Montag, 28. Oktober 2019

Heliosphere 2265 (11) Vergeltung, Andreas Suchanek, Hörspiel



Heliosphere 2265 (11) Vergeltung, Andreas Suchanek, Hörspiel

Nach der waghalsigen Flucht aus der Gefangenschaft auf der Erde, scheint es erst einmal eine Pause zum Durchatmen zu geben. Doch nein, das Atmen fällt schwer, ein Virus breitet sich schlagartig aus, das anfangs wie eine normale Grippe scheint, aber am 3. Tag der Infektion Anzeichen des tödlichen Erios-Virus der 3. Generation anzeigt. Die Todesfälle steigen rasant an und auch prominente Vertreter sind betroffen, nicht zuletzt auch Admiral Pendergast, der langsam dämmert, daß alles Teil des Plans des selbsternannten Imperator Sjöbergs ist. Dieser hat das Virus bewusst über einen nichtsahnenden, befreiten Gefangenen an Bord geschleust. Doch es kommt unerwartete Hilfe, sowohl für die Mannschaft von Admiral Pendergast, als auch für die Besatzung der Hyperion um Captain Jaden Cross. Dieser sucht in den Archiven von Core I nach Erklärungen, indem er den Spuren von Sjöbergs Frau folgt. Während Cross noch nach Antworten such, bekommt der Hörer durch Gespräche zwischen Cassandra und Sarah McCall schon deutlich mehr mit.

Der Prolog ist diesmal besonders tückisch, da ich schon an meinem Erinnerungsvermögen zweifelte. Wer um alles in der Welt ist Cassandra und von welchem Virus reden sie? Die Hörspiele sind deutlich gekürzt, gegenüber den ebooks, aber dafür bombastisch im Sound! Ich bin ja nicht so der Hörspiel-Fan, weil es immer viel schwieriger ist der Handlung zu folgen, als bei ebooks, aber wenn sich das Auto in ein Raumschiff verwandelt und man jederzeit erwartet abzuheben, dann ist mir das egal! Das Hörspiel ist mit knapp über 1 Stunde auch so kurz, daß man es immer wieder zwischen schieben kann und nach mehrmaligem Hören, ist man über sämtliche Intrigen und Feinheiten im Bilde. Wenn man auch nicht auf dem gleichen technischen Stand ist wie die Crew. Einige der Neuerungen, die Cross und Co. dort genießen sind schon sehr verführerisch, wenn ich mir auch wie Cmdr. Ishida und Dr. Petrova meinen Kaffee liebe und nicht wieder hergeben will.


Die Setlist der Sprecher ist unglaublich hochkarätig besetzt. Würde meine Tochter mithören, würde sie einige der Miraculous-Sprecher wieder erkennen, oder auch Fans von Bones würden staunen. Es sind wirklich sehr bekannte Synchron und Hörbuchstimmen im Cast, die der Geschichte Spannung, Emotion und Raumklang verpassen. Es macht einfach Spaß mit ihnen in die Zukunft in das Jahr 2265 zu starten und auf der Seite von Captain Jaden Cross den Kampf der Guten gegen den Bösen Sjöberg zu folgen. Wobei, halt! Wir lernen diesmal wieder einiges über die Familie Cross und seine Eltern sind gar nicht glücklich über den Weg ihres Sohnes Jaden und machen diesem bittere Vorwürfe!

Diese Folge ist etwas ruhiger als bisherige, dabei sausen wir aufs Staffelfinale zu. Doch statt Explosionen gibt es diesmal eine Epidemie, das knallt nicht ganz so laut. Auf den Cliffhanger zum Schluss ist aber wieder Verlass. Ganz klar, es geht spannend weiter im intergalaktischen Kampf rund um die Interstellare Union!

Vielen lieben Dank an  Andreas Suchanek für das Hörexemplar!

