Das erste Bilderbuch basierend auf der erfolgreichen Fox & Sheep-App und dem Spotify-Podcasts:
Fox und Sheep leben auf dem Land, in einem gemütlichen Bauernhaus,
mit Bauerngarten und fruchtbaren Apfelbäumen. Von dort aus beliefern sie mit
ihrer eigenen kleinen Eisenbahn die ganze Welt mit ihren Hofprodukten:
Marmelade, Wollsocken, Gürkchen, Apfelkompott und -saft... Eines Tages erhalten
sie einen Großauftrag Apfelpunsch aus Osaka, der drittgrößten Stadt Japans. Wie
aufregend! Eifrig begeben sie sich an die Arbeit, um rechtzeitig vor Weihnacht
wieder zurück in ihrem gemütlichen Häuschen sein zu können. Doch bis dahin
liegt noch eine abenteuerliche Reise durch fremde Länder, mit fremden Sprachen
vor ihnen.
Meine Tochter (11) liebt Bilderbücher und ihr hat die Geschichte sehr gut gefallen. Besonders die Versprecher vom Fuchs fand sie sehr witzig, sowie das Apfelpunsch-Rezept, das bei uns genau zur Apfelernte kommt. Außerdem meinte ihre Freundin letztens „Ich kann ein Wort Chinesisch: „Konichiwa!“ - „Konichiwa, ist doch Japanisch“. Tja, Lesen bildet ;) Sowohl die Postkarte, als auch die Weltkarte in der „Schatz-Tasche“ am Ende fand sie prima, allerdings fehlten ihr die Landesbezeichnungen: „Wo ist denn nun Japan?“ - „Meinst Du echt? So klein!?“, tja, ich denke, das war Japan, aber kann ich sicher sein? - Die Illustrationen sind aber schön!
Ich bin etwas zwiegespalten. Ich habe das Gefühl, dass etwas zu viel auf einmal gewollt wird, der Fokus schwenkt mir zu oft. Erst der Bauernhof, wahrscheinlich für Neulinge der Reihe, so wie wir und die Eisenbahn, die aber später kaum noch Erwähnung findet, wohl aber ein zentraler Bestandteil der Reihe ist und die wunderbare Ausstattung, die aber den Inhalt nicht so wirklich widerspiegelt. Superschön finden wir die Weltkarte, die hinten eingelegt ist und ein eigenes Staufach hat, eine wunderbare Idee, aber noch schöner hätten wir es gefunden, wenn zumindest Japan benannt worden wäre. So waren wir uns etwas unschlüssig, als wir Osaka suchten, da sie ja wirklich nicht kartografisch korrekt ist. Die Reise wird angerissen, aber irgendwie Potenzial ungenutzt gelassen, wahrscheinlich um die Zielgruppe nicht zu überfordern. Es hätte mir dennoch gefallen, wenn dann etwas mehr Wissen mit der Reise vermittelt worden wäre, oder diese ganz gestrichen. Es ist für Dreijährige z.T. echt relativ viel Text. Die meisten Kinder in diesem Alter können sich nicht so lange am Stück konzentrieren. Die Illustrationen sind hinreißend und sprechen sowohl Jungs und Mädchen an und bieten jede Menge zu entdecken.
Das Apfelpunschrezept ist eigentlich eine tolle Mitmach-Idee, aber
nicht unbedingt mit Dreijährigen, selbst wenn sie motorisch in der Lage sein
sollten, Äpfel klein zu schneiden, dürfte ihnen das Durchhaltevermögen für 2 kg
Äpfel gemeinsam mit einem Elternteil fehlen...
Die Geschichte ist zwar schön, lustig und unterhaltsam, aber irgendwie bleibt bei mir das schale Gefühl zurück, dass da noch mehr ginge. Denn, was antwortet man auf „Konichiwa“? Oder wie verabschiedet man sich? So hatte ich die Erwartung, dass man etwas mehr Einblick in japanische Besonderheiten bekommt, aber es sind vor allem die grellen Lichter der Stadt. Meine Tochter fragte mich sehr erstaunt: ist das wirklich so, gibt es da sonst nichts? Doch ein Schloss wird noch erwähnt... ich musste aber einräumen, dass die grellen Neonlichter bei Nacht, nicht nur für Osaka typisch sind, sondern auch für Tokio und andere japanische Großstädte. Es ist schön Bewusstsein bei den Kindern zu schaffen, dass fremde Länder mehr als eine bedeutende Stadt besitzen, aber so ganz wird die Bedeutung hier nicht deutlich. Sie hätten genauso gut nach Tokio fahren können.
Für 3 Jährige ist es mir einfach zu umfangreich und für Ältere hätte ich mir ausgereiftere Infos gewünscht – aus Elternsicht, denn meiner Tochter gefällt die Geschichte ja uneingeschränkt, mit Ausnahme der fehlenden Bezeichnung in der Karte.
Ein interessantes Konzept mit Ausbaupotenzial. Hier sollen Kinder beim Lesen durch eigene Handlungen mit einbezogen werden. Es wurde mit Eltern gemeinsam entwickelt, aber vielleicht hätte man noch Erzieherinnen einbeziehen können.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Migo Verlag für unser Rezensionsexemplar.
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