilft
eigentlich nur noch menschliche Schwäche. Von dieser ist hier mit einem
kräftigen Augenzwinkern eine Menge zu spüren und so kann man mit viel Spaß das
Buch genießen und sich über das rundumgelungene Happy End freuen.
Ein sehr
schönes Kinderbuch, über das was bleibt wenn einer geht und was man gewinnt,
wenn man aufeinander zu geht.