Nur mal schnell
das Mammut retten, Knut Krüger, dtv Junior
Henry wünscht
sich nichts sehnlicher als einen Hund, so wie sein bester Freund Finn
einen hat. Aber seine Eltern sind strikt dagegen und ihnen fallen
immer neue Argumente ein. Kurz bevor sie zum Wellnessurlaub
aufbrechen, ist er so wütend, daß er wutentbrannt mit dem Rad in
den Wald düst. Bis er dort über einen Laubhaufen stürzt und sein
Rad demoliert. Erstaunt schaut er sich den Laubhaufen an und entdeckt
ein starrgefrorenes zotteliges Minimammut! Schnell ruft er seine
besten Freunde Finn und Zoe an, damit sie ihm helfen heimlich das
Tier nach Hause zu bringen und es zu verstecken, ehe seine englische
Granny kommt, die während des Urlaubs der Eltern auf ihn aufpassen
soll. Zum Glück schaffen sie es, das Mammut am Kaminfeuer
aufzutauen, ehe seine Eltern mit Granny vom Flughafen kommen.
Granny findet es
toll, gleich noch Henrys Freunde kennen zu lernen und erlaubt diesen
auch die Woche über zu bleiben. Doch was würde Granny sagen, wenn
sie das Mammut entdeckt? Und was frisst so ein Mammut, außer Henrys
Hausschuhen und Mathebuch? Als das Mammut plötzlich erstarrt sind
sie ratlos. Hoffentlich ist es nicht krank, denn es ist ihnen doch
schon sehr schnell ans Herz gewachsen.
Das Cover zeigt
das süße zottelige Zwergmammut, wie es Henry hinter sich herzieht.
Es ist ziemlich offensichtlich ein Buch für Jungen und Mädchen. Das
empfohlene Lesealter ist ab 8 Jahren. Dem ist auch die Schriftgröße
angepaßt (schön groß) und auch die Kapitel haben eine wirklich
schöne Länge. Jedes Kapitel wird mit einer Zeichnung des niedlichen
Mammuts eingeleitet (Tierbabys kann doch niemand wiederstehen).
Meine Töchter
9,5 und 7,5 Jahre alt, haben das Mammut auch sofort in ihr Herz
geschlossen. Die Mutter hatte etwas Sorge, daß die Haltung eines
Mammuts im Zimmer nicht so optimal sei, aber die macht ja schließlich
auch die Kinderzimmer sauber ;) Finn ist wirklich cool mit seinen
trockenen Kommentaren und Zoe hat das Herz am rechten Fleck, was
natürlich auch das Mammut sofort bemerkt. Henry braucht noch etwas,
um sich von seinen Ängsten zu befreien, aber seine Granny macht ihm
mit Erzählungen über seine schottischen Vorfahren, den Macfarlanes
Mut. Granny Scarlett ist echt cool. Sie ist für uns neben dem Mammut
der heimliche Star der Geschichte. Diese ist übrigens sehr witzig.
Denn wer weiß schon, wie man mit einem Mammut umgehen muß? Finn hat
zwar einen Hund, aber der bekommt ja einfach Hundefutter, das weiß
ja jeder. Aber was braucht ein Mammut? Wo kommt das eigentlich her?
Die drei Kinder geben sich redlich Mühe, sich verantwortungsvoll um
das Mammut zu kümmern, aber mit 10 Jahren, ist das nicht immer so
einfach. Die Komplikationen die daraus entstehen haben es in sich und
sind sowohl spannend, als auch sehr unterhaltsam.
Ich hatte ja so
meine Bedenken, was die artgerechte Haltung und das
Verantwortungsbewußtsein der Kinderbetraf, aber sie sind an ihrer
Aufgabe gewachsen, mit ein wenig Hilfe von außen. Gerade das Ende
hat mir mit seiner Aussage, daß man Respekt vor dem Leben haben soll
und andere nicht verurteilen soll, schon gar nicht ohne einen
Menschen zu kennen, fand ich sehr gelungen. Es hat aber nicht nur mir
sehr gut gefallen, sondern auch den Mädels. Auch sehr schön am Ende
fanden wir, daß es die Möglichkeit zu Fortsetzungen ermöglicht,
auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Wir würden uns
zumindest sehr über neue Geschichten über Mammut Norbert sehr
freuen.
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