Bayala – das magische Elfenabenteuer, Schneiderbuch Egmont
Verlag
Meine Töchter lieben Schleich Elfen, warum auch immer. Aber sie spielen
schön damit. Als die Jüngste sah, dass es ein Buch zum Film geben würde, war
klar, dass wir es dringend brauchen und den Film wollte sie auch sehen!
Sie sah den Film – ohne mich. Da die Schrift recht klein ist
und recht viel Text pro Seite abgedruckt ist, erklärte ich mich bereit, es
vorzulesen. Zu meiner Verblüffung, wollte die Große (12!) auch zuhören!
Die Elfenwelt bayala ist ein Land voller wundersamer Magie,
mit magischen Blüten und zauberhaften Pflanzen die zum Wohnen und Essen benutzt
werden. Es gibt mehrere Elfenkönigreiche die friedlich und in Eintracht
miteinander und den Drachen leben. Solange, bis Ophira die Königin der
Schattenfeen mit diesem Zustand nicht mehr zufrieden ist und mächtiger sein
will, als alle anderen. Sie lässt alle Dracheneier verschwinden, die den
Nachwuchs der Drachen und somit den Erhalt der Magie garantieren. Dadurch
wächst ihre Macht, während die Magie in den anderen Königreichen schwindet.
Zudem entführt sie Surah, eine der kleinen Zwillingstöchter des Königs der
Sonnenelfen. Diese wächst mit ihrer Nichte Nuray gemeinsam auf. Dadurch, dass
sie stets im Dunkeln lebt, wachsen ihr dunkle Schattenelfenflügel und auch
sonst scheinen die dunklen Zaubermächte auf sie abzufärben, was sie ängstigt.
Zum Glück ist Nuray anders, sie wird ihre beste Freundin. Als sie flieht, hilft
sie ihr, wird selbst aber von ihrer Tante gefangen. Auch wenn Surah glücklich
in ihrer alten Heimat ist, kann sie die Freundin doch nicht vergessen. Das
Königreich welkt immer stärker. An dem Tag, an dem Eyela den Thron der
Sonnenelfen besteigt, will ohr die Jungelfe Marween einen besonderen Stein
schenken, welcher sich als Drachenei entpuppt. Um die Drachenmagie zu retten,
beschließt die junge Königin ein Drachenfest zu feiern, denn wenn ein Drache
schlüpft und nicht als erstes seine Eltern sieht, geht seine Kraft für immer
verloren.
In der Mitte des Buches findet sich ein umfangreicher
Bildteil mit Fotos aus dem Film, mit Unterschriften. Vorsicht, diese spoilern,
bitte nicht zu Beginn durchlesen. Wer den Film kennt, kann in Erinnerungen
schwelgen, wer ihn verpasst hat, kann sich die Helden besser vorstellen. Es
kann auch eine Anregung fürs Spiel mit den Figuren sein.
Die Geschichte verwendet viele bereits bekannte
Elfenelemente. Es erinnerte mich an eine Mischung aus „Mia and Me“ und Sandra
Regniers Anderwelt. Ich könnte nun also schreiben, es sei eine
Aneinanderreihung von Klischées und Altbekannten, aber wäre das richtig? Ich
liebe die Anderwelt, und habe ich dann das Recht, eine ähnliche Kinderversion
abzulehnen, als Abklatsch? Ehrlich, es ist fast alles schon geschrieben und
erzählt worden. Als ich das erste Mal Harry Potter las, dachte ich ständig an
Narnia und Erdsee und den Herrn der Ringe. Jeder Autor ist ja irgendwie von den
Geschichten vor seiner Zeit beeinflusst und geprägt. Für mich war die Frage
also, ist es gut gemacht? An den Namen der Elfen habe ich mir bisweilen einen
abgebrochen, weil ich den Film nicht gesehen habe. Das wurde dann aber besser
und irgendwann holperte ich nicht mehr durch den Text, sondern gab ihm Gestalt.
Es wurde zu meiner Überraschung sogar bisweilen witzig und spannend!
Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber wozu auch.
Ich finde, dass die Geschichte durchaus einen Wert nicht nur für Elfen- und
Schleichfans hat. Da es sehr stark auch um Respekt und Zusammenhalt geht. Als
Eyela die junge Königin den Thron besteigt, halst sie sich gleich eine
schwierige Aufgabe auf: sie will ein Drachenfest organisieren, obwohl seit
Ewigkeiten keines mehr stattgefunden hatte, da die Drachen verloren schienen.
Ganz frisch auf dem diplomatischen Parkett, muss sie die übrigen Elfenregenten
zu dem Fest einladen, denn nur gemeinsam kann es gelingen, die Magie des
Elfenreiches zu retten und der bösen Schattenelfe Ophira die immer stärker
werdende Macht zu entziehen, zu Gunsten eines gemeinsamen Erstarkens aller
anderen Elfen.
Die Geschichte ist wie gesagt nicht sonderlich originell,
aber liebevoll erzählt. Schön finde ich die Sorge Surahs, dass die
Boshaftigkeit Ophiras auf sie abgefärbt haben könnte, da sich ihre Flügel in
der Zeit der Gefangenschaft verändert haben und sie auch einige Zauberkräfte
übertragen bekam. Die tierischen Freunde der Elfen sorgen für Spaß und
Vergnügen und können auch dramatische Szenen aufheitern. Meinen Töchtern (12
und 10!) hat die Geschichte gefallen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Buchcontact und dem
Schneiderbuch Verlag für unser ersehntes Rezensionsexemplar.