Chloé und der
Sprung in der Schüssel, Sonja Kaiblinger, Vera Schmidt, Loewe Verlag
Band 1 Chloé
völlig von der Rolle hat letztes Jahr das Herz meiner Ältesten im
Sturm erobert. Lange lag sie mir in den Ohren, wann denn endlich Band
2 käme und siehe da, am 13.2. war es endlich soweit! Nachdem Chloe
sich in Band 1 mit Pauline, der Stiefschwester ihrer Erzfeindin der
Superbarbie Angelique angefreundet hat könnte nun alles so schön
sein. Na ja, die Katy eine von den 2 Bartagamen von Chloés Bruder
Mika ist noch immer in den Tiefen der Schulbelüftungsanlage
verschollen, aber immerhin hat ja Chloé bald, am Welttoilettentag
Geburtstag. Doch ehe es soweit ist, wird das Schulmädchenklo
verwüstet. Ja, viele Schulmädchenklos sehen aus, als seien sie
verwüstet, aber doch nicht das von dem
Notburga-von-Sorgenfrey-Gymnasium! Denn die Ordensfrau
Notburga-von-Sorgenfrey, auf deren Prinzipien diese Schule basiert,
war der Meinung, daß ein gemütliches stilles Örtchen das Lernen
fördert. Daher hat diese Toilette ein herrliches rotes Sofa, einen
Kaugummiautomaten, Duftseifen und Cremes, Musikanlage, einen
Schulkater…. Das kann doch kein Schüler dieser Schule gewesen
sein, denn selbst das Jungenklo soll endlich bald eröffnet werden,
dann müssen sie nicht mehr auf die eisigen Mobiltoiletten! Da
gleichzeitig mit dem Toilettenmassaker ein neuer narbiger Hausmeister
namens Niemand, gemeinsam mit seinem Sohn Heiko (nennt sich selbst
Heikomir), steht für Chloe, ihre Freunde und deren Stiefschwester
fest: sie müssen den Hausmeister nebst vampirbleichem Sohn
überführen, damit endlich Chloés bester Freund Ernst, seine
Unschuld beweisen kann.
Wie auch bei Band
1 sind einige Kapitel durch Chloés EnzyKLOpädie, also ihre
Kloweisheiten voneinander getrennt. Diese sind stets unvorhersehbar,
skurril und witzig! Daher sehnt Johanna sie stets herbei und wurde
auch diesmal nicht enttäuscht.
Franziska hat
sich hingegen köstlich über die Zeichnung von Vera Schmidt köstlich
amüsiert, ganz gleich ob diese Angeliques eingebildete Mutter nebst
Pudel oder den meditierenden Direktor zeigten. Sie sind herrlich auf
den Punkt gebracht.
Sehr gut haben
mir auch die Kapitelüberschriften und die Kapitellänge gefallen.
Gerade bei Kinderbüchern sind sehr lange Kapitel etwas störend.
Hier wären
überlange Kapitel aber nicht wirklich aufgefallen. Die Suche nach
dem wahren Übeltäter ist nämlich so chaotisch kreativ, wie auch
kurzweilig. Stets scheinen die Kinder zwei Schritte vor und einen
zurück zu machen. Das ist sehr spannend, vor allem weil der wahre
Übeltäter sich viel Mühe gibt, stets dem unschuldigen
Streichespieler Ernst Fröhlich zu belasten. Das lässt wilde
Spekulationen zu, die uns noch zusätzlich angestachelt hat, immer
schneller weiterzulesen. Gegen Ende wird auch noch ein großes
Geheimnis gelüftet: wie sensationell wird denn nun das neue
Jungsklo? Werden sie nun immer noch heimlich das Mädchenklo
besuchen, oder werden sie ihr eigenes Reich nun nicht mehr verlassen?
Tja, das verraten wir nun wirklich nicht!
Kann ein Buch mit
einem solchen Klo-Faible wirklich witzig sein, oder ist es nicht
einfach etwas vulgär? Nein, diese Bedenken wären völlig
unbegründet. Denn es geht Chloe und ihren Freunden auch sehr um
Zusammenhalt. Für das gemeinsame Ziel verbünden sie sich sogar mit
Oberzicke Angelique und stellen dabei durchaus menschliche Züge an
ihr fest. Aber nicht nur an ihr, denn Chloé und Co. stellen fest,
daß nicht immer alles so ist, wie es scheint und sie daher besser
mal hinter die Fassade ihrer Mitmenschen schauen sollten.
Ein tolles
Kinderbuch, daß wir verschlungen haben! Ein großer Spaß mit viel
Situationskomik.
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