Montag, 5. Oktober 2020

Die Abenteuer des Captain Underpants – jetzt in Farbe, Dav Pilkey Adrian Verlag


Die Abenteuer des Captain Underpants – jetzt in Farbe, Dav Pilkey Adrian Verlag

 

Der Autor der Dogman Comics stellt hiermit sein erstes „richtiges“ Buch für Lesemuffel in Farbe in Deutschland vor, die Geschichte von Captain Underpants, der George und Harold, die „Erfinder“ von Dogman, in Atem hält.

 

Diese Geschichte schildert aus erster Hand, wie es George und Harold ergeht, wenn sie gerade keine Dogman-Comics erfinden. Sie sind die Witzbolde der Schule und um keinen Streich verlegen. Dem gestrengen Schulleiter Herrn Krupp sind sie ein Dorn im Auge. Ständig bringen sie sein geordnetes Schulregime durcheinander und kopieren heimlich ihre dämlichen Captain Underpants Comics auf dem Kopierer seiner Sekretärin! Noch hat er sie dabei nicht erwischt, aber das wird ihm schon noch gelingen. Bis dahin kassiert er gnadenlos alles ein, was diese Zwei unerlaubterweise mit in die Schule bringen. Der Verzweiflung nahe installiert er vor dem großen Football-Spiel ein ausgeklügeltes Überwachungssystem, mit dem die Schandtaten der Freunde auf Video (ja, VHS!) festgehalten werden! Mit dieser Bandaufnahme erpresst der Schulleiter von Harold und George vorbildliches Verhalten in der Schule und Frondienste, wie sein Auto zu waschen, seine Schuhe zu putzen..... Lange halten die Beiden das nicht durch und starten einen Gegenangriff! Dabei erleben sie die Überraschung ihres Lebens: Herr Krupp verwandelt sich in Captain Underpants und gemeinsam müssen sie die Welt retten!

Meine Tochter war zuerst etwas enttäuscht: Das ist ja gar kein Comic! Tja, das war wohl mit der ersten epischen Geschichte gemeint. Es gibt wirklich zusammenhängende Sätze! Ja, es ist diesmal mehr Text, aber es ist weiterhin alles schön bunt, mit viel Action, Spaß und Abenteuer und natürlich den Original Fliporamas von Dav Pilkey! Man könnte nun argumentieren, dass die Geschichte albern, übertrieben, pädagogisch zweifelhaft u.ä. sei, aber seien wir ehrlich, wer ein Kind zu Hause hat, das kein Buch lesen will, freut sich wirklich über alles, was das Kind liest! Außerdem ist Kinderhumor echt anders, alberner, aber das heißt ja nicht dass er schlechter ist und gibt es ein schöneres Geräusch als Kinderlachen? Eben! George und Harold sind keine Musterschüler und machen ständig Blödsinn, bisweilen schießen sie über das Ziel hinaus, aber das wird ihnen dann auch schon selbst bewusst. Aber kindergefährdend sind diese Abenteuer nicht, sie dienen jetzt nicht wirklich der Erleuchtung, aber Spaß ist wichtiger und Lesevergnügen zu bereiten, ist unschlagbar. Außerdem erzählt der Autor, wie er diese Geschichte als Schulkind erfand und dass in diesem Buch auch viel authentisches und autobiografisches von ihm steckt. Sein Schulleiter konnte seine Streiche und Zeichnungen auch nicht leiden und hat ihm immer wieder Strafen aufgebrummt. Letztendlich hat er dennoch nicht nur den High School Abschluß geschafft, sondern auch das College besucht und ist nun erfolgreicher Autor. Also liebe Eltern, nicht verzweifeln, glaubt an die Kids, sie gehen schon ihren Weg, dass heißt aber nicht, dass man nicht hinschauen soll, was sie tun, oder sie alles gewähren lässt....

Meine Tochter fand diese irren Abenteuer witzig! Ihr ist natürlich klar, dass das alles völlig unrealistisch ist, aber das mindert den Spaß ja nicht. Ich finde, dass es sicherlich bessere Zeichner gibt als Dav Pilkey, aber es ist auch kein hochwertiger Kunstband, zum angeberisch rumliegen lassen, es ist es Buch, das Spaß am Lesen wecken soll, weil es so anders ist, als die üblichen Bücher. Das stimmt, das ist hier gegeben. Es ist von der Schriftgröße her kein Erstlesebuch, aber es ist mindestens genauso bunt und noch mehr illustriert. Zwischen den Illus sind dann auch tatsächlich Textzeilen, auf einigen Seiten mehr, auf anderen weniger, damit die Lesemuffel sich nie überfordert fühlen. Meine Tochter hat altmodische Eltern und kennt daher noch VHS-Kassetten, aber einige Kinder werden da wohl überfordert sein. Technisch ist dies aber wirklich mit Digitalaufnahmen nicht möglich. Ein modernerer Schulleiter hätte die Aufnahmen sofort in eine Cloud hochgeladen, aber dann würde diese Geschichte einfach nicht funktionieren. Es muss tatsächlich eine körperliche Aufnahme sein, die man auch wieder an sich bringen kann, außerdem ist dem Autor wahrscheinlich genau das passiert, damals als VHS Gang und Gäbe war...

Eine Geschichte die Jungsträume von Superhelden und Abenteuern wahr macht und nebenbei zum Lesen motiviert. Sie zeigt, was in einem stecken kann, auch wenn man völlig unterschätzt wird, man sollte daher bloß nie aufhören an sich zu glauben!

 

Dav Pilkey ist für seine Verdienste um die Leseförderung in Amerika mehrfach ausgezeichnet worden u.a. mit dem Caldecott Preis.

 

Vielen lieben Dank an den Adrian Verlag und die Agentur Buchcontact für diese fröhlichen Lesestunden!

 

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