Band 1 beginnt mit Godjes 14. Geburtstag, dem Tag an dem bestimmungsgemäß ihre Gabe von Pferdegöttin Godiva erwacht: Pferde fühlen sich zu ihr hingezogen und wollen sie beschützen, so wie es Godjes Aufgabe ist, sie zu schützen. Als Godje herausfindet, dass Anyta ihr Seelenpferd Arion an einen abstoßenden Typen verkaufen will, flieht sie auf Arions Rücken zu einem Hof, auf dessen Flyer sie jemanden erkannt hat, der nur mit ihr verwandt sein kann. So lernt Godje, die an ihrem vierten Geburtstag zur Wollwaise wurde, ihre 13 Jahre ältere Schwester Cora und deren Mann Aides kennen. Die beiden haben sich vor einer dunklen Prophezeiung zu ihrem Schutz auf einen Einsiedlerhof zurückgezogen. Auch Cora besitzt die Gabe die Schmerzen und Erlebnisse der Pferde bei Berührung fühlen und sehen zu können. Godje ist von dieser Entdeckung völlig außer sich, sie versteht ihre Gabe nicht, nicht woher sie kommt, wieso sie Cora nicht kannte und wovor sie Schutz benötigen. Während ihr Cora und Aides in diesem Naturparadies jenseits eines zuverlässigen Handynetzes die Bürde und den Segen der Frauen ihrer Familie erklären, bahnt sich mächtiges Unheil an.
Godje scheint im Pferdehimmel gelandet zu sein, doch sie vermisst Fynn, ihre Nana und Oleg. Anyta gegenüber ist sie noch viel zu sauer, um etwas anderes als Wut auf sie zu empfinden. Sie möchte so gerne begreifen, was mit ihr los ist und warum sie nicht wusste, dass sie eine Schwester hat. Was hat es mit diesen Amuletten auf sich, von denen auch Cora eines immer um den Hals trägt. Doch nicht nur dies verwirrt sie, auch ihre Gefühle für Fynn sind ihr unbegreiflich. Sie sehnt sich nach ihm, aber eigentlich, sind sie doch nur Freunde, trotz ihres Kusses, oder?
Sehr geheimnisvoll und mystisch. Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob ich immer alle Zusammenhänge, Rückblicke und Visionen begriffen habe, beim Vorlesen entgehen mir bisweilen Details, die meine Zuhörerin genaustens abspeichert. Godjes Familiengeheimnis ist sehr dunkel und gefährlich, dabei überkommt einem mittendrin eine vage Vorahnung, die sich zum Ende dieses Bandes zur Gewissheit verfestigt. Doch ist dies nur einer der Knaller mit denen der zweite Band sich auf das große Finale vorbereitet.
Neben diesem geheimnisvollen Familienmythos gibt es natürlich auch wieder Pferde satt. Durch die Gabe der Kureten-Frauen spürt man, wie viel Leid die Tiere bisher zum Teil ertragen mussten, dass auch diese völlig traumatisiert sein können. Dabei kommt Autorin Karin Müller ihre jahrelange Erfahrung als Pferdetherapeutin zu gute. Keine Sorge, sie war auch viele Jahre als Redakteurin tätig und hat das Schreiben von Grund auf gelernt. Sie weiß nicht nur worüber sie schreibt, sie kann es auch.
Immer wieder gibt es Visionen, Blicke in eine längst zurückliegende Vergangenheit und eine Welt hinter den Nebenschwaden. Verdeutlicht wird dies durch unterschiedliche Schrifttypen, um die Leserinnen nicht zu verwirren. Dabei fragt man sich, ob sich die Geschichte der Urahnin zu wiederholen scheint. Ob sie nach der Bedrohung durch ihren Onkel auch noch Glück erfuhr? Kann es wirklich Gydes Onkel sein, der der „Dunkle“ aus Olegs und Coras Erzählungen ist? Was ist mit Oleg, kann sie ihm wirklich trauen? Meine Tochter (11) liebt diese Kombination aus Pferden, Geheimnissen und unerklärlicher Mystik und findet die junge Heldin in ihren Sorgen und Nöten sehr sympathisch. Da verzeiht sie auch gerne, dass sie sich auch hin und wieder küssen. Sie liebt die Cover immer so sehr, dass ich ihr die Nordlicht-Reihe vorlesen muss, seit sie 9 Jahre alt ist, also eigentlich viel zu jung. Auch dieses Cover kommt bei Mädels sehr gut an. Als diese Tochter in einer Buchvorstellung Nordlicht 1 präsentierte, verliebte sich ihre Freundin Emily sofort in dieses Cover hier und folgt Godje nun auch.
Spannend und geheimnisvoll, mit einem tosendem Sturm der Gefühle, der nicht nur Pferdeliebhaberinnen ab 12 Jahren begeistern wird.
Franziska und ich bedanken uns ganz herzlich beim Schneiderbuch Verlag und der Agentur Buchcontact für dieses Herzensbuch.
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