Sonntag, 27. Oktober 2019

Mein Feuerpferd (2) – Sturmfohlen, Chantal Schreiber, cbj



Mein Feuerpferd (2) – Sturmfohlen, Chantal Schreiber, cbj
Kurz vor Weihnachten kehrt Eva mit ihrer Mutter, der Schauspielerin Sarah, zu ihrem Vater Magnus, dessen zweiter Frau Hrönn und dem kleinen Babyhalbbruder Björn zurück. Zum Glück verstehen sich die zwei Frauen noch immer fantastisch und Sarah überlegt ernsthaft wieder an ihrer Karriere als Schauspielerin zu arbeiten und ihre Tochter für ein paar Monate auf Island zu lassen! Eva ist total glücklich wieder bei ihrem Isländerwallach Eldur zu sein, freut sich auf Ausritte mit der Nachbarin Salka und Gespräche mit deren Opa Oskar. Doch auf der Koppel trifft sie erst einmal einen ihr unbekannten Jungen, der ihr Pferd „verarztet“ und er ist nicht der einzige Neuzugang. Auch Hrönns Nichte Emma wird erwartet, die sich während der Schwangerschaft, um Hrönns preisgekrönten Wallach Vindur gekümmert hat. Eva freut sich schon sehr auf die etwas ältere Emma, besonders, weil diese erscheint, während Salka mit ihrer Familie Verwandtschaftsbesuche macht. Doch leider läuft es nicht, wie von Eva erträumt. Die Ältere scheint von Anfang an gegen sie zu intrigieren. Mit so viel Hinterhältigkeit hat sie wirklich nicht gerechnet. Doch dann kommt der Moment, als sie beide ganz alleine auf den Höfen sind und ein Schneesturm losbricht.
Die Schilderungen der isländischen Weihnachtstraditionen fand meine Tochter (10) total spannend, auch aber nicht nur, die unaussprechlichen Namen der 13 Trolle die, die isländischen Häuser vor Weihnachten heimsuchen. Als sie Salkas Cousin veräppelt, und sich als Troll ausgibt, findet sie es witzig, denn es ist alles geprägt von großer Harmonie und Weihnachtsstimmung. Leider sind die Sonnenstunden rar und die Zeit für Ausritte nur sehr begrenzt. Umso wichtiger ist es zusammenzurücken und sich zu verstehen. Es klappt ganz wunderbar, ein Traum scheint sich zu erfüllen, bis für sie ein Albtraum in Gestalt von Emma auszubrechen scheint. Dieser Zickenkrieg ist heftig, aber Eva bleibt erstaunlich lange geduldig, bis es ihr der Kragen platzt. Zwei zankende Mädels und ein krankes Baby ist auch für das bislang liebevolle Paar Magnus und Hrönn zu viel. Während das Wetter immer unwirtlicher wird, nähert sich die Stimmung dem Gefrierpunkt und es wird richtig spannend. Die Gemeinheiten, die Eva erleidet und ihr Unvermögen ihre Unschuld zu beweisen, sind richtig fesselnd. Doch das ist erst der Anfang von einer unglaublich packenden Episode. Witterungsbedingt, kann Eva natürlich über den Jahreswechsel nicht allzu viel Zeit mit Ausritten verbringen. Dennoch bleibt das Pferdethema immer präsent. Man spürt aus den Schilderungen sowohl den Sachverstand der Autorin im Umgang mit Pferden, als auch mit Kindern und Heranwachsenden. So wird hier die wunderbare, aber bisweilen abweisende Landschaft Islands, nicht nur mit der Pferdeliebe, sondern auch den Problemen von Trennungskindern und Patchworkfamilien verbunden. Selbst Leserinnen, die nicht selbst betroffen sind, können sich durch den einfühlsamen Erzählstil gut in die Nöte der jungen Heldinnen hineinfühlen und die Konflikte nachempfinden. Sogar der bisweilen zuhörende Sonderschullehrer war beeindruckt von den teilweise sehr heftigen Jugendkonflikten, die dann aber vorbildlich durch Einsicht gelöst wurden, ohne dass die Schilderung ins Pathetische abrutschte, sondern stets authentisch blieb.
Ein unglaublich emotionales und spannendes Pferdeabenteuer, das aber stets realistisch bleibt und auf die isländischen Elfen verzichtet. Mystik bleibt den Erzählungen vorbehalten, denen Eva über ihre isländische Zweitheimat lauscht und die nicht nur sie faszinieren.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei cbj und dem Bloggerportal für unser geliebtes Rezensionsexemplar.